zur Universität
zur Startseite des Instituts
zur Universitätsmedizin zum Lageplan

Assoziierte Projekte




Zu SHIP-1 assoziierte Projekte

Hautkrebs-Screening

Projektleiter: Prof. M. Jünger
Laufzeit: 10/2002 bis 06/2006

 

Das maligne Melanom, der "schwarze Hautkrebs", stellt die führende Todesursache unter den Hauterkrankungen dar. Dieser Tumor hat derzeit die mit Abstand höchste Zuwachsrate aller malignen Tumoren. Ebenfalls von wachsender Bedeutung scheint der "weiße Hautkrebs", das Basaliom, zu sein. Eine intensive Sonnenbestrahlung der Haut insbesondere mit Auslösen von Sonnenbrand gehört zu den Risikofaktoren dieses Hautkrebses und einiger anderer Hauttumoren. Die berufliche Struktur der Region Vorpommern (Arbeit in der Landwirtschaft und auf der See) lässt eine im Vergleich zum übrigen Bundesgebiet höhere Prävalenz (Häufigkeit) dieser Hautkrebserkrankungen erwarten. Im Rahmen der Studie wird von dermatologisch geschulten Ärztinnen und Ärzten die gesamte Haut sorgfältig untersucht, wenn notwendig auch mit mikroskopischen Methoden (Dermatoskopie). Die Teilnehmer der SHIP-Studie werden auf Hauttumore und auf die Vorstufen des Hautkrebses aufmerksam gemacht. Wenn ein krankhafter oder verdächtiger Befund erhoben wird, erhält der Studienteilnehmer darüber einen schriftlichen Bericht, so dass er eine angemessene Behandlung mit dem Hausarzt einleiten kann.

 

Venen- und Lymphgefäßerkrankungen

Projektleiter: Prof. M. Jünger
Laufzeit: 10/2002 bis 06/2006Förderer: Bauerfeind AG, Deutsche Phlebologische Gesellschaft 

Die epidemiologische Erfassung der chronischen venösen Insuffizienz steht im Mittelpunkt dieser Studie. Über genetische Untersuchungen soll darüber hinaus eine mögliche Korrelation von Gen-Polymorphismen kreislaufassoziierter Gene mit den klinischen und den hämodynamischen Befunden bei den Teilnehmern mit Zeichen der chronischen venösen Insuffizienz aufgedeckt werden. Im Rahmen dieses Projektes werden die Venen der Teilnehmer der Study of Health in Pomerania (SHIP) - der epidemiologischen Studie der Allgemeinbevölkerung in Vorpommern - untersucht, um die regionale Prävalenz (Häufigkeit) der Varikose ("Krampfaderleiden"), von venösen Stauungserkrankungen der Haut und von Lymphgefäßerkrankungen zu erfassen und zusätzlich genetische Ursachen der chronischen venösen Insuffizienz aufzudecken.

 

Nachweis eines Zusammenhangs zwischen dem Kollagenrezeptor GPIa/IIa Polymorphismus GPIa807CT und HPA-5a/b und Eisenmangelanämie bei prämenopausalen Frauen

Projektleiter: Prof. A. Greinacher
Laufzeit: 01/2003 bis 05/2006

 

Ziel dieser Studie ist es anhand der Daten der Bevökerungsstudie "Leben und Gesundheit in Vorpommern, SHIP" zu untersuchen, ob eine Eisenmangelanämie (IDA) durch atraumatische Blutungen bei prämenopausalen Frauen mit dem Genotyp GPIa807CC vergesellschaftet ist. Die Berücksichtigung einer Vielzahl weiterer Umwelt- und Verhaltensfaktoren der SHIP erlaubt Rückschlüsse darauf zu ziehen, inwiefern dieser Genotyp bei prämenopausalen Frauen einen unabhängigen Risikofaktor für eine erhöhte Blutungsneigung darstellt. Hintergrund: Die Oberflächendichte des Kollagenrezeptors GPIa/IIa ist abhängig von den Polymorphismen GPIa807CT und HPA-5a/b wobei die Expressivität von GPIa807TT, HPA-5aa > GPIa807CT, HPA-5ab >GPIa807CT, HPA-5aa > GPIa807CC, HPA-5ab> GPIa807CC, HPA-5aa abnimmt. Es gibt Vermutungen, dass während der Evolution ein Genshift vom Genotyp GPIa807CC, HPA-5bb in Primaten zum heutigen beim Menschen dominierenden Typ GPIa807CT, HPA-5aa auftrat (1). Ergebnisse anderer Arbeitsgruppen haben gezeigt, dass der Genotyp GPIa807CC der mit einer verminderten Expressionsdichte des Rezeptors verbunden ist, auch überdurchschnittlich häufig bei Patienten mit einer erhöhten Blutungsneigung bei einer Willebrandtschen Erkrankung auftrat

