Nach dem Global Burden of Disease Report 2019 sind weltweit 65 % der über 60-Jährigen von einem mindestens milden Hörverlust und 25 % von einem moderaten bis schweren Hörverlust betroffen. Die Wahrscheinlichkeit und Schwere des Hörverlusts steigen mit zunehmendem Alter.
Für Deutschland gibt es keine spezifischen Daten zur Prävalenz von Schwerhörigkeit. Nach Hochrechnungen waren 2015 15% der 20- bis 80-Jährigen schwerhörig. Die Anzahl der Schwerhörenden wird sich in den nächsten Jahren erhöhen, was einem Prävalenzanstieg von ca. 2% pro Jahrzehnt entspricht. Mit fortschreitendem Grad der Schwerhörigkeit und steigendem Alter steigt außerdem die Prävalenz von Tinnitus. Schwerhörigkeit steht in Zusammenhang mit einem erhöhten Sturzrisiko sowie Gebrechlichkeit und Einschränkungen der unteren Extremitäten. Sie ist verbunden mit einem höheren Demenzrisiko sowie einem beschleunigten Abbau von kognitiven Fähigkeiten. Höreinbußen beeinträchtigen zudem das psychische Wohlbefinden, z. B. durch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit depressiver Symptome. Daneben hat Schwerhörigkeit negative Auswirkungen auf soziale Teilhabe und Kommunikationsfähigkeit sowie auf Alltagskompetenz und Freizeitgestaltung.
Schwerhörende Menschen erhalten häufig erst mit höherem Grad der Schwerhörigkeit eine Versorgung mit Hörgeräten. Das Vorhaben testet erstmals, ob sich eine frühzeitige Versorgung mit Hörgeräten bei Schwerhörenden mit geringem oder moderatem Hörverlust und Tinnitus positiv auf die allgemeine und bereichsspezifische Lebensqualität auswirkt.
Das Projekt beinhaltet drei Studien:
Ziel des Projektvorhabens ist es, durch die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse die Lebensqualität älterwerdender Menschen mit Schwerhörigkeit durch frühzeitige Versorgung zu verbessern und potentiell in die Regelversorgung zu transferieren.
Projekt-Website: AgeHearing-QoL
Gesamtprojektleitung |
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Konsortialpartner | Prof. Dr. Susanne Wurm, Universitätsmedizin Greifswald
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Kooperationspartner | WS Audiology, Deutscher Schwerhörigenbund e.V., Deutsche Tinnitus-Liga e.V., Deutsche Stiftung Tinnitus und Hören Charité
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Förderer: |
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Projektlaufzeit | 36 Monate, ab April 2025 |