PSYCHOTRAUMATOLOGIE UND PSYCHOONKOLOGIE

Arbeitsgruppe

Leitung: Doris Kehl¹

Mitglieder: Britta Buchhold², Heiko Fischer3, Esther Holznagel², Annett Klutentreter², Kathrin Röske², Franziska Schuricht², Ulrich Wiesmann1/2 

¹ Forschung und Lehre | ² Versorgung | 3 Psychosoziale Notfallversorgung M-V

Schwerpunkte

Die Arbeitsgruppe „Psychotraumatologie und Psychoonkologie“ beschäftigt sich neben den Auswirkungen von Risiko-, Ereignis- und Aufrechterhaltungsfaktoren in Bezug auf pathologische Traumafolgen, insbesondere mit den Schutzfaktoren, Ressourcen und gesundheitsfördernden Faktoren. Das Konzept der Resilienz nimmt folglich in unserer Forschung einen großen Stellenwert ein. Zusätzlich zu den negativen psychischen Folgen eines belastenden Erlebnisses, untersucht die Arbeitsgruppe das Phänomen der persönlichen Reifung von Personen nach aversiven Ereignissen. Dieses kann beschrieben werden als die subjektive Erfahrung positiv bewerteter Veränderungen, wie z.B. eine gesteigerte Wertschätzung des Lebens oder eine erhöhte Einschätzung der persönlichen Stärke.

Im Bereich der psychoonkologischen Forschung beschäftigt sich unsere Arbeitsgruppe mit den psychosozialen Unterstützungsbedürfnissen von Patientinnen und Patienten mit einer Tumorerkrankung und den Möglichkeiten der Verbesserung der psychoonkologischen Versorgung insbesondere im ländlichen Raum. In Zusammenarbeit mit dem Onkologischen Zentrum der Universitätsmedizin Greifswald und der Selbsthilfeorganisationen Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V. sollen Maßnahmen zur Verbesserung der ambulanten psychoonkologischen Versorgung entwickelt, implementiert und evaluiert werden. Diese Maßnahmen haben das Ziel, die Krankheitsverarbeitung der Patienten zu fördern, psychische Belastungen zu vermindern, persönliche Ressourcen zu stärken und die Lebensqualität der Patienten zu erhöhen. Darüber hinaus soll durch die Mitwirkung bei der Gestaltung und Implementation von Versorgungskonzepten die Vernetzung der Behandler gestärkt werden.

Projekte

  • Posttraumatic Growth and Depreciation Study, GRODES
    Seit 2017, Förderung: Haushalt, Projektleitung: Dr. Doris Kehl, in Kooperation mit Prof. Richard Tedeschi, University of North Carolina Charlotte, Department of Psychological Science, USA
  • Psychische Widerstandsfähigkeit bei Patienten mit onkologischer Ersterkrankung – Greifswalder Fragebogenstudie (Deutsches Register Klinischer Studien: DRKS00013983)
    Seit 2017, Förderung: Haushalt, Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Ulrich Wiesmann, Co-Leitung: Dr. Doris Kehl
  • Analyse des Bedarfs an psychoonkologischer Nachsorge – Was wünschen sich Patientinnen und Patienten?
    Seit 2017, Förderung: Haushalt, Projektleitung: Dr. Katharina Piontek
  • Evaluation of the training for psychosocial acute care in emergency situations – a comparison study in Germany
    Seit 2016, Förderung: Haushalt, Projektleitung: Heiko Fischer (Landeszentralstelle PSNV Mecklenburg-Vorpommern) und Dr. Doris Kehl
  • Abgeschlossene Projekte:

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  • Netzwerk Notfallbegleitung und Krisenintervention Mecklenburg-Vorpommern - Prävention von Posttraumatischen Belastungsstörungen bei Einsatzkräften
    2006. In Zusammenarbeit mit Dipl.-Psych. G. Niehörster, MPH