 

Tele-EKG

Projektleiter: Prof. S. Felix, PD H. Völzke
Laufzeit: 01.12.2002 - 31.12.2006
Förderer: Biotronik GmbH

 

Ziel des in Kooperation mit der Klinik für Innere Medizin B durchgeführten Projektes ist die bevölkerungsbasierte Beschreibung von asymptomatischen und symptomatischen Herzrhythmusstörungen. Die Methode umfasst die Anwendung eines portablen EKG-Gerätes über einen Zeitraum von vier Wochen. Die Befunde dienen als Basis für weitere Follow-up-Untersuchungen, die helfen sollen, den prognostischen Wert von bislang als harmlos eingeschätzten Herzrhythmusstörungen wie isolierte ventrikuläre oder supraventrikuläre Extrasystolen abzuklären.

 

Chronische Inflammation und Endotheliale Dysfunktion

Projektleiter: Prof. S. Felix, Prof. R. Ewert, PD H. Völzke

Es werden Lungenfunktion in Ruhe mittels Bodyplethysmografie und kardiopulmonale Leistungsfähigkeit mittels Spiroergometrie untersucht. Zusätzlich wird den Probanden eine Untersuchung der endothelialen Funktion (/flow mediated dilation, /FMD) angeboten. Voraussichtlich werden 2000 Probanden an diesem assoziierten Projekt teilnehmen. Erwartet werden wertvolle Informationen zum kardiopulmonalen Leistungszustand und zur Gefäßfunktion.

 

Bevölkerungsbezogene Interventionen bei Rauchern

Projektleiter: Prof. U. John
Laufzeit: 10/2001 - 09/2007
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung 01 EB 0120, 01 EB 0420

 

In Deutschland stellt das Tabakrauchen ein großes Problem der öffentlichen Gesundheit dar. Die hohen Raucherquoten sowie die gesundheitlichen Folgeprobleme erfordern Raucherentwöhnungsmaßnahmen mit bevölkerungsbezogenem Ansatz. Ziel des Forschungsverbundes EARLINT (Early Substance Use Interventions) ist die Bereitstellung empirischer Daten zu proaktiven Interventionsansätzen für bisher unterversorgte Gruppen bei Abhängigkeitserkrankungen. Im EARLINT-Projekt 5 werden Effektivität und Durchführbarkeit von sekundärpräventiven, bevölkerungsbezogenen, proaktiven, stadienbasierten Raucherentwöhnungsinterventionen getestet. Studienteilnehmer für EARLINT-Projekt 5 werden aus der Bevölkerungsstudie SHIP-0 rekrutiert. In einer randomisierten Kontrollgruppenstudie werden zwei Versuchgruppen und eine unbehandelte Kontrollgruppe realisiert. Versuchsgruppe 1 umfasst eine Expertensystemintervention. Ver-suchsgruppe 2 beinhaltet ebenfalls eine Expertensystemintervention plus nachgeschaltete motivierende Beratung zum Rauchen. Die Rauchberatungen mit den Teilnehmern der Versuchsgruppe 2 werden zeitlich an die SHIP-1-Untersuchungen gekoppelt. Die Ergebnisse der Studie lassen Erkenntnisse über effektive Interventionsangebote für Raucher erwarten. Sie können Anhaltspunkte für die Entwicklung von Leitlinien zur Implementierung bevölke-rungsbezogener Raucherentwöhnungsinterventionen in Deutschland bieten.

 

Telemedizinische Vernetzung des Stoffwechselscreenings und Prüfung neuer Screeningparameter (Stoffwechselscreening)

Projektleiter: Dr. C. Müller
Laufzeit: 09/2005 - 10/2006
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung

 

