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Karpaltunnelsyndrom

Der betroffene Nerv (Nervus medianus) wird hierbei durch ein Band im Bereich des Handgelenkes, welches sich zwischen Daumenballen und Kleinfingerballen ausspannt, eingeklemmt. Er verläuft unter dem Band gemeinsam mit 9 Beugesehnen in einer tunnelartigen Röhre (Karpaltunnel) in die Hand. Durch den ständigen Druck, der auf den Nerven ausgeübt wird entsteht eine Nervenschädigung, die sich klinisch durch kribbelnde Finger (vorwiegend des Daumen, Zeige- und Mittelfingers), nächtliche Schmerzen, die oft den Schlaf rauben und Taubheit in der betroffenen Hand äußert. Nicht selten gehen die Beschwerden über das Handgelenk hinaus, so dass die Schmerzen sogar bis zum Oberarm und die Schulter -/Nackenregion ziehen können. Ein ?Ausschütteln? oder Kühlen der Hand bringt oft kurzfristige Linderung.

Besteht die Erkrankung längere Zeit, kann es auch zu einem Schwund der Daumenballenmuskulatur kommen. Die betroffenen Patienten berichten auch über Ungeschicklichkeit und Schwäche der Hand. Häufig findet man das Karpaltunnelsyndrom an beiden Händen.

 

Ursache:

Die Ursache der Erkrankung ist häufig unklar. In einigen Fällen wird die Erkrankung als Folge von Knochenbrüchen mit Einengungen des Karpaltunnels hervorgerufen. Ebenso können Tumoren in diesem Bereich zu einer Nervenkompression führen. Auch eine Sehnenscheidenerkrankung, eine Polyarthritis, Gichttophi oder ein schnellender Finger können prädisponierend wirken. Ebenso werden Stoffwechselstörungen und Endokrinopathien nicht selten von einem CTS begleitet. Frauen sind ca. 3-4 mal häufiger betroffen als Männer. Oft erkranken Frauen, die sich in den ?Wechseljahren? befinden. Auch andere hormonelle Umstellungen wie z.B. die Schwangerschaft kann diese Beschwerden auslösen.

 

Diagnostik:

Die genaue Beschwerdeschilderung des Patienten ist wegweisend.

Die elektrophysiologische Untersuchung (ENG/EMG) kann die Verdachtsdiagnose dann bestätigen.

 

Behandlung:

Im Frühstadium der Erkrankung ist eine konservative Behandlung der Erkrankung sinnvoll (Anlage einer nächtlichen Lagerungsschiene). Diese und andere Maßnahmen wie z.B. die Cortison-Injektion in den Karpaltunnel führen aber meist nicht zu einer anhaltenden Besserung der Beschwerden, so dass mit der operativen Maßnahme nicht zu lange gewartet werden sollte, um eine bleibende Nervenschädigung zu vermeiden.

 

Die chirurgische Behandlung des Karpaltunnelsyndroms kann als endoskopische oder als offene Operation durchgeführt werden. Wir bevorzugen in unserer Klinik das endoskopische Verfahren. Mit Hilfe des Endoskopes kann die Durchtrennung des Handgelenksbandes (Retinaculum flexorum) von zwei kleinen Hautschnitten (im Bereich der Handgelenksbeugefalte und im Bereich der Hohlhand) unter Sicht der Videokamera durchgeführt werden (Abb1). Der Eingriff wird im Regelfall ambulant durchgeführt. Zur Narkose wird eine örtliche Betäubung des Operationsgebietes (Lokalanästhesie) vorgenommen.

 

 

Auch bei richtiger Operationstechnik besteht die Möglichkeit, dass erneut ein CTS auftritt (sog. Rezidiv). Dies kann durch eine verstärkte Narbenreaktion nach der Operation bedingt sein. Andere Ursachen sind z.B. starke Wucherungen der Sehnenscheiden bei Rheuma- oder Dialysepatienten. Bei einem Rezidiv wird ausschließlich die offene OP-Technik durchgeführt mit Anlage eines Hautschnittes in der Hohlhand zwischen Daumen- und Kleinfingerballen. Von hier aus erfolgt dann die Spaltung des Bandes.

 

Nachbehandlung:

Am OP-Tag wird ein Kompressionsverband angelegt, um die Nachblutungsgefahr zu reduzieren (wenn der Verband zu straff ist, bitte sofort an den behandelnden Arzt wenden!). Dieser darf die Fingerbeweglichkeit nicht einschränken und kann am nächsten Tag entfernt werden. In den darauffolgenden Tagen werden regelmäßige Wundkontrollen durchgeführt. Am 10. postoperativen Tag erfolgt der Fadenzug. In den ersten 4-6 Wochen sollte die Hand nicht belastet werden (Bewegung der Finger ist ausdrücklich erwünscht). Klinische und elektrophysiologische Kontroll-Untersuchung nach 3 Monaten.

 

Nach der Operation tritt bei den meisten Patienten (98 %) eine sofortige Besserung der nächtlichen Schmerzen auf. Wenn die Druckschädigung lange bestand, so bildet sich das Taubheitsgefühl nur langsam zurück.

 

Rückfragen an Frau Dr. Dr. Kleist-Welch-Guerra, Tel.: 03834 86-6161,

E-Mail: kleist-w@uni-greifswald.de oder an

Prof. Dr. med. Henry W. S. Schroeder, Tel.: 03834 86-6162, Fax: 03834 86-6164,

E-Mail: Henry.Schroeder@uni-greifswald.de

 



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