Behandlungsspektrum - Endourologie des oberen Harntraktes

Harnleiterspiegelung/Ureterorenoskopie (URS)

Bei der Ureterorenoskopie handelt es sich um ein endoskopisches Verfahren zur Spiegelung des Harnleiters (Ureter) und der Niere. Die Instrumente sind mit einer Lichtquelle und einer Kamera ausgestattet und werden über die Harnröhre in die Blase und dann weiter in den Harnleiter eingeführt.

 

 

Abb.: Starre/Semirigide Harnleiterspiegelung
Abb.: Flexible Harnleiterspiegelung

Es gibt sowohl starre als auch flexible Geräte (siehe Abbildungen). Über einen speziellen Arbeitskanal lassen sich unterschiedliche Instrumente zur Zertrümmerung (Laser, Lithoclast) und Entfernung (Zangen, Körbchen) von Harnleitersteinen sowie zur Gewebegewinnung (Biopsiezangen) einführen.

 

Der Eingriff erfolgt in Vollnarkosenarkose und hängt zeitlich von den unterschiedlichen Indikationen ab.

 

Indikationen zur Durchführung einer Harnleiterspiegelung sind:

  • Steine im Harnleiter und Niere (Video)
  • Harnleiter- und Nierenbeckenkelchtumoren
  • Abklärung unklarer Harntransportstörungen (z. B. Harnleiterengen)

 

Beim Einsatz in der Steintherapie spielen die Größe und Lage des Steines eine wichtige Rolle. Hier liegen die Durchschnittseingriffzeit zwischen einer halben und einer Stunde.

 

Oft ist nach so einem Eingriff die vorübergehende Einlage einer Harnleiterschiene (Doppel-J-Katheter, Pigtail-Katheter) notwendig. Diese wird in der Regel nach 7 – 14 Tagen durch den niedergelassenen Urologen wieder entfernt (ohne Narkose).

 

Die Risken und Komplikationen einer Harnleiterspiegelung sind gering. Neben einer kurzzeitigen Blutbeimengung im Urin, kommt es gelegentlich zu Fieber mit der Notwendigkeit einer Antibiotikatherapie. Ernsthafte Verletzungen des Harnleiters (z. B. Abriss, Perforation, Ausbildung einer narbigen Harnleiterenge) treten auch auf Grund der neuen, dünnen Instrumente extrem selten auf.