Jacualine - Afrikanisch-Europäischer Brückenschlag

"Afrikanisch-Europäischer Brückenschlag“

Im Sommer diesen Jahres erhielten wir per E-Mail eine Anfrage, ob wir uns vorstellen könnten, ein Dame aus Botswana mit einer Beinprothese zu versorgen.

Fachlich ist die Versorgung mit einer Beinprothese für uns kein Problem, aber uns stellte sich die Frage, wie wir dies logistisch bewerkstelligen könnten. Nach einem intensiven Mail-Verkehr war schnell klar, dass wir die junge Frau und Mutter hier bei uns in Greifswald mit einer Beinprothese versorgen würden.

Die 40 jährige Jacualine war bereit, Anfang Herbst für die Versorgung nach Greifswald zu reisen. Diese Reise war für sie nicht einfach, denn sie musste ihre fast 14 jährige Tochter zu Hause zurücklassen, was ihr sehr schwer viel. Aber sie ist mit dem festen Ziel vor Augen nach Deutschland geflogen, auf zwei Beinen wieder vor ihre Tochter zu treten.

Kurz zu Jacuelines Vorgeschichte:

Im März 2018 wurde Jacualine im Mahalapye District Hospital in Botswana der Oberschenkel amputiert. Nach einem schweren Verkehrsunfall im Jahre 2015 hatte sie einen langen Leidensweg hinter sich und dieser Schritt war unumgänglich. Aber ihren Lebensmut hat sie dabei nie verloren.

So lernten wir uns im Oktober persönlich kennen. Wir merkten schnell, dass Jacualine extrem stark motiviert war und begannen sofort mit der Versorgung. Schon nach wenigen Tagen stand sie wieder auf zwei Beinen und wir beschlossen, dass Jacualine erst mal mit der Testprothese ein paar Wochen trainieren sollte. Für die Fertigung der Prothese kam sie dann ein zweites Mal zu uns nach Deutschland.

Besonderen Dank gilt natürlich ihrem Begleiter und dem Hauptorganisator Herrn Alexander Schlag. Er stellte den Kontakt zu uns her und flog mit ihr um die halbe Welt, um ihr diese Beinprothese zu ermöglichen. Er dolmetschte hier vor Ort und kümmerte sich um Jacualine - Danke hierfür!

Auf eine Versorgung durch uns ist er gekommen, weil er während seines Urlaubs bei uns an der Küste den Überlandbus mit unserer Werbung darauf gesehen hatte. Sein Gedanken denjenigen zu kontaktieren, der die junge Frau auf dem Bus versorgt hat, setzte er schnell in die Tat um.

Des Weiteren sind wir natürlich unserem physiotherapeutischen Partner Herrn Schneider aus Wolgast für die ersten intensiven Einführungen mit dem Umgang der Prothese dankbar.

Viele haben an diesem Projekt mitgearbeitet, haben Jacualine geholfen und unterstützt. Allen gilt unser Dank und wir alle wünschen, dass Jacualine eine schöne Zukunft hat – jetzt wieder auf zwei Beinen.