In Mitteleuropa kommen etwa 1,2 uterine Sarkome auf 100 000 Frauen vor. Die extrauterin-genitalen Sarkome sind noch deutlich seltener. Ein wesentliches Problem bei den uterinen Sarkome besteht darin, dass sie häufig präoperativ nicht erkannt und unter der Diagnose Leiomyom operiert werden (s. Statistik und Ergebnisse der PGFS des DKSM). Die Folge sind in zahlreichen Fällen für Sarkome inadäquate Eingriffe, die mit einer Verschlechterung des progressionsfreien Intervalls möglicherweise auch des Gesamtüberlebens verbunden sind. Das Hauptproblem besteht somit in der Abgrenzung gegenüber den benignen glattmuskulären Tumoren.
Die Promotions-und Forschungsgruppe hat sich zum Ziel gestellt anhand des vorhandenen Datenmaterials die Sarkome und die Leiomyome des weiblichen Genitale umfassend zu charakterisieren und konsekutiv die Diagnostik und das operative Vorgehen in Deutschland zu verbessern.
In die Analysen werden einbezogen: Epidemiologie, Symptomatik, Klinik, Diagnostik, Bildgebung unter besonderer Berücksichtigung der Sonographie und der Magnetresonanztomographie, paraklinische Befunde, operative Techniken und ihr Einfluss auf das progressionsfreie und Gesamtüberleben, Nutzen von adjuvanten bzw. postoperativen Therapien auf das progressionsfreie und Gesamtüberleben.
Als Ergebnisse sind geplant bzw. schon realisiert:
Die PFGS arbeitet als eine ganz Deutschland vernetzte Gruppe. Grundlage und Ziel des Netzwerkes ist ein gegenseitiger Datenaustausch um Mehrfacherhebungen zu vermeiden und die Auswertung nach einem einheitlichen Schema vorzunehmen zu können. Das ermöglicht sowohl die Weiterführung von abgeschlossenen Promotionen mit neu erhobenen Daten sowie die Erweiterung der Untersuchungskriterien am schon bearbeiteten Material und spätere zusammenfassende Publikationen. Die Verpflichtung zur Zusammenarbeit stellt eine wesentliche Voraussetzung für die Aufnahme in die PFGS dar. Zahlreiche Resultate der PFGS wurden bereits in die Monographien „Sarkome des weiblichen Genitale“ Bd. 1 u.2“ „Sarcoma of the female genitalia“ Vol. 1 u. 2 und in die Buchbeiträge „Uterine sarcomas and atypical smooth-muscle tumors – clinic, diagnostics and appropriate surgical therapy“, „Uterine Leiomyosarkome – Charakteristik und Prophylaxe von inadäquaten Operationen“ sowie „Molekulare Modelle der Tumorentstehung – endometrialer Stromaknoten und stromale Sarkome“ bzw. in 23 wissenschaftliche Vorträge eingearbeitet (s. o) (Stand 23.02.2017).
Seit 2016 erfolgt durch die PGFS fortlaufend die bereits in den schriftlichen Beratungen angekündigte Rückfrageaktion zum weiteren Krankheitsverlauf an alle nachfragenden Ärzte und Patientinnen (s. a. Beratungsportal – notwendige Unterlagen) zur Evaluierung des progressionsfreien Intervalls und des Überlebens in Abhängigkeit von der primären Operation und von postoperativen Maßnahmen (s. a. Studien).
Bich, I.
Universitätsmedizin Greifswald
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Progressionsfreies Intervall und Gesamtüberleben von low-grade und high-grade endometrialen Stromasarkomen und undifferenzierten uterinen Sarkomen des DKSM
Bralo, H.
Krankenhaus Sachsenhausen
Frankfurt/M, Abt. Gynäkologie u. Geburtshilfe
Prospektive klinische und sonographische Charakterisierung von Leiomyomen zur Validierung eines präoperativen Leiomyosarkomscores
Dennis, K. (Gemeinschaftsarbeit mit Lehr, A.)
Krankenhaus Sachsenhausen
Frankfurt/M, Abt. Gynäkologie u. Geburtshilfe
Charakterisierung von Leiomyomen und deren Varianten sowie atypischen glattmuskulären Tumoren und uterinen Sarkomen anhand von 4040 Leiomyom Operationen im Rahmen des Forschungsprojekts „Charakterisierung von Leiomyomen und uterinen Sarkomen“ zur Erstellung eines Sarkom-Risiko Scores für den klinischen Alltag (abgeschlossen und eingereicht)
Hesse, J.
Medizinstudentin
Universitätsmedizin Greifswald
Epidemiologie, Klinik, Diagnostik, pathologisch anatomische Befunde und Primärtherapie bei Varianten des Leiomyoms und atypischen glattmuskulären Tumoren
Kaupisch, R.
Krankenhaus Stiftung Juliusspital, Medizinische Klinik (Abteilung Kardiologie), Würzburg
Sarkome, Phylloidtumoren und maligne Mischtumoren der weiblichen Brustdrüse
Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose -Auswertung einer Umfrage an deutschen zertifizierten Brustzentren (abgeschlossen)
Köller, M. (Gemeinschaftsarbeit mit Riechmann, Ch.)
