Ausschaltung von Genen (Dr. T. Kiefer)
Überexpression und Inhibierung von Genen mittels siRNA (small interference RNA)
Steigerung und Hemmung von Gen-Expression stellen eine wertvolle Methode dar, die Funktionen von Genen zu untersuchen. Mittels viralem Gentransfer können Vektoren in Zellen eingeschleust und dauerhaft in das Genom integriert werden. Dabei kann die Genexpression durch einen starken Promotor gesteigert oder mittels siRNA unterdrückt werden. So können Hinweise auf Genfunktionen insbesondere auf krankheits-assoziierte Onkogene und Inhibitoren der Onkogenese erhalten werden. Ausserdem lasssen sich Erkrankungen, die durch einen spezifischen Gendefekt verursacht werden, möglicherweise heilen (Gentherapie). Seit 2002 besteht eine enge Kooperation mit der Universität Lund in Schweden und ein Austausch von Forschern findet statt. So konnten in dieser durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanzierten Kooperation auf dem Gebiet der Diamond- Blackfan-Anämie retro- und lentivirale Vektoren generiert und getestet werden, die eine Diamond-Blackfan-Anämie in vitro korrigieren koennen. Eine Anwendung an Patienten steht noch aus.
In Vorarbeiten klärten wir bislang nicht bekannte Rekombinationen bei akuten T-lymphatischen Leukämien. Es zeigte sich, dass es sehr wichtig sein kann, auch den reziproken Bruchpunkt genau zu charakterisieren. Dieses genau zu erfassen kann helfen, die den Fehlregulationen zugrunde liegenden Mechanismen besser zu verstehen und als Fernziel auch therapeutisch einzugreifen. Sowohl die Techniken für derartige Untersuchungen als auch das Probenmaterial sind vorhanden. Diese Arbeiten werden durch die Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald gefördert.
Von der Arbeitsgruppe wurde ein Verfahren optimiert, dass die Charakterisierung und den Transfer kompletter T-Zell-Rezeptor alpha/beta Gene aus klonalen Zellen in T-Zellen erlaubt. Die Hypothese ist, dass durch dieses Verfahren eine spezifische Immunität übertragen werden kann. Ziel ist es, tumorspezifische T-Zellen zu charakterisieren und die Spezifität auf weitere T-zellen zu übertragen und diese zu expandieren. Das Projekt wird in Kooperation mit der MHH Hannover (Prof. Blasczyk) und dem DRFZ (Dr. Thiel) durchgeführt. Es befindet sich in der Antragstellung. Die Verfahren im Labor sind etabliert.