Molekular-urologisches Forschungslabor - Projekte

Hitzeschockprotein und Androgenrezeptor Signaltransduktion

Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass einige Hitzeschockproteine (HSP) und der Androgenrezeptor (AR) in Prostatakarzinom (PCa) Zellen co-reguliert werden. Da dies unter anderem in Abhängigkeit vom Progressionsstatus der verwendeten Zelllinien geschieht, kann ein funktioneller Zusammenhang zwischen dem AR und den unterschiedlichen HSP vermutet werden.

Wir befassen uns daher mit den AR-abhängigen Funktionen von HSP27 und seiner Rolle bei der AR Regulation sowie der Steuerung der Tumorprogression.

 

 

Anti-apoptotische Regulationsmechanismen in Prostatakarzinom-Zellen

Wir untersuchen verschiedene Mechanismen in PCa Zellen, die in die Regulation der Apoptose involviert sind und zur Ausbildung einer Apoptose-Resistenz beitragen können. Dies ist zum einen HSP60, ein mitochondriales und p53-assoziiertes HSP, welches während der Progression des Tumors differentiell exprimiert wird.

Darüber hinaus wird die Cardiolipin-Zusammensetzung der Mitochondrien-Membran moduliert. Das Schlüsselenzym dieses Umbaus ist die Ca2+-unabhängige Phospholipase
A2β (iPLA2β), die ebenfalls zum p53-Signalweg gehört und in PCa Zellen anti-onkogene Prozesse steuert.

HSP60 und iPLA2β/Cardiolipin-abhängige Mechanismen tragen vermutlich dazu bei, dass Karzinomzellen den p53- und Mitochondrien-abhängigen programmierten Zelltod umgehen können und stellen somit einen wichtigen Schalter bei der Ausbildung eines Tumors dar.

 

Pharmakologische in vitro Untersuchungen

Zur Verbesserung pharmakologischer Therapieansätze werden in Zellkulturversuchen verschiedene Chemotherapeutika, die in der Therapie eingesetzt werden, getestet und insbesondere hinsichtlich möglicher therapieverbessernder Kombinationen charakterisiert. Diese Studien werden mit Zellkulturen verschiedener in der urologischen Klinik relevanten Tumorentitäten durchgeführt.

Ziel ist die Charakterisierung der anti-onkogenen Wirkung dieser Wirkstoffe und die Identifizierung synergistischer Wirkungen mit möglichem therapeutischen Benefit für die Patientenbehandlung.