Der Beginn der Rechtsmedizin als eigenstĂ€ndiges Fach in Greifswald lĂ€sst sich auf den Anfang des 20.Jahrhunderts zurĂŒckdatieren. Im Jahre 1919 wurden die Arbeitsbereiche des Kreisarztes von den gerichtsmedizinischen TĂ€tigkeiten getrennt. In diesem Zuge wurde dann in den folgenden Jahren das erste universitĂ€tseigene Institut fĂŒr Rechtsmedizin gegrĂŒndet. welches sich in der SchĂŒtzenstraĂe 14 befand. 1927 ĂŒbernahm Prof. R. Hey die Leitung des Institutes und erweiterte es um das GebĂ€ude in der KuhstraĂe 30. Dieses GebĂ€ude stellt das Ă€lteste GebĂ€ude der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald dar. Es wurde in den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts u.a. aufgrund der Bestrebungen des damaligen Generalgouverneurs von Schwedisch-Vorpommerns als UniversitĂ€tsklinikum eingerichtet. Da der Sektionsbezirk Ende der 1920er Anfang der 1930er sich auf ganz Vorpommern ausdehnte, kam es zu einer kontinuierlichen Steigerung der Sektionszahlen. In der Forschung kam der forensischen Chemie zu der Zeit eine besondere Bedeutung zu, da es sich als eines der ersten Institute in Deutschland tiefgreifend mit der Thematik der Blutalkoholbestimmung auseinandersetzte.
Der zweite Weltkrieg stellte eine drastische CĂ€sur fĂŒr das gutachterliche und akademische Wirken dar. Nach der Wiedereröffnung der UniversitĂ€t im Jahre 1946 befand sich in dem GebĂ€ude in der KuhstraĂe ein Notquartier fĂŒr Umsiedler und sowohl die Bibliothek als auch die technischen Ausstattung waren den Kriegswirren und der Nachkriegszeit zum Opfer gefallen. Das GebĂ€ude in der KuhstraĂe 30 wurde nach dem Auszug der Umsiedler ĂŒbergangsweise mit der GrĂŒndung der pĂ€dagogischen FakultĂ€t fĂŒr die Abteilung Methodik des Chemieunterrichts genutzt.