Home  Patienteninfo  Verhaltenshinweise für Patienten nach Radiojodtherapie (RJTH)

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Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient.

 

Ihre Schilddrüsenerkrankung wird mit radioaktivem Jod behandelt. Während des stationären Aufenthaltes wird ein Großteil des Radiojods mit dem Urin ausgeschieden. Nach Entlassung verbleibt ein ständig abnehmender Radiojodanteil noch für einige Wochen in Ihrer Schilddrüse, so daß Sie Personen in Ihrer Nähe bestrahlen können. Um diese Strahlenbelastung anderer möglichst gering zu halten, sind nachfolgend einige notwendige Verhaltensmaßnahmen für etwa 1 Woche (Dauer u. a. von Kropfgröße abhängig) zu beachten.

 

Entscheidend für den Strahlenschutz sind:

  • Abstand zu anderen Personen halten
  • Enge Kontakte auf kurze Zeit beschränken

Das betrifft vor allem den Umgang mit Kleinkindern und Schwangeren. Bei Kontakten zu Personen über 60 Jahre sind diese Vorsichtsmaßnahmen nicht erforderlich.

  • Abstand halten: Kontaktzeiten kurz halten
  • Abstand zu Hause und am Arbeitsplatz mindestens 1 m; bei längeren Kontaktzeiten, bei Schwangeren und Kleinkindern möglichst 2 m
  • Enge längere Kontakte zu Kindern unter 10 Jahren, z. B. Herumtragen, Schmusen ... vermeiden

 

 

Partnerkontakt/Besucher

 

Enge Partnerkontakte auf 1/2 Stunden pro Tag begrenzen. Schlafen in getrennten Betten. Kurzbesuche (unter 2 Stunden, Abstand 2 m) sind unproblematisch. Theater- und Kinobesuche vermeiden.

 

Arbeit

 

In den meisten Fällen können Sie nach Radiojodtherapie Ihrer üblichen Arbeit nachgehen. Bei längerem Arbeitsplatzkontakt mit denselben Personen (mehr als 2 Stunden, enger als 2 m) und bei Kindergärtnerinnen und Lehrern erfolgen nähere Verhaltenshinweise beim Entlassungsgespräch mit dem Therapiearzt (evtl. verlängerte Krankenbescheinigung).

 

Verkehrsmittel

 

Längere Reisen in öffentlichen Verkehrsmitteln möglichst meiden. Im Taxi Rücksitz rechts benutzen. Bei Fahrzeiten über 2 Stunden Abstimmung mit dem Stationsarzt.

 

Hygiene

 

Betont hygienisches Verhalten: Händewaschen nach Toilettenbesuch; eigene Handtücher benutzen; Unterwäsche häufiger wechseln.

 

Kontrolluntersuchungen nach RJTH; Medikamente

 

Autonome Knoten und die gesamte Schilddrüse werden in den ersten Wochen/Monaten nach RJTH verkleinert und funktionsreduziert. Während nach einer Schilddrüsenoperation meist eine lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormonen (oder Jod) erforderlich wird, ist das nach Radiojodtherapie weniger häufig der Fall; manchmal aber erst nach Monaten/Jahren. Zumeist wird die Notwendigkeit von Schilddrüsenhormon- oder Jodmedikation (gelegentlich auch eine 2. RJTH) in den Kontrolluntersuchungen (3 - 6 Monaten nach RJTH) ersichtlich. (Bei Basedow-Hyperthyreosen meist lebenslang; bei Autonomie weniger häufig.) Langzeitkontrollen (z. B. jährlich) durch Hausarzt/Nuklearmediziner sollen u. a. eine späte Neigung zur Unterfunktion feststellen, die dann durch Schilddrüsenhormongaben ausgeglichen wird.

 

Weitere Informationen

 

Bei stationären Aufnahmen und bei Entlassung werden die für Sie zutreffenden Belange ausführlich durch den Therapiearzt besprochen. Eine Befundkopie mit den wesentlichen Angaben zu Ihrer RJTH wird Ihnen bei Entlassung mitgegeben bzw. zugeschickt.

 

Greifswald, Dezember 2008

 

Prof. Dr. G. Kirsch
Klinikdirektor



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