Harninkontinenz
Die Harninkontinenz ist der Verlust der Fähigkeit Urin zu halten oder kontrolliert abzugeben. Dadurch kommt es zu unwillkürlichem Urinverlust. Heutzutage immer noch ein Tabuthema, ist sie für die Betroffenen z. T. sehr belastend, da sie das öffentliche Leben für den Patienten teils erheblich einschränkt
Welche Diagnostik ist notwendig?
Zur Diagnostik wird ein ausführliches Gespräch (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Weiterhin kann eine Protokollierung der Trinkmengen/ des Urinverlustes und der abgegeben Urinmengen als sogenanntes Miktionstagebuch weitere Anhaltspunkte liefern. Zusätzlich wird eine Ultraschalluntersuchung der Harnblase und der Nieren durchgeführt. Weiterführende Diagnostik sind die Blasendruckmessung (Urodynamik), die Blasenspiegelung, die Röntgendarstellung der Harnblase. Diese Untersuchungen erfolgen bei uns im Rahmen der neuro-urologischen Sprechstunde.
Welche Formen gibt es?
Medizinisch wird zwischen den nächstgenannten Formen unterschieden:
Die zwei häufigsten Formen stellen die Dranginkontinenz und die Belastungs- oder auch Stressinkontinenz dar.
Die Dranginkontinenz ist durch ständigen Harndrang gekennzeichnet. Hier kann teilweise auch der Nachtschlaf erheblich beeinträchtigt sein. Ursachen können u. a. eine Blasenentzündung, neurologische Erkrankungen oder auch Tumore sein. Sie ist die typische Harninkontinenz des Alters.
Die Belastungsinkontinenz tritt wie der Name schon vermuten lässt unter Belastung auf. Damit ist z.B. körperliche Anstrengung (z. B. Treppen steigen/Aufstehen) gemeint, die mit einer Erhöhung des inneren Bauchdrucks einhergeht und zu unwillkürlichem Urinverlust führt. Sie tritt fast ausschließlich bei Frauen auf. Ursache ist eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur z. B. durch vorangeganene Schwangerschaft(en) und Geburt. Bei Männern tritt sie meist im Rahmen einer radikalen Operation der Prostata auf.
Therapie
Die Ursache der Harninkontinenz zu kennen ist wichtig für die Therapie. Diese richtet sich nach der Ursache. Je nachdem kommen hier Medikamente, Beckenbodentraining, die Injektion von Botulinum-A-Toxin (umgangssprachlich auch Botox) in die Harnblase, das sog. EMDA-Verfahren oder auch operative Verfahren zum Einsatz. Ist die Ursache eine vorangegangene radikale Operation der Prostata kann auch ein künstlicher Schließmuskel implantiert werden.
Operativ:
Zusammenfassung:
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