Tollwut


Deutschland ist frei von terrestrischer („erdgebundener“) Tollwut.
Auch hier existiert Fledermaustollwut, da diese Tiere große Flugstrecken in andere tollwutendemische Gebiete überwinden.

Terrestrische Tollwut ist weiterhin weltweit in vielen Reiseländern endemisch.
Die Erkrankung ist bei Eintritt von Symptomen stets tödlich, eine kausale Therapie existiert nicht.
Daher sind bei und nach Kontakt zu einem tollwütigen Tier grundlegende Verhaltensweisen einzuhalten.

Hierzu möchten wir Sie im Folgenden informieren:

  • Welche Tiere haben Tollwut?
    Katzen, streunende Hunde, Fuchs, Fledermäuse, Nagetiere (z.B. Murmeltier), Waschbären, Stinktiere, Affen usw. können je nach Region und Reiseland an Tollwut erkrankt sein

  • Übertragung
    Nicht nur durch einen Biss oder Kratzer eines infizierten Tieres, sondern bereits der Kontakt zu Speichel mit Eintrag in offene Wunden, die Augen- oder Nasenschleimhaut können zu einer Übertragung der Tollwut auslösenden Viren führen

  • Verhalten beim Auffinden eines kranken, verletzten oder toten Tieres:
    • Vermeiden Sie den direkten Hautkontakt!
    • Halten Sie v.a. Kinder vom Anfassen des Tieres ab!
    • Melden Sie diese Tiere dem örtlichen Veterinäramt (animal control)!

  • Präventive Verhaltenshinweise:
    •  Halten Sie Abstand zu Wildtieren. Sollten sich diese zutraulich erweisen, sehen Sie dies als Gefahr an.
    • Versuchen Sie nicht, sich streitende Tiere voneinander zu trennen.


Lebensmittel locken Tiere an, daher beachten Sie folgende Grundregeln:

  • Füttern Sie eigene Haustiere in Innenräumen, dies vermeidet das Anlocken anderer Tiere.
  • Wenn nicht vermeidbar, tragen Sie Nahrungsmittel in geschlossenen Boxen mit sich und präsentieren Sie diese nicht als Lockmittel.
  • Füttern Sie keine Tiere!

Verhalten nach Kontakt oder Biss:

  • Unverzügliches Waschen der Haut, ggf. Auswaschen der Wunde mit sauberem Wasser und Seife
  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt das Spülen der Wunde für
  • 15 Minuten unter fließendem Wasser.
  • Suchen Sie das nächstgelegene medizinische Zentrum, wenn möglich Krankenhaus auf.
  • Berichten Sie von dem Tierkontakt.
  • Die Kollegen entscheiden über die Notwendigkeit einer weiteren Therapieeinleitung.

Schützen Sie sich und Ihre Jüngsten durch Einhaltung der Verhaltensmaßnahmen und sprechen Sie uns gerne bezüglich der Möglichkeit der prophylaktischen Tollwutimpfung an.

Auch Geimpfte benötigen im Falle der Exposition eine aktive Auffrischung durch 2 Gaben des Impfstoffes.
Hier kann auf die zusätzliche passive Immunglobulingabe verzichtet werden. Letztere ist in vielen Reiseländern nicht sicher verfügbar.