Das Projekt „Telemedizinische Vernetzung des Stoffwechselscreenings und Prüfung neuer Screeningparameter (Stoffwechselscreening)“ ist ein Teilprojekt des BMBF-geförderten Innoregio-Projektes „Regionales Screeningzentrum M-V“. Ziel des Projektes ist es, ein neues Organisationsmodell zu schaffen, das alle Akteure des Neugeborenenscreenings (Labore, Kliniken, Ärzte, Hebammen, REHA-Einrichtungen) und die verschiedenen Screeninguntersuchungen (Stoffwechselscreening, Hörscreening, Augenscreening) an Neugeborenen web-basiert miteinander verknüpft. Die Testung und Integration neuer Screeningparameter soll anhand des Screenings auf die Erkrankung Zöliakie (einheimische Sprue) erfolgen. Auf das Vorliegen von Zöliakie wird in Deutschland nicht routinemäßig im Neugeborenenscreening untersucht. Die Zöliakie (einheimische Sprue) ist eine chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut aufgrund einer Überempfindlichkeit gegen das in vielen Getreidesorten vorkommende Kleberprotein Gluten. Bei genetisch Prädisponierten führt die Aufnahme von glutenhaltigen Nahrungsmitteln zu einer immunologischen Kaskade, die in entzündliche Veränderungen am Dünndarm und einer Resorptionsstörung mündet. Da die Symptome der Zöliakie sehr uneinheitlich sind und die Krankheit als Chamäleon bezeichnet werden kann, bleiben viele Zöliakiefälle unerkannt. Während die Krankheit früher vor allem im Kindesalter diagnostiziert wurde, wird die Diagnose heute zunehmend auch im Erwachsenenalter gestellt. Es ist bekannt, dass die Prävalenz der Zöliakie geographisch sehr stark schwankt. Für Deutschland wird derzeit eine Häufigkeit der Zöliakie von 1:100 bis 1:1000 angenommen. Es gibt bisher noch keine bevölkerungsbezogenen Aussagen zur Prävalenz in Deutschland, weshalb diese in vorliegender Studie näher untersucht bzw. bestimmt werden soll. Ziel unserer Untersuchungen ist die Etablierung eines Screeningsystems, das annähernde Aussagen über die Prävalenz der Zöliakie in Vorpommern liefern soll. Dafür wollen wir (1) die Probanden der SHIP auf die für die Zöliakie prädisponierende HLA-Allelkonfiguration und auf zöliakiespezifische Antikörper untersuchen. (2) an Zöliakie erkrankte Probanden (Selbsthilfegruppen u ä) auf für die Zöliakie bereits bekannte prädisponierende HLA-Allelkonfigurationen und auf weitere mögliche prädisponierende Allelkonfigurationen untersuchen.

 

 

Zu SHIP-0 assoziierte Projekte

Die Assoziation von Impulsivität und Trinkverhalten im Jugend- und jungem Erwachsenenalter: eine prospektive Familienstudie

Projektleiter: PD Dr. S. Barnow
Laufzeit: 04/2005 bis 03/2008
Förderer: DFG (1.5 Mitarbeiter BAT IIa plus Sachmittel)

 

Obwohl Alkoholkonsum im Jugendalter weit verbreitet ist, gibt es nur wenig Wissen zu spezifischen Prädiktoren von Alkoholstörungen in dieser Altersklasse. Dies trifft besonders für die Prüfung komplexer Modelle mittels längsschnittlicher Daten zu. Die beantragte Studie soll diese Lücke schließen. Es ist geplant mit Hilfe eines längsschnittlichen Designs ein modifiziertes Modell, welches auf dem Acquired Preparedness Modell (APM) aufbaut, zu prüfen. Das APM geht von einem Zusammenhang von Impulsivität und Trinkverhalten aus, wobei postuliert wird, dass impulsive Kinder aufgrund von positiveren Alkoholerwartungen ein höheres Risiko haben, später Alkoholstörungen zu entwickeln. Im APM werden jedoch weitere potentielle Mediatoren wie elterliches Erziehungsverhalten und Peereinflüsse vernachlässigt. Außerdem wird Impulsivität zwar als zentrales Konstrukt angesehen, nicht jedoch spezifiziert, welche Phänotypen von Impulsivität mit Trinkverhalten zusammenhängen. Letztendlich wurde das Modell nicht für verschiedene Trinkvariablen geprüft (z.B. Trinkmenge, Binge Drinking, Beginn eines regelmäßigen Alkoholkonsums etc.) und es liegen kaum längsschnittliche Daten für die Altersgruppe von 12 bis 18 Jahren vor, obwohl gezeigt werden konnte, dass gerade in dieser Altersgruppe Alkoholgebrauch- und Probleme rapide ansteigen. Mit Hilfe der Daten unserer Familienstudie sind wir in der Lage die genannten Probleme aufzugreifen, und ein komplexes biopsychosoziales Modell zu überprüfen. Hierzu wurden bis zum 30.12. 2003, 311 Familien (davon 396 Jugendliche im Alter von 11-18 Jahren) im Rahmen des BMBF geförderten Projektes „Kinder alkoholkranker Eltern“ (Laufzeit 1.5.1998-31.12.2001, vom 1.1.2002 bis Ende 2003 Eigenmittel) ausführlich befragt. Für jeden Elternteil wurden Alkohol- und andere psychische Störungen, Persönlichkeitsmerkmale, und demografische Charakteristika erhoben. Für die jeweiligen Kinder liegen Informationen zu Geburtskomplikationen, Persönlichkeit, Temperament, Befinden und Verhalten, Alkoholerwartungen, Trinkverhalten, psychische Störungen, wahrgenommenes Erziehungsverhalten, und Devianz in der Peergroup vor. Mit der beantragten Studie ist geplant, alle Jugendlichen nach 5 Jahren bezüglich Trinkverhalten, Alkoholdiagnose, Alkoholerwartungen, und Peergroup nach zu untersuchen. Zusätzlich ist die Erhebung weiterer Daten zu Impulsivität geplant, wobei impulsives Verhalten mittels neuropsychologischer und Fragebogendaten umfassend erfasst werden soll. Die Ergebnisse der Studie können zu einem tieferen Verständnis der Entwicklung von Trinkverhalten und Alkoholproblemen im Jugend-, und jungen Erwachsenenalter führen, wobei die Prüfung von Kausalpfaden durch den längsschnittlichen Ansatz der Studie möglich ist.

