Testverfahren

Die ökonomische und verlässliche Erkennung von problematischen Konsummustern ist ein entscheidender erster Schritt für die erfolgreiche Anwendung von Frühinterventionen. Das gilt besonders für Suchtmittel wie Alkohol, die in unserer Gesellschaft leicht zugänglich und weit verbreitet sind. Damit diese Erkennung gelingt, haben Forscher*innen unserer Abteilung verschiedene psychologische Testverfahren entwickelt, die insbesondere für die Prävention und Behandlung von Alkoholgebrauchsstörungen von Bedeutung sind.

Trotz der verbreiteten Stigmatisierung von Alkoholmissbrauch haben sich Selbstauskünfte, erfasst mittels Fragebogenverfahren, durchaus bewährt. Mit nur sieben Fragen ist der LAST besonders geeignet, um Menschen mit bereits manifesten Suchtformen zu entdecken. Ein besonderes Anliegen unserer Abteilung ist es, die gesundheitliche Chancengleichheit zu verbessern, indem Menschen unabhängig vom Grad ihrer formalen Bildung z.B. für Präventionsangebote erreicht werden können. Gut eignet sich dafür der BASIC, der sich durch seine besonders verständliche Gestaltung der Fragen zur Erfassung eines problematischen Konsummusters auszeichnet.

Menschen mit alkoholbezogenen Problemen erhalten nur zu einem geringen Teil ein adäquates Behandlungsangebot. Die Förderung der Inanspruchnahme professioneller Hilfsangebote stellt daher ein wichtiges Ziel bei der Beratung von Betroffenen dar. In Abgrenzung zur generellen Intention, etwas am Alkoholkonsum zu ändern, lassen sich durch das Fragebogenverfahren TReaT motivationale Aspekte in Bezug auf die Bereitschaft zur Inanspruchnahme professioneller Hilfe differenzieren. Diese Information kann u. a. für die Auswahl der geeigneten Beratungsstrategie hilfreich sein.

Ein weiteres in der Forschung und bei der Therapie von Menschen mit stärker ausgeprägten Alkoholgebrauchsstörungen hilfreiches Instrument ist die SESA. Dieses Fragebogenverfahren erlaubt in Abgrenzung zu anderen Verfahren die Differenzierung der Schwere des Alkoholabhängigkeitssyndroms unabhängig von den sozialen Folgen.

 

Übersicht über die einzelnen Testverfahren