Prof. Dr. Susanne Wurm

Profil

Regelmäßig werde ich gefragt, ob man das Altern mit Hilfe von Medikamenten aufhalten oder sogar zurückdrehen kann. Hinter dieser Frage steht der verständliche Wunsch, ein gesundes und langes Leben führen zu wollen – sie spiegelt aber auch eine problematische Sicht auf das Älterwerden wider: Alter als Krankheit. Leider kann ein solches Bild sich selbst erfüllen. Erwarten wir Abbau und Krankheit von der Zukunft, sind wir weniger motiviert, gesund zu leben, und entwickeln in der Folge eher Krankheiten, das zeigen zahlreiche unserer Studien.

Älterwerden kann man nicht einfach abstellen, doch gegen negative Erwartungen kann man etwas tun: Denken wir beim Alter beispielsweise an mehr Zeit für die Familie, neue Interessen oder mehr Bewegung im Alltag, spornt das an, gesünder zu leben. Das gilt im Privaten, wie im Beruf. Dies berücksichtigen wir in Interventionen, in denen wir Präventionsangebote machen - beispielsweise Angebote zur Bewegungsförderung.

Natürlich haben auch ältere Erwerbstätige und ihre Vorgesetzten, Ärzt*innen, Therapeut*innen oder Pfleger*innen Vorstellungen vom Altern und ihr Altersbild beeinflusst ihre Arbeit. Altersbilder wirken sich damit auch auf die Arbeit, den Übergang in den Ruhestand und die gesundheitliche Versorgung aus.

Wir brauchen ein größeres Bewusstsein über den Einfluss dieser Vorstellungen und Stereotype. Daran arbeite ich mit meiner Präventionsforschung. Mit realistischen, positiven Altersbildern können wir das Altern zwar nicht überwinden, aber die Gesundheit fördern und damit das Leben nachweislich verlängern und die Lebensqualität verbessern.

Forschungsgebiete

  • Gesundheit im mittleren und höheren Erwachsenenalter
  • Präventions- und Interventionsansätze für gesundes Älterwerden
  • Altersbilder (Vorstellungen vom eigenen Älterwerden, Altersstereotype)
  • Psychosoziale Risiken und Ressourcen für Gesundheit und Gesundheitsverhalten
  • Ältere Erwerbstätige und Erwerbsarbeit im Ruhestand
  • Entwicklung über die Lebensspanne, Alters- und Kohorteneffekte

Vita

seit 10/2019
Lehrstuhl und Leitung der Abteilung für Präventionsforschung und Sozialmedizin, Institut für Community Medicine, Universitätsmedizin Greifswald
stellvertretende geschäftsführende Direktorin des Instituts für Community Medicine (seit 2020)
kooptiertes Mitglied des Instituts für Psychologie der Universität Greifswald (seit 2021)

2013 - 2019
Professur für Psychogerontologie, Universität Erlangen-Nürnberg

2012 - 2013
Stellvertretende Leitung Forschung, Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA), Berlin

2011 - 2013
Leitung der Forschergruppe “Gesundheit und Altern” am Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA), Berlin

2008 - 2014
Leitung (PI) der Forschungsprojekte PREFER I +II (BMBF), Berlin

2007 - 2013
Stellvertretende Projektleitung Deutscher Alterssurvey

2001 - 2006
Wissenschaftliche Mitarbeiterin DZA, Berlin

2000
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Kindheits-, Jugend-, und Familienforschung, Berlin

1998 - 2001
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Berliner Institut für Sozialforschung

Auszeichnungen

2018
Ruf auf den Lehrstuhl für Präventionsforschung und Sozialmedizin (Universität Greifswald, angenommen)

2018
Ruf auf den Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie (Universität Konstanz, abgelehnt)

2016
Margret M. and Paul B. Baltes Foundation Award in Behavioral and Social Gerontology, Gerontological Society of America (GSA)

2016 - heute
GSA-Fellow der Verhaltens- und Sozialwissenschaftlichen Sektion der Gerontologischen Society of America (GSA)

2013 - heute
Honorary Associate des Deutschen Zentrums für Altersfragen (Berlin)

2013
Ruf auf die Professur für Psychogerontologie (Erlangen-Nürnberg, angenommen)

Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Vereinigungen

Netzwerke / Kooperationen 

Mitglied in Beiräten und Kommissionen 

Seit 2021
Mitglied des wissenschaftlichen Beirats für die online Selbsthilfe-Community DepriBuddy

Seit 2021
Mitglied der Initiative Gemeinsam für psychische Gesundheit

2008 - heute
Kommissionsvorsitz der Kommission „Gesundheitsberichterstattung und Gesundheitsmonitoring“ des Robert Koch-Instituts (RKI), Berlin

2008 - heute
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats „Arbeit, Alter, Gesundheit und Erwerbsteilhabe (AAGE)“ zum Projekt „lidA – Leben in der Arbeit. Kohortenstudie zu Gesundheit und Älterwerden in der Arbeit“ (PI: Prof. H. M. Hasselhorn, Universität Wuppertal)

