Behandlungsspektrum - Endourologie des oberen Harntraktes/Minimal-invasive Steintherapie

Harnleiterschiene (Doppel-J-Katheter, Ureterstent):

Einlegen eines Kunststoffröhrchens (i. d. R. zwischen 6-8 Charrière (Ch) ) in einen oder in beide Harnleiter, wobei das Röhrchen mit 2 „Pigtails" (J-Form, „Ringelschwanz“) in der Blase und dem Nierenbecken gehalten wird. Bei einer Cystoskopie (Blasenspiegelung) wird das Röhrchen bis in das Nierenbecken vorgeschoben. Dieses Verfahren kommt zur Entlastung der Nieren bei gestauten Harnleitern (z.B. bei Harnleitersteinen, Harnleitertumoren oder bei Kompressionen der Harnleiter von außen) zum Einsatz. Ein Schienenwechsel ist in der Regel alle 3 Monate notwendig. Als häufigste Komplikationen der Harnleiterschienen werden in der Literatur neben der Harnwegsinfektion die Inkrustation (Zusetzen der Schiene) und die Dislokation (Verrutschen der Schiene) beschrieben. Weitere Nebenwirkungen/Komplikationen sind: Leichte Hämaturie (blutiger Urin), häufiges Wasserlassen mit Brennen, leichter Schmerz in Nierengegend beim Wasserlassen und sehr selten Harnleiterverletzungen.

 

Charrière (Ch. o. Charr.):

Bezeichnet in der Medizin ein Maß für den Außendurchmesser von Kanülen und Kathetern. Im englischen Sprachraum wird die Größe vereinfacht als French (FR) bezeichnet. Ein Charrière entspricht einem Drittel Millimeter.