 

Klinische Heterogenität und Familiarität von Zwangsstörungen

Projektleiter: PD Dr. H.-J. Grabe
Laufzeit: 10/2001 bis 4/2004 (Auswertung und Publikation bis 12/2006)
Förderer: DFG

 

Familien- und Zwillingsstudien haben gezeigt, dass Zwangsstörungen und zwanghaftes Verhalten familiär gehäuft auftreten und unter genetischem Einfluss stehen. Die bislang vorliegenden Studien lassen jedoch viele Fragen offen, deren Beantwortung für die Planung effizienter molekulargenetischer Studien zur Genortsuche erforderlich wären: (I.) Wie stark ist der familiär-genetische Einfluss, und wie erklärt sich die Variation der Einflussstärke in den vorliegenden Studien? Beeinflusst die bei Zwangsstörungen besonders häufige Komorbidität mit anderen psychischen Störungen das familiäre Häufungsmuster, und welche Fehlerquellen resultieren daraus ggf. für Studien zur Genortsuche bei Zwangsstörungen? (II.) Gibt es einen Subtyp von Zwangsstörungen, der unter einem stärkeren familiär-genetischen Einfluss steht, und wie ist dieser Subtyp ggf. klinisch zu charakterisieren? Diese offenen Fragen sollen in einer in Bonn, Köln und Stralsund/Greifwald durchzuführenden kontrollierten Familienstudie bei mindestens 250 Patienten mit Zwangsstörungen und 125 Kontrollen aus der Allgemeinbevölkerung untersucht werden. Als besonderes Merkmal dieser Studie werden erstmalig Betroffene und deren Familien aus der Allgemeinbevölkerung rekrutiert ohne dass ein Selektionsbias über die Inanspruchnahme einer spezifischen Behandlung erfolgt.

 

Früherkennung und Prävention von Präkanzerosen und Mundhöhlentumoren

Projektleiter und Beteiligte: Prof. W. Hoffmann, Prof. W. Sümnig
Laufzeit: 01/2003 bis 12/2005
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung (Referenz: 01ZZ96030), das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und das Sozialministerium von Mecklenburg-Vorpommern

 

Präkanzerosen können das potentielle Vorstadium eines Karzinoms sein. Die Prognose bei Mundhöhlentumoren ist trotz moderner Therapien noch immer ungünstig. Die Ziele sind Vorsorge, frühzeitige Erkennung und Therapie von oralen Präkanzerosen und Mundhöhlentumoren. In der epidemiologischen Querschnittstudie Study of Health in Pomerania (SHIP) wurde bei 508 Probanden eine auffällige Mundschleimhautveränderung diagnostiziert. Diese Probenden erhielten die Empfehlung, zur Abklärung des Befundes ihren Zahnarzt aufzusuchen, der den Befund therapieren bzw. eine Überweisung zu einem Fachzahnarzt oder in eine Fachklinik ausstellen sollte. Die behandelnden Zahnärzte der Probanden erhielten nach erteilter Schweigepflichtentbindung durch die Patienten einen Fragebogen, in dem das Vorstellungsdatum des Probanden, Mundschleimhautveränderungen und Therapiemaßnahmen angegeben werden sollten. Die Fragebogendaten und Variablen aus dem SHIP-Datenpool werden zur Auswertung herangezogen.

