Zur Therapie der Nierenkelch- und Nierenbeckensteine (< 2 cm) war bisher in unserer Klinik die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWL) die Behandlungsmethode der Wahl. Jedoch kommt es vor allem bei den unteren Kelchsteinen trotz guter Desintegration zu unbefriedi- genden Abgangsraten.
Seit geraumer Zeit führen wir sowohl zur Behandlung von Kelchsteinen als auch von Nieren- beckenkelchausgusssteinen die Mini-PNL (Perkutane Nephrolitholapaxie) durch. Diese Operationsmethode hat weitestgehend die offene Steintherapie ersetzt:
Bei Steinen mit einem Durchmesser ab 1 cm werden nach ultraschallgesteuerter oder auch röntgenologischer Punktion des Nierenbeckens über einen Einschritt-Bougie mit einem 16,5 Charr. Dilatator das Niederdruck-Nephroskop in das Kelchssystem eingeführt.
Nach ballistischer (Lithoklast®) oder lasergestützter Lithotripsie (Video) erfolgt die Steinbergung im Spül- strom mittels hydrodynamisch erzieltem Staubsaugereffekt (Video).
Nach antegrader Einlage einer Ureterschiene erfolgt der Verschluss des Punktionskanals mittels einer Thrombin-Gelatine-Matrix (Gewebekleber).
Auf die passagere Einlage eines Nephrostomiekatheters (Nierenfistelkatheter/ Drainage) kann verzichtet werden. Bei Steinfreiheit wird der Ureterstent im Allgemeinen nach 14 Tagen entfernt.