COAST-FunGene

ZIK-FunGene als Katalysator - von der Wissenschaft in die Wirtschaft

Vom ZIK-FunGene ausgehend wird zurzeit ein Konzept erarbeitet, das das Innovationspotential der funktionellen Genomforschung für die regionale und überregionale Wirtschaft aufbereiten soll. Dafür soll "COAST-FunGene" (Center of Applied Science/Technology - Functional Genomics e. V.), vermutlich noch im Jahre 2009 gegründet werden.

 

 

 

 

Struktur

COAST-FunGene soll sich an der Nahtstelle zwischen universitärer Wissenschaft und Wirtschaft befinden und den Transfer von universitärer Forschung in die regionale und überregionale Wirtschaft katalysieren bzw. beschleunigen.

 

Das Konzept für COAST-FunGene

  • Ausgangspunkt für die Überlegungen zur Gründung von COAST-FunGene ist wiederum die Tatsache, dass in Greifswald auf einem Top-Gebiet der "life sciences" eines der modernsten Proteomzentren an deutschen Universitäten gegründet wurden.
  • Heute ist allgemein akzeptiert, dass von der Proteomanalyse ein hohes Innovationspotential ausgeht, das gegenwärtig erst in Ansätzen genutzt wird. Beispielsweise werden neue, auf der funktionellen Genomics und Proteomics basierende Diagnose- und Therapieverfahren bis zur "personalized medicine" wesentlich das Antlitz der Medizin des 21. Jahrhunderts bestimmen.
    Eine wichtige Zielstellung des Interfakultären Zentrums für Funktionelle Genomforschung besteht daher in der stärkeren Übertragung des Innovationspotentials in die regionale und überregionale Industrie. Seit Jahren arbeiten die Mikrobiologen, Mediziner, Pharmazeuten und Biochemiker erfolgreich mit der regionalen und überregionalen Industrie zusammen. Die Gründung der Firma Decodon aus der Mikrobiologie im Jahre 2000, die Gründung der Firma Baltic Analytics im Jahre 2007 oder der Research/Technology Invention Award 2006 der Henkel KGaA an Greifswalder Mikrobiologen im Jahre 2007 sind einige Beispiele dafür.
  • An der Medizinischen Fakultät hat sich mit der Community Medicine ein leistungsstarker Forschungsverbund etabliert, der sich verstärkt der "personalized medicine" zuwendet. Durch die Erweiterung der SHIP Studie ("Study of Health in Pomerania") um genomweite SNP-Assoziationsstudien, Metabolomanalysen von Körperflüssigkeiten und Ganzkörper-MRT-Untersuchungen besteht ein wenigstens für Deutschland einzigartiger Datensatz, der ganz neue Schlüsse zur Entstehung und Behandlung weit verbreiteter Volkskrankheiten erlauben wird.
    Eines der Hauptanliegen von COAST-FunGene ist es, das SHIP-Programm, das vom BMBF und durch SIEMENS im erheblichen Ausmaß gefördert wurde und wird, mit der Funktionellen Genomics zu verbinden, um Techniken der Proteom- und Metabolomanalyse für die Forschung auf dem Gebiet der "personalized medicine" zu nutzen. Insbesondere die Proteomanalyse von Körperflüssigkeiten (Serum, Speichel, Urin) von Probanden über einen Zeitraum von mehreren Jahren ist ein neuer Ansatz zur Identifikation von Biomarkern, der für die Pharmaindustrie von hoher Relevanz ist.
  • COAST-FunGene, das genau an der Nahtstelle zwischen "Science und Business" steht, soll die Übertragung universitärer Forschung in die Wirtschaft organisieren.
  • Das Innovationspotential der Funktionellen Genomforschung wird als so hoch eingeschätzt, dass eine solche Technologietransfereinheit zwischen exzellenter universitärer Wissenschaft und regionaler bzw. überregionaler Wirtschaft eine langfristige Perspektive hat. Die Struktur hat für Greifswald eine strategische Bedeutung, da COAST-FunGene in einer strukturschwachen Region im innovativen Umfeld der Universität Greifswald angesiedelt ist. Dabei begreift sich COASTFunGene als Inkubator mit dem Ziel, Projekte gemeinsam mit beteiligten Firmen zu bearbeiten, Produkte gemeinsam zu entwickeln sowie Ausgründungen zu initiieren. Als e. V. kann COAST-FunGene darüber hinaus öffentliche Drittmittel einwerben.
  • Die am COAST-FunGene beteiligten Firmen profitieren von diesem Verbund in dreierlei Hinsicht:
    1. durch Zugang zur wirtschaftsnahen, anwendungsorientierten Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Funktionellen Genomanalyse, die im universitären Teil von COAST-FunGene betrieben wird (Bereich A)
    2. durch die bei COAST-FunGene betriebene Entwicklung eigener Produkte unter Beteiligung von Firmen (z. B. bioinformatischer Tool für gel-basierte Proteomics, Diagnostische Chips, Expressions-Selektionsvektoren usw.)
    3. durch bilaterale Bearbeitung von Projekten mit Industriepartnern (Bereich C), durch die die beteiligten Firmen auf die einmalige Infrastruktur zurückgreifen können.

Hauptziele von COAST-FunGene sind

  • eine Stärkung anwendungsorientierter Forschung an der Universität Greifswald
  • eine enge Anbindung etablierter Unternehmen an die Region
  • Schaffung von Arbeitsplätzen in bisherigen sowie neuen Ausgründungen
  • Entwicklung eines Nachhaltigkeitskonzeptes für die seit 2002 vom BMBF geförderte Technologieplattform "Proteomics" im Rahmen von GenoMik-PLUS