Publikationen

Originalarbeiten mit peer-review

Originalarbeiten mit peer-review

  • Kanako Taku, Richard G Tedeschi, Jane Shakespeare-Finch, Daniel Krosch, Georgina David, Doris Kehl, Selina Grunwald et al. (2020). Posttraumatic Growth (PTG) and Posttraumatic Depreciation (PTD) across Ten Countries: Global Validation of the PTG-PTD Theoretical Model. Personality and Individual Differences, doi: 10.1016/j.paid.2020.110222.
  • Buchhold, B., Wiesmann, U., Bahlmann, J., Lutze, S., Eggert, C., Arnold, A., Daeschlein, G., Jünger, M. & Hannich, H.-J. (2016). Psychosocial burden and desire for support in outpatients with skin cancer. Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, 14 (4), 405-414. doi: 10.1111/ddg.12767.
  • Wiesmann, U. (2013). Salutogenese und Trauma – Salutogenese in der Traumatherapie. Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation, 92, 111-119. ISSN: 0933-842X
  • Riedel, J., Wiesmann, U., & Hannich (2011). An integrative theoretical framework of acculturation and salutogenesis. International Review of Psychiatry, 23 (6), 555-564. doi 10.3109/09540261.2011.637912
  • Niehörster, G., Wiesmann, U., & Hannich, H.-J. (2007). Mental strains in assignment activity of voluntary fire departments. Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 57(2), 98. doi: 10.1055/s-002-5570
  • Kiekbusch, S., Hannich, H.-J., Isacsson, A., Johannisson, A., Lindholm, L. H. J., Sager, E., . . . Moller, T. R. (2000). Impact of a cancer education multimedia device on public knowledge, attitudes, and behaviors: A controlled intervention study in southern Sweden. Journal of Cancer Education, 15(4), 232-236. doi: 10.1080/08858190009528704

Originalarbeiten ohne peer-review

Originalarbeiten ohne peer-review

  • Möbius, K., & Hannich, H.-J. (2010). Psychosoziale Notfallversorgung – Was ist das und was hat die Feuerwehr damit zu tun? Feuerwehr-Journal Zeitschrift für den Brand- und Katastrophenschutz Mecklenburg-Vorpommern 2010, 18 - 19.
  • Niehörster, G., Wiesmann, U., & Hannich, H.-J. (2011). Seelisch belastende Einsätze und deren Auswirkungen auf Einsatzkräfte von Freiwilligen Feuerwehren in MV. Feuerwehr-Journal Zeitschrift für den Brand- und Katastrophenschutz Mecklenburg-Vorpommern, 6-7.
  • Wiesmann, U., Hannich, H.-J., & Schletter, J. (2000). Betreuung Tumorkranker,  Argumente für einen gemeindeorientierten Ansatz. Dr. med. Mabuse, 25, 61 - 64.

Bücher/Buchbeiträge

Bücher/Buchbeiträge

  • Niehörster, G., Wiesmann, U., & Hannich, H.-J. (2012). Seelisch belastende Einsätze und deren Auswirkungen auf Einsatzkräfte von Freiwilligen Feuerwehren in Mecklenburg-Vorpommern. In U. Wiesmann, C. Altenstein, W. Hannöver, U. Plötz & J. Riedel (Eds.), 'Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung wechseln kann' - Facetten der Medizinischen Psychologie in Greifswald. Eine Hommage anlässlich des 60. Geburtstags von Hans-Joachim Hannich (pp. 174-187). Lengerich: Pabst Science Publishers. ISBN: 978-3-89967-794-2
  • Hannich, H.-J., Kiekbusch, S., & Busch, P. (2001). Krisenintervention und Notfallseelsorge: Das Greifswalder Modell - Ein Werkstattbericht. In A. Maercker & U. Ehlert (Eds.), Psychotraumatologie (pp. 226-236). Göttingen: Hogrefe. ISBN: 9783801714253
  • Hannich, H.-J., Kiekbusch, S., & Busch, P. (1999). Krisenintervention und Notfallseelsorge: Das Greifswalder Modell. In U. Ehlert (Ed.), Psychotraumatologie. Göttingen: Hogrefe-Verlag.