Krankenhaus Sachsenhausen
Frankfurt/M, Abt. Gynäkologie u. Geburtshilfe
Prospektive klinische, paraklinische und sonographische Charakterisierung von 470 Leiomyomen aus einem stationären Bereich im Rahmen des Forschungsprojekts „Charakterisierung von Leiomyomen und uterinen Sarkomen“ zur Erstellung eines Sarkom-Risiko Scores
Konwert, E.
Medizinstudentin
Universitätsmedizin Greifswald
Adjuvante Therapien, Nachsorge, progressionsfreies Intervall und Gesamtüberleben von extrauterinen genitalen Sarkomen
Krichbaum, J.
Medizinstudent
Universität Köln
Charakterisierung von 303 Leiomyomen aus ambulant-operativen gynäkologischen Einrichtungen im Rahmen des Forschungsprojekts „Charakterisierung von Leiomyomen und uterinen Sarkomen“ zur Erstellung eines Sarkom-Risiko Scores und zur Errechnung der Prävalenz uteriner Sarkome anhand von 31227 Myomoperationen des VAAO
Kühnast, M., Dr. med.
Sana Klinikum Lichtenberg, Berlin
Epidemiologie, Klinik, Primärtherapie und pathologisch-anatomische Befunde von endometrialen Stromasarkomen sowie von undifferenzierten uterinen Sarkomen (abgeschlossen und verteidigt)
Lehnhoff, H.
Medizinstudentin
Universitätsmedizin Greifswald
Erhebung von Epidemiologie, Klinik, pathologisch anatomischen Befunden bei uterinen Leiomyosarkomen als Grundlage für die Erstellung eines diagnostisch-therapeutischen Fließschemas
Lehr, A. (Gemeinschaftsarbeit mit Dennis, K.)
Krankenhaus Sachsenhausen
Frankfurt/M, Abt. Gynäkologie u. Geburtshilfe
Charakterisierung von Leiomyomen und deren Varianten sowie atypischen glattmuskulären Tumoren und uterinen Sarkomen anhand von 4040 Leiomyom Operationen im Rahmen des Forschungsprojekts „Charakterisierung von Leiomyomen und uterinen Sarkomen“ zur Erstellung eines Sarkom-Risiko Scores für den klinischen Alltag (abgeschlossen und eingereicht)
Linke, L.
Medizinstudentin
Universitätsmedizin Greifswald
Adjuvante Therapien, Nachsorge, progressionsfreies Intervall und Gesamtüberleben von Karzinosarkomen
Marcinek, A.
Universitätsmedizin Greifswald
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Adjuvante Therapien, Nachsorge, progressionsfreies Intervall und Gesamtüberleben beim Leiomyosarkom
Möller, Ch.
Medizinstudentin
Universitätsmedizin Greifswald
Laborwerte, Tumormarker und simultane Myome bei uterinen Sarkomen
Müller, S.
Medizinstudentin
Universitätsmedizin Greifswald
Analyse zur Anwendung von CT und MRT bei der prä- und postoperativen sowie Rezidivdiagnostik und zur Übereinstimmung mit den pathologisch-anatomischen Befunden bei uterinen Leiomyosarkomen. Allgemeine und fallbezogene Darstellung der typischen bildgebenden Charakteristika
Riechmann, C.
Krankenhaus Sachsenhausen
Frankfurt/M, Abt. Gynäkologie u. Geburtshilfe
Prospektive klinische, paraklinische und sonographische Charakterisierung von 470 Leiomyomen aus einem stationären Bereich im Rahmen des Forschungsprojekts „Charakterisierung von Leiomyomen und uterinen Sarkomen“ zur Erstellung eines Sarkom-Risiko Scores
Schädler, J.
Medizinstudentin
Universitätsmedizin Greifswald
Adjuvante Therapien, Nachsorge, progressionsfreies Intervall und Gesamtüberleben von uterinen Adenosarkomen und Validierung für die Erstellung eines Sarkom-Scores
Simon, J.
Medizinstudentin
Universitätsmedizin Greifswald
Diagnoserelevante immunhistochemische Befunde bei uterinen Leiomyosarkomen-, low- und high-grade endometrialen Stromasarkomen, undifferenzierten uterinen Sarkomen, Adenosarkomen und bei PEComen.
Spring, P.
Universitätsmedizin Greifswald
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Epidemiologie, Klinik, Diagnostik, pathologisch anatomische Befunde und Primärtherapie bei uterinen Karzinosarkomen
Ständer, Ch.
Medizinstudentin
Universitätsmedizin Greifswald
Epidemiologie, Klinik, Primärtherapie und pathologisch-anatomische Befunde von uterinen Adenosarkomen
Trojnarska, D., Dr. med.
Universitätsmedizin Greifswald
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Uterine Leiomyosarkome, Epidemiologie, Klinik, pathologisch anatomische Befunde und Primärtherapie (abgeschlossen und verteidigt)
Wilcke, S.
Medizinstudentin
Universitätsmedizin Greifswald
Epidemiologie, Klinik, pathologisch anatomische Befunde und operative Therapie bei uterinen low- und high-grade endometrialen Stromasarkomen und undifferenzierten uterinen Sarkomen. Validierung für die Erstellung eines Sarkom-Scores
Witte, N.
Medizinstudentin
Universitätsmedizin Greifswald
Epidemiologie, Klinik, Diagnostik, pathologisch anatomische Befunde und Primärtherapie bei extrauterinen genitalen Sarkomen