Das Krankheitsbild der Varikose entspricht dem umgangssprachlichen Krampfaderleiden. Die überwiegende Mehrheit aller Krampfaderentwicklungen ist angeboren, d.h. erblich besteht eine Veranlagung Krampfadern zu entwickeln. Allen Krampfadern gemein ist eine Schädigung des Klappenapparates, wodurch das Blut nur eingeschränkt zum Herzen abtransportiert werden kann. Der gestörte Rückfluss erzeugt einen „Blutstau“ in den betroffenen Venen wodurch es zu typischen äußerlich sichtbaren erweiterten Gefäßen kommt. Beschwerden sind sehr variabel und umfassen Schweregefühl, Kribbeln, Schwellungen bis hin zu Krämpfen, viele Patient*innen haben auch gar keine Beschwerden. Besteht ein Krampfaderleiden über eine längere Zeit führt der Blutstau zu Veränderungen an der Haut der Beine. Es zeigen sich anfänglich Besenreiser, braune und blaue Verfärbungen der Haut mit Verhärtungen, Schwellungen treten auf. Daneben können sich auch Rötungen und Ekzeme zeigen. Wenn das Krankheitsbild weiter voranschreitet, kann die Haut aufgehen, ein Unterschenkelgeschwür „offenes Bein“ ist entstanden.
Ein Lipödem zeigt sich durch eine schmerzhafte am gesamten Körper, vor allem aber an den Beinen und Armen auftretende Fettverteilungsstörung. Das Krankheitsbild betrifft fast ausschließlich Frauen, hormonelle Einflüsse werden diskutiert. Viele Patient*innen werden fälschlicherweise über eine lange Zeit als übergewichtig eingestuft. Im Gegensatz zu einer Übergewichtigkeit bestehen bei einem Lipödem eine nicht sicher erklärbare typische Druck- oder Berührungsempfindlichkeit der Haut. Die Füße und Hände sind typischerweise ausgespart. Die betroffenen Patient*innen klagen über die Ausbildung von blauen Flecken oft ohne erinnerliches Stoßereignis. Im Verlauf kommt es bei der Erkrankung zu einer immer weiter fortschreitenden Vermehrung von Fettzellen, ohne dass die wichtigen Lymphgefäße in vergleichbarer Anzahl entstehen. Dies führt dann in einem zweiten Schritt zu einem Stau der Lymphflüssigkeit im Fettgewebe. Die primäre konservative Therapie richtet sich auf die Lymph-Entstauung des Gewebes aus. Als ursächliche Therapie steht eine Reduktion des Fettgewebes, die sogenannte Liposuktion (Fettabsaugung) zur Verfügung.
Im Gegensatz zum Lipödem bestehen beim Lymphödem direkt Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe, die auf Grund eines Abflusshindernisses entstehen. Lymphflüssigkeit an sich ist eine Eiweißreiche Flüssigkeit welche auch Immunzellen enthält. Im gesunden Gewebe wird überschüssige Lymphflüssigkeit von Blutgefäßen aufgenommen. Durch verschiedene Erkrankungen und Ursachen kann es zu einer Störung des Lymphabflusses kommen. Bei einem primären Lymphödemen liegt eine angeboren Fehlbildung von Lymphbahnen vor, häufig betreffen diese Formen die untere Extremität, sie treten bereits in früher Kindheit/Jugend auf. Beim wesentlich häufiger auftretenden sekundären Lymphödem gibt es bestimmte Einflüsse, die zu Schäden von Lymphbahnen führen wie Operationen (Lymphknotenentfernungen), Bestrahlungen, Entzündungen (Wundrose) und auch Übergewicht kann ein Lymphödem verursachen. Das Lymphödem macht sich mit Schwellungen bemerkbar, oft an den Beinen, häufig sind auch der Fuß und die Zehen betroffen. Lymphödeme können aber auch an den Armen auftreten zum Beispiel nach Lymphknotenoperationen bei Brustkrebs. Die Patient*innen bemerkten Schmerzen und ein Schweregefühl. Es kann zu begleitenden Hautveränderungen oder gar Entzündungen der Haut (Wundrose) kommen. Die Basis der Therapie stellt eine Kompressionstherapie, Lymphdrainagen und Bewegung, welche den Abfluss von Lymphflüssigkeit fördern und unterstützen.
Thrombosen, d.h. Verschlüsse der Venen betreffen gehäuft die untere Extremität. Ursächlich sind 3 Faktoren maßgeblich warum eine Thrombose entstehen kann: 1. Veränderung der Blutzusammensetzung (z.B. erbliche Faktoren – angeborene Gerinnungsstörungen oder auch im Rahmen einer Krebserkrankung), 2. Veränderung der Gefäße (z.B. durch Verletzung im Rahmen eines Unfall oder nach einer Operationen oder Entzündung) sowie 3. verminderte Strömungsgeschwindigkeit (häufig im Rahmen von längerer Bettlägerigkeit oder nach einem langen Flug oder einer langen Autofahrt). Eine Thrombose ist akutes Krankheitsbild was sich innerhalb weniger Tage entwickelt. Typische Symptome einer Thrombose sind eine plötzlich aufgetretene Schwellung eines Beines mit dumpfen Schmerzen. An den Armen können auch Thrombosen auftreten, hier z.B. nach Anlage eines Ports für eine Chemotherapie oder im Rahmen einer Venenverweilkanüle. Die Therapie der Thrombose stellt eine zeitlich begrenzte Blutverdünnung dar, zu Beginn oft in Form von Spritzen und im Verlauf mittels Tablette. Eine begleitende Kompressionstherapie (Wickelung oder Strumpf) kann helfen bleibende Gefäßschäden zu verhindern und Symptome wie Schwellungen und Schmerzen lindern.