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Institut für Pathologie - Patienteninfo



Verfasser: Prof. Dr. K. Remberger,

Universitätsklinikum des Saarlandes, Institut für Allgemeine und Spezielle Pathologie

 

Der Pathologe: Lotse der klinischen Medizin

 

Das Arbeitsspektrum der Ärzte für Pathologie hat sich in den vergangenen 30 Jahren entscheidend gewandelt: Noch 1970 gehörten Obduktionen und tierexperimentelle Untersuchungen zur Krebsentstehung zum Hauptaufgabenbereich universitärer Institute, die Diagnostik am lebenden Patienten stand ganz im Hintergrund. Durch die medizin-technischen Fortschritte in der intravitalen Gewebegewinnung (Endoskopie, Stanzbiopsien etc.) steht heute die intravitale Diagnostik an erster Stelle des Aufgabenbereichs der Pathologen. Was in den Medien und von vielen Klinikern dem Patienten als "Labordiagnose" vermittelt wird, ist einerseits hoch spezialisierte Handarbeit technischer Assistenten, andererseits ärztliche diagnostische Tätigkeit, beruhend auf jahrezehntelanger Erfahrung, ärztlichem Wissen und dem Studium der morphologisch faßbaren Krankheitsveränderungen, die sich dem Pathologen im Mikroskop offenbaren. Auch heute noch müssen die Diagnosen der meisten Tumoren, vieler spezifischer Entzündungen, aber auch degenerativer Erkrankungen primär durch den Pathologen festgestellt oder abgesichert werden. Es gibt praktisch keine Krebsdiagnose, die nicht der Arzt für Pathologie gestellt hat, wobei insbesondere die Typisierung des Tumors, die Bestimmung des Malignitätsgrades und des Ausbreitungsstadiums entscheidend sind für die weitere Therapie. Kein anderes technisches, bildgebendes oder labormedizinisches Verfahren kann diese optisch-morphologische Kontrolle im Mikroskop ersetzen, so daß der Pathologe heute eine Schlüsselstellung nicht nur in der Diagnostik sondern auch in der Therapie und Verlaufskontrolle eines Tumorleidens einnimmt und zu Recht als "Lotse in der Therapie" bezeichnet wird.

 

Der Pathologe: Mitglied des Ärzteteams

 

Bereits in der Krebsvorsorge ist der Arzt für Pathologie ein wichtiger Partner des Klinikers: Gynäkologische Abstriche und Curettagen werden vom Pathologen ebenso auf krebsverdächtige Zellen untersucht wie Biopsien der Prostata, des Kehlkopfs, der Bronchien oder der Brustdrüse. Auch während der Operation eines Tumors ist der Pathologe ein wichtiger Partner des Chirurgen: In intraoperativen Schnellschnittuntersuchungen kann der Facharzt für Pathologie innerhalb weniger Minuten die Diagnose eines krebsverdächtigen Gewebes erhärten oder entkräften. Insbesondere die Beurteilung der Schnittränder und der zugehörigen Lymphknoten entscheidet oft direkt über das Ausmaß einer chirurgischen Tumorresektion und damit über das weitere Schicksal des Patienten. Auch nach der Operation muß der Arzt für Pathologie das entfernte Tumorgewebe sorgfältig untersuchen, um das Ausbreitungsstadium festlegen zu können. Auch die Bestimmung biologischer Prognosefaktoren am Tumorgewebe, z.B. von Hormonrezeptoren, Wachstumsfaktoren oder Genveränderungen sind für die weitere Therapie und den Verlauf eines Tumorleidens von entscheidender Bedeutung.- Der Pathologe steht nicht am Operationstisch und er ist nicht der behandelnde Arzt, aber er ist ein wesentliches Mitglied des Teams, das den Patienten betreut und er liefert mit seiner Diagnose die Entscheidung über die weitere Therapie.

 

Der Pathologe: Krankheiten auf der Spur

 

Die ursprüngliche Aufgabe des Pathologen war die Erforschung von Krankheiten. Zahllose Krankheitsursachen sind von Pathologen entdeckt werden, zuletzt die Helicobacter pylori-Bakterien, die meist Ursache von Entzündungen, Geschwüren und Tumoren der Magenschleimhaut sind. Der Pathologe, der ja als erster die Art und Bösartigkeit einer tumorartigen Veränderung erkennt, ist geradezu prädestiniert dazu, die Frage der Krebsentstehung aus normalem Gewebe wissenschaftlich zu bearbeiten.

 

 


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