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Forschungsverbund Community Medicine




Geschichte

Community Medicine (CM) ist ein zentraler Forschungsschwerpunkt der Medizinischen Fakultät Greifswald. Ausgehend von einem Votum des Wissenschaftsrates im Jahr 1992 im Zuge der Evaluation der Medizinischen Fakultäten in den Neuen Bundesländern wurde die CM als spezielles Profil der Greifswalder Universität aufgebaut und sowohl wissenschaftlich als auch konzeptionell weiterentwickelt. Bereits 1995 wurde der Forschungsverbund CM gegründet. In diesem Verbund organisieren sich Wissenschaftler aus Instituten und Kliniken der Universität.

 

Struktur:

Einen Antrag auf Mitgliedschaft kann stellen, wer mindestens ein Forschungsprojekt zu einer CM relevanten Fragestellung betreibt. Die Mitgliederversammlung wählt alle zwei Jahre einen Vorstand, der die Aktivitäten des Verbundes koordiniert, diesen in den Gremien der Universität repräsentiert, die Mittelvergabe organisiert und die laufenden Projekte sowie die Publikationstätigkeit unterstützt und dokumentiert. Eine Geschäftsordnung bildet die Grundlage für die Verwaltung der in SHIP (Study of Health in Pomerania, "Leben und Gesundheit in Vorpommern") und SNiP (Survey of Neonates in Pommerania) gewonnenen Daten und Materialien.

 

 

Forschungsaktivitäten

Beide Datenbasen sind für ihre jeweiligen Zielgruppen deutschlandweit einmalig und daher für Kooperationen innerhalb und außerhalb der Universität außerordentlich wichtig. In mehr als 180 bereits abgeschlossenen oder derzeit laufenden Forschungs- und Auswertungsprojekten wurden bzw. werden Daten und biologische Materialien aus SHIP und SNiP ausgewertet. Dies geschieht sehr häufig gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern. Ein standardisiertes und transparentes Antrags- und Datenüberlassungsverfahren hat in jüngerer Zeit auch zu einem wachsenden Interesse industrieller Partner beigetragen.

Beide Surveys sind prospektiv angelegt. Die gegenwärtige Förderung bis Mitte 2007 ermöglicht den Abschluss eines 5-Jahres Follow-up der SHIP-Probandenkohorte und die Etablierung von insgesamt 4 vollständigen Geburtskohorten in der SNiP. Längsschnittuntersuchungen ermöglichen die Untersuchung kausaler Zusammenhänge, beispielsweise zwischen bestimmten Risikofaktoren und Erkrankungen, daneben die Beurteilung des Erfolges von Präventions- und/oder Interventionsstrategien in der Bevölkerung. In jüngerer Zeit nimmt außerdem das Interesse an Fragen der Qualität und Effizienz medizinischer Versorgung deutlich zu - eine repräsentative, prospektive Datenbasis ist auch hier Voraussetzung für zuverlässige und verallgemeinerbare Ergebnisse.

 

 

Referenzzentrum Community Dentistry

m Rahmen von Community Medicine entwickelte sich das Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ZZMK) zu einem Referenzzentrum der Community Dentistry mit zunehmend überregionaler Ausstrahlung auf Forschung, Lehre, Therapiestrategien und Fortbildung. Wichtige Basis der Forschung bilden die Datensätze und das Untersuchungsmaterial der SHIP Studien zu den Themen: Zahnverlust, Parodontopathien, Funktionsstörungen, Mundschleimhauterkrankungen, Karies, prothetische Versorgung und Zahn- und Kieferfehlstellungen. Der jugendzahnärztliche Dienst des Gesundheitssamtes der Stadt Greifswald ist personell mit dem ZZMK verschränkt, um eine enge Verknüpfung zwischen Community Dentistry und dem regionalen öffentlichen Gesundheitswesen auf dem Gebiet der Prävention zu erzielen. Im Bereich des Qualitätsmanagements werden die bevölkerungsrepäsentativen Datensätze aus SHIP für die allgemeine Praxis nutzbar gemacht. Längerfristige Planungen betreffen u. a. die Entwicklung alters- und bevölkerungs-gruppenabhängiger Anforderungs- und Ausgabenprofile der zahnmedizinischen Betreuung, die Abschätzung benötigter Ressourcen sowie Kostenvergleiche zu unterschiedlichen Präventions- und Therapiestrategien.

 

 

Strukturbildung und Institutionalisierung

Durch die Bildung des Instituts für Community Medicine (ICM) im November des Jahres 2002 wurde die Entwicklung des Forschungsverbundes Community Medicine, insbesondere in ihren Kerngebieten Methoden der Community Medicine und Versorgungsepidemiologie gestärkt. Das ICM wurde 2003 um den Funktionsbereich Allgemeinmedizin erweitert. Dadurch hat auch die Schnittstelle zwischen dem stationären und dem ambulanten Versorgungssystem eine wissenschaftliche Basis.

Enge Beziehungen bestehen zwischen dem Forschungsverbund CM und dem Lehrverbund CM. Durch die Zusammenarbeit der Vorstände, aber vor allem die vielen gemeinsamen Mitglieder und Akteure ist sichergestellt, dass sowohl die praktische und theoretische Forschung als auch die neuesten Ergebnisse und Entwicklungen innerhalb der Community Medicine unmittelbar in die Lehre einfließen und damit den Studierenden zugute kommen.

 

 

Alleinstellungsmerkmal

Der Forschungsverbund Community Medicine stellt mit seinen Strukturen und Institutionen seit seiner Gründung ein wissenschaftliches Alleinstellungsmerkmal der Region Greifswald dar. Durch den ausgeprägten Bevölkerungs-, Präventions- und Versorgungsbezug ist CM heute auch ein wichtiger Standortfaktor für die Gesundheitswirtschaft in Greifswald und Vorpommern.

 

Durch intensive Forschungstätigkeit, nationale und internationale Kooperationen, weitere Steigerung der Publikationstätigkeit und der Drittmitteleinwerbungen und die aktive Unterstützung der Lehre möchte der Forschungsverbund diese Positionen konsolidieren und weiter ausbauen.

 


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