Stationäre multimodale Schmerztherapie

Chronische Schmerzen stationär multimodal behandeln lassen

Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen. Diese haben im Gegensatz zu akuten Schmerzen ihre  Warnfunktion verloren. Man spricht mittlerweile schon von chronischen Schmerzen, wenn diese andauernd oder aber immer wiederkehrend über 3 Monate bestehen. Wir wissen heute, dass sich chronische Schmerzen verselbständigen und dann als eigenständige Erkrankung zu verstehen sind.

Häufig leiden Betroffene nicht nur unter ihren Dauerschmerzen, sondern auch unter einer Vielzahl anderer  Beeinträchtigungen, wie Bewegungseinschränkungen, Arbeitsunfähigkeit, sozialem Rückzug oder dem Verlust an Lebensfreude. Seelische Beschwerden wie Frustration, depressive Stimmung, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, verminderte Konzentration und das Gefühl, nichts mehr wert zu sein, sind häufig Folge- und Begleiterscheinung chronischer Schmerzen.
Sie beeinträchtigen damit nicht nur das körperliche Wohlbefinden, sondern auch das Denken und Fühlen sowie das soziale Leben Betroffener ungemein.

Aus diesem Grund stehen heute wissenschaftlich gestützte Behandlungskonzepte zur Verfügung, die Schmerzen in ihrer Gesamtheit, mit körperlichen, seelischen und sozialen Beeinträchtigungen, also multimodal, behandeln.
Die multimodale Schmerztherapie meint also die gleichzeitige Behandlung durch ein Team aus Ärzten, Psychologen, Physio-, Ergo-, Kunsttherapeuten, Pflegedienst und Sozialarbeitern.

Wir setzen in unserer Therapie auf Ihre Motivation, den Einfluss Ihrer chronischen Schmerzen auf Ihre Lebensqualität zu reduzieren und Schmerzbewältigung als Teil des Alltäglichen zu begreifen.

An wen richtet sich das Angebot der multimodalen Schmerztherapie?

An  Menschen mit chronischen Schmerzen,

  • die sich in ihrer Lebensqualität und /oder der Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt oder bedroht erleben.
  • die über fehlgeschlagene bisherige unimodale Schmerztherapien, schmerzbedingte Operationen oder Medikamentenentzugsbehandlungen berichten.
  • die sich noch in  einer Medikamentenabhängigkeit befinden und/ oder Schmerzmedikamente fehlgebrauchen.
  • die unter einer seelischen Begleiterkrankung leiden, die Schmerzen aufrechterhalten kann.
  • die an einer weiteren gravierenden körperlichen Erkrankung leiden.

Anmeldung und Behandlungsablauf

Vor einer möglichen stationären multimodalen Schmerztherapie findet zunächst ein umfangreiches diagnostisches Gespräch mit Ärztin und Psychologin statt. Hierfür schicken Sie uns vorab einen ausgefüllten Schmerzfragebogen sowie Befunde eventueller Vorbehandlungen und geben uns so die Möglichkeit, uns vor einem 1. Treffen mit Ihren Beschwerden vertraut zu machen.
Im Anschluss besprechen wir die Möglichkeit der Aufnahme in unsere Therapie und/oder andere mögliche Behandlungsoptionen und -alternativen.

Die stationäre Aufnahme erfolgt für maximal drei Wochen im Universitätsklinikum Greifswald. Anschließend begleitet Sie unser Team aus Ärzt*innen, Psycholog*innen, Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen, Kunsttherapeutin, Pflege und Sozialarbeiterin durch ein intensives, auf Sie und ihre Beschwerden individuell angepasstes Therapieprogramm, bestehend aus:

  • Informationen über die Schmerzerkrankung,
  • medikamentöser Schmerzbehandlung, aber auch begleitendem Medikamentenentzug
  • Physio- und Ergotherapie,
  • Kunsttherapie,
  • Verhaltenstherapie (psychologische Schmerz- und Stressbewältigung, Training von Entspannungsverfahren, Problemlösetraining, Akzeptanz von Schmerzen im Alltag, Umgang mit Ängsten)
  • sozialberatende Maßnahmen (Grad der Behinderung, Maßnahmen zur beruflichen Rehabilitation usw.)

Bei entsprechender Indikation finden unterstützend komplementärmedizinische Verfahren wie Akupunktur, Naturheilverfahren und Neuraltherapie Anwendung.
Viele unserer Behandlungen finden im Rahmen von Kleingruppen bis maximal 8 Personen statt, sodass Sie auch die Möglichkeit haben, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Schmerzfreiheit ist leider kein realistisches Ziel in der Behandlung chronischer Schmerzen.
Deswegen bauen wir in unserer Therapie auf Ihre Motivation, aktiv zu bleiben oder wieder zu werden und mittels geeigneter Schmerzbewältigungsstrategien Hilfen zur Selbsthilfe kennen und nutzen zu lernen, damit

  • Sie Ihre chronischen Schmerzen in ihrer Stärke mindern,
  • Schmerzattacken vorbeugen und
  • damit Schmerzzustände selbstständig regulieren können.

Unser Wunsch für Sie liegt in einer verbesserten Lebensqualität mit weniger Alltagsbeeinträchtigungen durch den chronischen Schmerz bei erhöhtem körperlichem und seelischem Wohlbefinden.

Kontakt

Anmeldung und weitere Auskünfte unter der Telefonnummer:

03834/867066 Frau Klietz
oder
03834/867087 (mit AB) Frau Otto