Graft-engineering and Monitoring der Minimalen Resterkrankung bei allogener Transplantation der CML
Die CML ist eine chronische Leukämie mit einer Häufigkeit von 2 : 100 000 Einwohner. Zunächst kann diese Erkrankung mit Medikamenten behandelt werden, die ein Fortschreiten auch über Jahre hinauszögern. Jedoch gibt es auch Patienten die auf diese Behandlung nicht ansprechen oder Resistenzmechanismen ausbilden. Je eher das erkannt werden kann, umso eher kann er einer alternativen Therapie zugeführt werden. Dazu haben wir molekularbiologische Verfahren entwickelt, mit deren Hilfe man die Leukämiezellen mit einer Empfindlichkeit bis zu 1 : 100 000 normaler Zellen quantitativ nachweisen kann. Die quantitative Bestimmung liefert Auskunft über die Zunahme der Leukämiezellen in einem bestimmten Zeitraum. Weiterhin kann bei Zunahme der Leukämiezellen oder bei Nichtansprechen der Therapie durch von uns entwickelte molekularbiologische Untersuchungen Resistenzmechanismen erkannt werden. Die einzige Möglichkeit zur Heilung dieser Erkrankung besteht in einer Transplantation fremder Stammzellen. Je nach Stadium der Erkrankung in dem eine Transplantation durchgeführt wird, überleben 45 -10 % der transplantierten Patienten die ersten 5 Jahre nach der Transplantation. Häufig tritt jedoch auch nach dieser potentiell kurativen Therapie ein Rückfall der Erkrankung auf.
Je eher ein solcher Rückfall auf molekularer Ebene erkannt wird, desto eher kann er behandelt werden, mittels eines so genannten graft-engineering, das weitaus weniger Nebenwirkungen hat als eine Behandlung bei einem klinisch feststellbaren Rückfall der Erkrankung. Mit unserem Verfahren können wir diese als molekulare Rezidive bezeichneten Rückfälle erkennen. Im Moment haben wir 25 transplantierte Patienten unter unserer Kontrolle. Dabei traten 15 molekulare Rezidive auf, von denen dank frühzeitiger Therapie - nur 3 zum klinisch erkennbaren Rückfall der Erkrankung führten. (Gefördert durch das Land Mecklenburg/Vorpommern)