Im Rahmen einer Doktorarbeit werden das Gesundheitsbewusstsein und die Inanspruchnahme von Früherkennungs- und Präventionsmaßnahmen bei Patienten mit positivem Mundschleimhautbefund sowie die Diagnose- und Therapiequalität der behandelnden Zahnärzte untersucht. Die Studienleitung liegt bei Prof. Dr. Sümnig (Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie) und Prof. Dr. Hoffmann.

 

Prospektive Risikostratifikation für die Prognose und Sekundärkomplikationsentwicklung bei Patienten mit primär insulinbehandeltem Diabetes mellitus

Projektleiter: Prof. W. Kerner

 

 

Alkoholkonsum und Straßenverkehrsdelinquenz

Projektleiter und Beteiligte: Prof. F. Dünkel, Prof. M. Bornewasser, Prof. E. Lignitz
Laufzeit: 01.01.1998 bis 31.12.2001
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Fördersumme: 253.610,36 DM

 

Es werden Zusammenhänge zwischen Alkoholkonsum, Alkoholmissbrauch und Verkehrsgefährdung untersucht. Ziele sind im Einzelnen die Erfassung des Gefährdungspotentials von alkoholisierten Verkehrsteilnehmern in der Region Vorpommern, Klärung von Zusammenhängen zwischen sozialen Merkmalen, z. B. Biographie, Lebensstil, Familienstruktur und Trinkverhalten, bei kraftfahrzeugführenden Verkehrsteilnehmern und die Untersuchung von Motiven bei unterschiedlichen Risikogruppen zur Entscheidung unter Alkoholeinfluss, Auto zu fahren.

 

Medizinische und soziale Folgen des Alkoholmissbrauchs

Projektleiter und Beteiligte: Prof. W. Fischer, Prof. H.-J. Freyberger

 

Langfristiges Ziel des Projektes ist die Erarbeitung eines psychologische und biologische Faktoren umfassenden Vulnerabilitätsmodells für alkoholassoziierte psychische Störungen in der frühen und späten Adoleszenz auf der Grundlage von Untersuchungen der Familien. In einer ersten Phase sollen Risikofaktoren und protektive Faktoren erfasst und darauf folgend biologische und psychologische Variablen katamnestisch weiter verfolgt werden. Psychiatrische Komorbiditätsmuster, Art und Schweregrad der Störungen durch psychotrope Substanzen, persönlichkeitsstrukturelle Merkmale und andere Risikoindikatoren sollen beschrieben und in ihren Zusammenhängen analysiert werden.

 

Molekulargenetische Epidemiologie und ursachenorientierte Analyse der dominanten Faktoren V Leiden-Mutation, der rezessiven CFTR-Genmutationen und des ACE-Genpolymorphismus als Risikofaktoren für den Gesundheitszustand

Projektleiter: Prof. F. Herrmann
Laufzeit: 10/1997 bis 05/2001

 

In dem Vorhaben, das auch den molekulargenetischen Teil der Basisstudie umfasst, werden die Prävalenz von neun Mutationen (Faktor V Leiden-Mutation, sieben CFTR-Genmutationen, Polymorphismen des ACE-Gens) und Träger dieser Risikofaktoren für die Entstehung thrombotischer Erkrankungen, von Myokardinfarkten und jugendlichem Schlaganfall bestimmt. Eine DNA-Bank für fortführende Studien wird aufgebaut. Zusammenhänge mit weiteren gesundheitlich relevanten Faktoren, z. B. Zigarettenrauchen, Einnahme von Kontrazeptiva, werden analysiert.

 

Prognostische Bedeutung genetischer und nichtgenetischer Risikofaktoren bei vaskulären Erkrankungen

Projektleiter und Beteiligte: Prof. C. Kessler, Prof. W. Motz, Prof. R. Walther

 

Ziel der Studie ist die Untersuchung eines Patientenkollektives mit vorbestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie einer Gruppe gefäßgesunder Patienten. Bei beiden Gruppen soll eine Genotypisierung vorgenommen werden. Ein weiteres Ziel bildet die Analyse der Allel-Verteilung für das D- und L-Allel in der Studienregion. Dabei soll das kardiovaskuläre Risiko hinsichtlich koronarvaskulärer und zerebraler Strombahnen differenziert werden.

