Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde

Geschichte der Augenklinik Greifswald:

Die Geschichte der Greifswalder Ophthalmologie der Neuzeit beginnt schon mit der schwedischen Besatzung. Ein Landeslazarett mit allen Fachrichtungen wurde in der Innenstadt bis zur Gründung separater Fachkliniken unterhalten. Hier wurde die erste stationäre Kataraktoperation 1842 vom Chirurgen Kneip durchgeführt.

Neben dem Lehrstuhl für Augenheilkunde in Greifswald wurden 1873 sechs weitere in Deutschland begründet. Im Mai 1887 konnte ein eigenes Haus mit einer Kapazität von zunächst 70 Betten errichtet werden.

Der erste Greifswalder Ordinarius war Prof. Rudolf Schirmer, ein Schüler von Prof. Albrecht v. Graefe. Prof. Otto Schirmer, seinem Sohn und Nachfolger, verdanken wir den nach ihm benannten Test zur Tränendiagnostik. Ein weiterer herausragender Direktor der Greifswalder Augenklinik war Prof. Karl Velhagen, dem wir bedeutende Kenntnisse über die Farbtüchtigkeit verdanken.

Greifswald ist auch eng mit der Entwicklung der Keratoplastik verbunden. Hier entstand die erste Hornhautbank in den neuen Bundesländern, bei der Spenderhornhäute über einen mehrwöchigen Zeitraum konserviert werden konnten. Frühe Verfahren zur Verbesserung der Organerhaltung verdanken wir Prof. Georg Günther.

Mit der Anschaffung des ersten thermischen Netzhautlasers der DDR konnte in Greifswald bereits im Jahre 1976 ein Zentrum mit internistischem Spezialzweig eingerichtet werden. Dieses Laserzentrum wurde gemeinsam mit dem Diabeteszentrum Karlsburg betrieben. Lange Jahre ein Greifswalder Alleinstellungsmerkmal führte diese Kompetenz seit den 90er Jahren zu zahlreichen Kongressen und Weiterbildungsveranstaltungen. Bis in die heutigen Tage sind die Greifswalder Laserkurse vielbesuchte Weiterbildungsveranstaltungen des ophthalmologischen Fachpublikums.

Unter Leitung von Prof. Dr. Günther wurde im Jahre 1964 eine Sehschule mit Orthoptistinnenlehranstalt eröffnet.

Mit der Berufung von Prof. Dr. Stefan Clemens im Jahre 1994 wurden Verfahren der Pars plana Vitrektomie   neu eingeführt und ausgebaut.

Die minimalinvasive Tränenwegschirurgie konnte mit der Berufung von Professors Dr. Frank Tost im Jahre 1998 durch Verfahren der Endoskopie verbessert werden.

Im März 2004 erfolgte der Umzug der Augenklinik in das Universitätsklinikum Sauerbruchstraße.

Seit 2019 leitet Prof. Andreas Stahl die Greifswalder Augenklinik.