Fachärztinnen und Fachärzte für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sind Experten in beiden Fächern. Sie sind die einzigen Mitglieder in der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, die zu ihrem Medizinstudium zusätzlich noch Zahnmedizin studiert haben. Diese doppelte Qualifikation ist die beste Voraussetzung um einige besonders komplexe Operationen durchzuführen oder schwierige Behandlungsaufgaben zu lösen. Dazu gehören u.a.:
- Plastische Operationen, bei denen freie Gewebetransplantate aus vielen verschiedenen Körperregionen zur Anwendung kommen, um im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich Defekte und Funktionsverluste nach Unfällen und Krebsoperationen auszugleichen.
- Rekonstruktionsoperationen bei Neugeborenen, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die mit Fehlbildungen im Lippen-, Kiefer-, Gaumen- und Gaumensegelbereich geboren worden sind.
- Operationen, mit denen nach umfangreichem Zahnverlust eine Prothesenfähigkeit wiederhergestellt werden kann, damit Zahnärzte anschließend Prothesen eingliedern können, z. B. mit Zahnimplantaten.
- Korrekturoperationen, wenn Zähne und Kiefer extrem schief stehen oder in einer funktionsbehindernden und auffällig sehr unschönen Fehlanlage.
- Dazu gehört die Erstversorgung von Unfallverletzungen, wenn das ganze Gesicht und besonders auch Oberkiefer, Unterkiefer und Gebisssystem betroffen sind.
- Kiefergelenkoperationen, wenn auf diese Weise am besten chronische Schmerzzustände und Einschränkungen der Kaufähigkeit zu behandeln sind.
- Die Behandlung von chronischen Knochenerkrankungen, z. B. wenn sie durch Entzündungen, eine Behandlung mit Bisphosphonaten (Knochenspritzen) oder durch Strahlenbehandlung ausgelöst worden sind.
- Die Behandlung von Schleimhauterkrankungen der Mundhöhle, besonders wenn sie mit einem Entartungsrisiko zur Krebskrankheit verbunden sind.
- Entzündungen und andere Erkrankungen der Kieferhöhlen, wenn sie z. B. durch eine Mund-Antrum-Verbindung (MAV) entstehen, von den Zähnen ausgehen oder das Gebiss mit beeinträchtigen.
- Alle Kosmetischen Operationen, insbesondere im Gesicht.
- Krebserkrankungen und Tumore im Kiefer- und Gesichtsbereich.
- Chronische Wunden im Gesicht und besonders wenn sie mit der Mundhöhle und dem Gebisssystem zu tun haben.
- Chronische Schmerzen beim Kauen, z. B. im Rahmen einer cranio-mandibulären Dysfunktion (CMD).
Wenn Sie sich in diesem ersten Überblick von Indikationen und Behandlungsmöglichkeiten mit Ihrem gesundheitlichen Problem wiederfinden, dann sollten Sie mit Ihrer behandelnden Ärztin/Zahnärztin oder mit Ihrem Arzt/Zahnarzt eine Vorstellung in unserer Poliklinik besprechen. Im Folgenden finden Sie eine Stichwortliste aller Diagnosen und Befunde, Behandlungsverfahren, Untersuchungsmethoden und Spezialgebiete in unserem Kompetenzgebiet.