Wissen und Einstellungen zu familiären Krebsrisiken bei Patient*innen in Hausarztpraxen in Mecklenburg-Vorpommern

Familiär bedingter Brust- und/oder Eierstockkrebs (FBREK)

In Deutschland leben wahrscheinlich mehr als 1,6 Millionen Menschen mit Erbgutveränderungen, die mit einem erhöhten Risiko für familiär bedingten Brust- und/oder Eierstockkrebs (kurz: FBREK) einhergehen. Die Erfassung von Wissen und Einstellungen zu FBREK in der Bevölkerung ist für die Prävention hoch bedeutsam.

Jährlich erkranken in Deutschland fast 70.000 Frauen und mehr als 700 Männer neu an Brustkrebs (RKI, 2021). Bei etwa 5 - 10 % aller Brustkrebspatientinnen und bis zu 27 % aller Männer mit Brustkrebs liegt eine pathogene Erbgutveränderung vor, die zu deutlich erhöhten Tumorrisiken führt. In Bezug auf die Entwicklung von Eierstockkrebs stellen genetische Faktoren den größten Risikofaktor dar. Bei 10 – 15 % alle Eierstockkrebspatientinnen kann eine pathogene Variante nachgewiesen werden, die von einem Elternteil ererbt wurde.

Das frühzeitige Wissen um eine familiäre Krebsbelastung birgt große Chancen. Krebserkrankungen könnten dadurch frühzeitig entdeckt, adäquat therapiert und ein Progress ggf. verhindert werden. Familien, in denen Brust- und/oder Eierstockkrebs gehäuft auftreten, sollten identifiziert und beraten werden, z.B. in einem der FBREK-Zentren in Deutschland. Hier kann ein detaillierter Familienstammbaum erstellt und das individuelle Risiko für das Vorliegen einer pathogenen Erbgutveränderung besprochen werden. Bei etwa 30 % der an Brustkrebs erkrankten Frauen ergibt sich aus einer auffälligen Familienanamnese, einem frühen Erkrankungsalter oder einer speziellen Tumorbiologie bereits der Verdacht auf eine familiäre Form von Brust- und Eierstockkrebs.

Ziel der Studie ist es, Daten zu Wissen und Einstellungen im Hinblick auf FBREK in der Bevölkerung zu erfassen. Es ist nicht bekannt, wie umfangreich die Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern über FBREK und die Möglichkeit zur genetischen Beratung und Untersuchung informiert ist und welche Einstellungen zur Thematik vorliegen. Aus diesem Grund erfolgt eine Befragung von Patientinnen und Patienten in Hausarztpraxen in Mecklenburg-Vorpommern zu Wissen und Einstellungen hinsichtlich familiärer Brust- und Eierstockkrebsrisiken.

Studienleitung: Dr. Diana Gürtler, Prof. Dr. Susanne Wurm
Kooperationspartner*innen: Prof. Dr. Ute Felbor, Prof. Dr. Jean-François Chenot
Studienmitarbeiter*innen: Mandy Brotzki, Nicole Junker, Moritz Gehring

Studienbeginn: Frühjahr 2024