2015 - 2022
Mitglied im Beirat des Präventionsverbunds „AEQUIPA – Körperliche Aktivität, Gerechtigkeit und Gesundheit: Primärprävention für gesundes Altern“ gefördert durch das BMBF

2018 - 2021
Mitglied im Graduiertenkolleg "Menschenrechte und Ethik in der Medizin für Ältere" (Josef und Luise Kraft-Stiftung) an der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg

2018 - 2021
Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Projekts „BURDEN 2020 – Die Krankheitslast in Deutschland und seinen Regionen“, Robert Koch-Institut Berlin

2017 - 2019
Mitglied im Beirat des Projektes „Erfolgreiches = gesundes = gutes Altern? Altersbilder und Prämissen gerontologischer und sozialpolitischer Altersdiskurse in Deutschland“ (Projektleitung: Universität Göttingen, PD Dr. M. Schweda und Universität Erlangen-Nürnberg, Dr. L. Pfaller), gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit

2016 - 2018
Mitglied im Beirat des Projektes Improving Health Monitoring in Old Age (IMOA) des Robert Koch-Instituts (RKI), gefördert durch die Robert Bosch Stiftung

Editorial Boards 

Ad hoc Gutachter für Zeitschriften

Age & Ageing, Aging Clinical and Experimental Research, American Journal of Epidemiology, Bundesgesundheitsblatt, Contemporary Clinical Trials, Das Gesund­heitswesen, Developmental Psychology, Epidemiological Methods, European Journal of Ageing, European Psychologist, Experimental Aging Research, Experimental Gerontology, Gerontology, GeroPsych, Health and Quality of Life Outcomes, International Archives of Occupational and Environmental Health, International Journal of Geriatric Psychiatry, International Journal of Environmental Research and Public Health, Journal for Labour Mar­ket Research, Journal of Affective Disorders, Journal of Aging and Physical Activity, Journal of Geriatrics, Journal of Geriatric Psychology and Neurology, Journal of Health Monitoring, Journal of Health Psychology, Journals of Gerontology: Psychological and Social Sciences, Psychology and Health, Psychology and Aging, Re­search on Aging, Scandinavian Journal of Psychology, Scientific Reports, The Journal of Positive Psychology, PLOS ONE, Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie

Gutachtertätigkeit für Institute, Stiftungen und Forschungsförderungsorganisationen

u. a. Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Deutsches Institut für Luft- und Raumfahrttechnik (DLR-Projektträger), European Science Foundation (ESF), Studienstiftung des Deutschen Volkes, Thyssen Stiftung, Robert Koch-Institut, Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen/Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

Frauenförderung

Mentoring für eine Postdoktorandin (Dr. Susanne Kabatnik) des Faches Germanistische Sprachwissenschaft im Rahmen des Karrierewege-Mentoring der Universität Greifswald (2020-2021).

Mentoring für eine Doktorandin (Hadil Lababidi) des Faches Islamisch-Religiöse Studien mit Schwerpunkt Textwissenschaft und Normenlehre im Rahmen des Frauenförderprogramms ARIADNE phil zur Karriereförderung für Nachwuchswissenschaftlerinnen an der FAU Erlangen-Nürnberg (2017-2019).

Mentoring für Doktorand*innen im Rahmen weiterer Mentoringprogramme

Mentoring für eine Doktorandin (Johanna Seemer, Ernährungswissenschaften) im Rahmen der Life@FAU Graduiertenschule für Lebenswissenschaften der FAU Erlangen-Nürnberg (2019-2021)

Mentoring für einen Doktoranden (Sebastian Krumpoch, Sportwissenschaften) im Rahmen der Life@FAU Graduiertenschule für Lebenswissenschaften der FAU Erlangen-Nürnberg (2019-2021)

Mentoring für Tenure Track Professuren

Prof. Dr. Sophie Baumann (seit 2021), W2-Professur für Methoden der Community Medicine
Prof. Dr. Marcus Meinzer (seit 2020), W2-Professur für gesundes Altern

Habilitationen (Fachmentorat)

Frau FH-Prof. Mag. Dr. Olivia Kada

Dissertationen (Dr. rer. med.)

Eva Mennig, M.Sc. Gerontologie (seit 2019): Subjektive Gesundheit älterer chirurgischer Patienten

Anne Blawert, M.Sc. Gerontologie (2022): Personality and Self-Perceptions of Aging in Later Life, Universitätsmedizin Greifswald. Heute: Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Abteilung für Präventionsforschung und Sozialmedizin, Institut für Community Medicine.

Dissertationen (Dr. phil. / PhD)

Frauke Meyer-Wyk, M.Sc. Kommunikationswissenschaft (seit 2022): Patterns in the formation of views on aging in communication

Dr.phil. Ann-Kristin Beyer, M.Sc. Psych. (2019): Personal Resources, Health Behavior and Health in Older Adults, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Heute: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Robert Koch-Institut, Berlin.

Dr. phil. Dipl.-Psych. Svenja Spuling (2017). The Changing Conceptualization of Self-Rated Health. Shifting Prediction Patterns for Self-Rated Health in the Second Half of Life. Heute: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Zentrum für Altersfragen, Berlin

Publikationen (nach Aktualität)