Konferenzbeiträge

Konferenzbeiträge

  • Wiesmann, U., Altenstein, C., Piontek, K. und Hannich, H.-J. (2017, September). Die Bedeutung antizipierter Wirkfaktoren von Gruppenpsychotherapie für die Entscheidungsfindung zur Teilnahme an einem psychoonkologischen Gruppenprogramm. Vortrag auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie, Lübeck, Deutschand.
  • Piontek, K., Altenstein, C., Wiesmann, U. und Hannich, H.-J. (2017, März). Psychoonkologische Nachsorge: Wie groß ist der Bedarf und wer wird erreicht? Posterpräsentation auf dem Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Berlin, Deutschand.
  • Piontek, K., Wiesmann, U., Altenstein, C. und Hannich, H.-J. (2017, März). Motivation zur Teilnahme an einem psychoonkologischen Gruppenprogramm aus Sicht von Tumorpatienten und ihr Einfluss auf die Teilnahmeintention. Posterpräsentation auf dem Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Berlin, Deutschand.
  • Altenstein, C., Wiesmann, U., Piontek, K. und Hannich, H.-J. (2017, März). Antizipierte Wirkfaktoren der Teilnahme an einem psychoonkologischen Gruppenprogramm aus Sicht von Tumorpatienten und ihr Einfluss auf die Teilnahmeintention. Posterpräsentation auf dem Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Berlin, Deutschand.

Qualifizierungsarbeiten

Sollten Sie Interesse an einer Promotion am Institut für Medizinische Psychologie haben, so wenden Sie sich bitte schriftlich oder per Email an den/die Arbeitsgruppenleiter/in und fügen Sie ein kurzes Motivationsschreiben sowie einen tabellarischen Lebenslauf bei.

Link zur Promotionsordnung der Medizinischen Fakultät der Universitätsmedizin Greifswald

Laufende

Laufende

Promotionen

  • Grunwald, S. Positiv bewertete Veränderungen (growth) und negativ bewertete Veränderungen (depreciation) infolge von potentiell traumatischen Ereignissen bei der Allgemeinbevölkerung Deutschlands unter Berücksichtigung von Bewältigungsstrategien.
    [Betreuer: Wiesmann U., Greifswald: Institut für Medizinische Psychologie].

Diplomarbeiten

Abgeschlossene

Abgeschlossene

Promotionen

  • Niehörster, G. (2011) Traumaexposition und Posttraumatische Belastungsstörungen bei Freiwilligen Feuerwehren.
    Promotion. Betreuer: Wiesmann U., Greifswald: Institut für Medizinische Psychologie.
  • Loitz, D. (2009) Der Einfluss von biodynamischem Licht auf psychologische Parameter bei schwerst hirntraumatisierten Patienten.
    Promotion. Betreuer: Hannich H.-J., Greifswald: Institut für Medizinische Psychologie.
  • Adam, K. (2006) Krisenintervention und Notfallbegleitung aus Sicht der professionellen Helfer – ein transtheoretischer Ansatz.
    Promotion. Betreuer: Hannich H.-J., Greifswald: Institut für Medizinische Psychologie.
  • Müller, U. (2004) Qualitätskriterien in der Betreuung von Langzeit- und Wachkomapatienten.
    Promotion. Betreuer: Hannich H.-J., Greifswald: Institut für Medizinische Psychologie.
  • Alt-Epping, B. (1998) Zur therapeutischen Wirkung von Musik bei Patienten mit tumorbedingten Schmerzen.
    Promotion. Betreuer: Hannich H.-J., Greifswald: Institut für Medizinische Psychologie.
  • Schletter, J. (1998) Die Versorgung Tumorkranker – eine explorative Studie zur Ermittlung der aktuellen Betreuungsqualität aus Sicht der Community Medicine.
    Promotion. Betreuer: Hannich H.-J., Greifswald: Institut für Medizinische Psychologie.

Diplomarbeiten

  • Dinse, J. (2012) Validierung des modifizierten Hornheider Fragebogens bei hämato-onkologischen Patienten.
    Diplomarbeit. Betreuer: Buchhold B., Greifswald: Institut für Medizinische Psychologie.
  • Winkler, M. (2015) Psychosozialer Unterstützungsbedarf stationärer Hauttumorpatienten.
    Diplomarbeit. Betreuer: Buchhold B. Greifswald: Institut für Medizinische Psychologie.
  • Kohlhaupt, H. (2016) Soziale Unterstützung bei Hautkrebspatienten.
    Diplomarbeit. Betreuer: Buchhold B. Greifswald: Institut für Medizinische Psychologie.
  • Weigel, M.-A. (2019) Resilienz bei Patienten mit onkologischer Ersterkrankung vor und nach der Diagnose.
    [Betreuer: Wiesmann U., Greifswald: Institut für Medizinische Psychologie; in Zusammenarbeit mit dem Institut für Psychologie, Universität Greifswald].