Shinrin-yoku ("ein Bad im Wald nehmen") ist in Japan schon seit den 1980er Jahren Bestandteil der Gesundheitsvorsorge und kann auch auf Rezept verordnet werden. Zahlreiche Studien zeigen, dass ein achtsamer, bewusster Waldspaziergang kurzfristig zahlreiche physiologische Gesundheitsindikatoren positiv beeinflussen und Depressionen lindern kann. Auch wenn die Forschung zu naturbasierten Verfahren seit Jahren kontinuierlich zunimmt, ist sie in Europa vergleichsweise neu.
Daher wollen wir im Projekt „Wald|Gesund“ ein mehrwöchiges Waldtherapieangebot mit insgesamt drei inhaltlichen Schwerpunkten für die Region Vorpommern entwickeln und seine Wirkung bei älteren Menschen, Menschen mit Depressionen und Menschen mit Bluthochdruck evaluieren. Das Forschungsprojekt fokussiert die wechselseitigen Gesundheitseinflüsse von Menschen und Wald sowie die Wirkmechanismen verschiedener Therapiekomponenten. Darüber hinaus möchten wir erfahren, welche Wechselwirkung Waldtherapie mit den persönlichen Bedürfnissen sowie Präferenzen der Nutzenden hat und welche mittel- und langfristigen Effekte sich abzeichnen.
Unsere Kooperationspartner*innen im Rahmen des Projektes „Wald|Gesund“ sind Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier (Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie und Direktorin des Zentrums für Psychologische Psychotherapie (ZPP), Universität Greifswald) und Prof. Dr. Marcus Dörr (Kardiologie, Leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin B, Universitätsmedizin Greifswald und Sprecher des Forschungsverbundes Community Medicine).
Das Forschungsprojekt ist Teil der T!Raum-Initiative „One Health Region Vorpommern“. Das Bündnis, das von Prof. Steffen Fleßa, Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement, koordiniert wird, erhält dafür bis zu 18 Millionen Euro über einen Zeitraum von 9 Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Ziel der Initiative ist, Gesundheit nicht getrennt in verschiedenen Teilbereichen zu betrachten, sondern verschiedene Dimensionen, sei es die Gesundheit der Menschen, der Umwelt oder der Tiere zu vereinen. Als Grundlage steht das Verständnis, Gesundheit in ihrer Ganzheitlichkeit und als übergreifende Aufgabe von Gesundheitswesen, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu gestalten.
Förderkennzeichen: 03TR12W08A
Laufzeit: April 2024 bis März 2027
Studienleitung: Kooperationspartner*innen: | Projektmitarbeiter*innen: |