 

Munderkrankungen und kraniomandibuläre Dysfunktionen

Projektleiter: Prof. T. Kocher
Laufzeit: 1997 bis 2002
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung

 

Das Projekt besteht aus vier Teilprojekten: Teilprojekt A "Untersuchungen zur Differenzialdiagnostik degenerativer Erkrankungen der Kiefergelenke" (Prof. Dr. G. Meyer), Teilprojekt B "Dysfunktionen und Strukturveränderungen des stomatognathen Systems unter dem Langzeiteinfluss von Zahnstellungs- und Okklusionsanomalien" (Prof. Dr. E. Hensel), Teilprojekt C "Untersuchungen zur Effektivität und Effizienz unterschiedlicher Therapiekonzepte bei rasch fortschreitender Parodontitis" (Prof. Dr. T. Kocher) und Teilprojekt D "Strukturveränderungen und Dysfunktion des Kauorgans durch kurative Rekonstruktion der Kaufläche" (Prof. Dr. R. Biffar). Zielstellung aller Teilprojekte ist die Eruierung kausystembezogener morphologischer, funktioneller sowie iatrogren entstandener Risikofaktoren, die den Gesundheits- und Funktionszustand des orofazialen Systems einschließlich des Parodontiums beeinträchtigen können. Das Erkennen der Risikofaktoren sollte zur weiteren Aufklärung der Ätiologie der jeweiligen Krankheit beitragen.

 

Membranionentransporte als Risikofaktoren bei primärer Hypertonie

Projektleiter: Prof. Dr. R. Rettig
Laufzeit: 01/1997 bis 12/2000
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung

 

Drei Gruppen vergleichend wird die Hypothese geprüft, ob Veränderungen bestimmter Membran-Elektrolyttransporte, bei Patienten mit kompliziertem Verlauf koronarer Herzkrankheit oder diabetischer Nephropathie auftreten. Gruppen bilden Patienten mit Hypertonie und koronarer Herzkrankheit sowie Patienten mit Hypertonie, aber ohne koronare Herzkrankheit. Weiterhin werden Patienten mit Diabetes mellitus, Typ I und II, mit diabetischer Nephropathie untersucht.

 

Abklärung der Ursachen und Wirkungen einer reduzierten Endotoxin-neutralisierenden Kapazität im Serum von Alkoholkranken

Projektleiterin: Prof. C. Schütt
Laufzeit: 04/1998 bis 03/2000
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung

 

Endotoxine Gram-negativer Bakterien (LPS, Lipopolysaccharide) können über eine Bindung an den LPS-Rezeptor CD14 und konsekutiver Freisetzung proinflammatorischer Zytokine, insbesondere TNF-alpha beim Menschen bereits in geringsten Mengen zu einer systemischen Entzündungsreaktion bis hin zum septischen Schock führen. Das Ausmaß dieser Reaktionen kann durch Serumsproteine beschleunigt (z.B. LBP, LPS-bindendes Protein), aber auch behindert werden (z.B. sCD14, lösliches CD14, Antikörper) was mit der sog. Endotoxin-neutralisierende Kapazität (ENC) assoziiert wird. Patienten im septischen Schock, insbesondere Alkoholiker mit dekompensierter Leberzirrhose, jedoch auch Alkoholiker ohne Infektion und Leberzirrhose zeigen eine deutlich verminderte ENC. Depletionsversuche, Lipid- und Proteinpräparationen sowie Substitutionen mit relevanten Molekülen, wie z.B. rLBP, rCD14, rHDL, rBPI o.ä., sollen die Summe der beteiligten Reaktanten inclusive ihrer möglichen synergistischen oder antagonistischen Wirkungen erbringen. Die ENC soll mittels modifiziertem LAL-Test, LPS-FITC-Bindung an CD14-Transfektanten sowie Messung zellulärer Aktivierungen durch LPS analysiert werden. In einem zweiten Teil der Arbeit soll geprüft werden, ob Alkoholiker durch die postulierte Endotoxinexposition eine sog. LPS-Toleranz entwickeln, die eine verminderte Zytokinproduktionskapazität der Monozyten darstellt. Schließlich soll abgeklärt werden, in welchem Zusammenhang ENC und LPS-Toleranz stehen. Diese Mechanismen könnten sowohl beim verbreiteten chronischen Alkoholismus als auch als Begleitphänomen bei anderen Erkrankungen entscheidend sein.


Impressum      Datenschutz      Sitemap