Unter dem Begriff Sarkom werden seltene, aber meist sehr komplexe bösartige Tumore zusammengefasst, die entweder vom Stütz- bzw. Bindegewebe oder von knöchernen Strukturen ausgehen und sich in eine Vielzahl unterschiedlicher Subtypen aufteilen lassen. Auf Grund ihrer teilweise sehr unterschiedlichen Tumorbiologie ist für die Diagnostik und stadiengerechte Therapie eine hochspezialisierte interdisziplinäre Expertise und Infrastruktur unumgänglich. Da Sarkome bereits sehr früh metastasieren können, liegt unser Fokus auch auf einer sehr zeitnahen Diagnostik und Therapieeinleitung. Infolge ihrer Lagebeziehung innerhalb des Körpers stellt diese Gruppe von Krebserkrankungen zudem für den Chirurgen oftmals eine spezielle Herausforderung dar. Besteht der Verdacht auf ein Sarkom, wird zunächst versucht eine Gewebeprobe an geeigneter Stelle zu entnehmen. Diese wird anschließend durch einen spezialisierten Pathologen mikroskopisch begutachtet, um den Tumortyp und die Schwere der Entartung zu klassifizieren. Hieraus kann unter Einbeziehung der bildgebenden Diagnostik das Tumorstadium festgelegt werden, welches für die weitere Therapie wegweisend ist. Bei kaum einem anderen Tumor ist die exakte Bestimmung des Subtyps und die Feststellung der möglichen Infiltration in Nachbarstrukturen so maßgeblich therapieentscheidend wie dies beim Sarkom der Fall ist. In den meisten Fällen erfolgt ein individuell festgelegtes multimodales Therapiekonzept unter Einbeziehung von Chemotherapie, Operation und Strahlentherapie. Hierbei legen wir sehr großen Wert auf eine lückenlose Zusammenarbeit der beteiligten Fachdisziplinen. Die Therapiekonzepte werden bei uns in interdisziplinären Sarkomtumorkonferenzen festgelegt und bei Bedarf überarbeitet und ergänzt. Damit gewährleisten wir für unsere Patienten jederzeit eine individualisierte Therapie nach aktuellen Therapiestandards, sowohl bei lokalisierter Erkrankung, als auch in der metastasierten Situation. In bestimmen Fällen kann durch wiederholte Systemtherapien in Kombination mit der Metastasenchirurgie oftmals noch eine lange Lebenszeit erreicht werden. Hierfür bieten wir in geeigneten Fällen die Teilnahme an klinischen Studien zum Erhalt neuer Therapeutika an. Unser Ziel ist es unsere Patientinnen und Patienten in allen Stadien der Erkrankung optimal und individualisiert zu behandeln und zu betreuen. Da Sarkome oftmals die Extremitäten befallen, hat die Behandlung auch zum Ziel die betroffene Extremität in ihrer Funktion zu erhalten um eine Amputation zu vermeiden. Die genannten Ziele werden bei uns erreicht durch eine stete Zusammenarbeit der Fachdisziplinen Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie sowie Kinderchirurgie, (Tumor-) Orthopädie und Unfallchirurgie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, HNO sowie Plastische Chirurgie, Hämatologie und Onkologie, Strahlentherapie, Nuklearmedizin und Radiologie, Urologie, Gynäkologie, Dermatologie, Pädiatrische Onkologie, sowie Pathologie, Genetik und Palliativmedizin. Ebenso sind Psychoonkologen und onkologische Fachpflegekräfte Teil des Behandlungsteams.
Leistungsspektrum-Diagnostik
Leistungsspektrum-Therapie:
Weitere Informationen finden Sie hier. Sarkomzentrum
Universitätsmedizin Greifswald
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Sarkomzentrum
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie,
Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Ferdinand-Sauerbruchstraße
D-17475 Greifswald