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UMG
live
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|2012
Unsere Blume
des Jahres 2012.
Am Markt 13 | 17489 Greifswald
Tel: 038 34 . 578 30 | Fax: 038 34 . 578 322
täglich ab 11 Uhr geöffnet
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Susi Sonnenschein
Neulich war doch unser Ministerpräsi-
dent zu Besuch im Klinikneubau. Er soll
ja „schwer beeindruckt“ gewesen sein. So
stand es zumindest in der Zeitung. Mo-
dernste Medizintechnik, geballte Kom-
petenz, selbstfahrende Transportroboter
und das alles im Doppelzimmer mit Voll-
pension: Da bleibt ihm ja gar nichts ande-
res übrig, als ins politische Schwärmen zu
geraten! Allerdings können wir nur froh
sein, dass sein Rundgang nicht durch un-
seren neuen OP führte. Womöglich hätten
wir dann diese Schlagzeile auf der Titel-
seite lesen können: „KO-Schlag in Greifs-
walder OP!“ Wie das gehen soll, fragen
Sie sich? Also, den Klassiker im OP kennt
ja wohl jeder: Erstsemester, Praktikum in
der Chirurgie, Assistenz am OP-Tisch und
partybedingter Schlafmangel kombiniert
mit Frühstücksverzicht – da gehen bei ei-
ner mehrstündigen Operation schon mal
die Lichter aus.
In unserem OP kippen nun aber sogar ge-
standene und hart gesottene Operateure
aus ihren OP-Latschen. Und das immer
öfter! Schuld daran sind die sehr niedrig
hängenden OP-Ampeln. Was Ampeln im
OP zu suchen haben? Nun, das sind ja kei-
ne Verkehrsampeln, sondern diese kraken-
artigen Leuchten an der Decke. Und wenn
diese in Höhe eines Mitarbeiterkopfes an-
gebracht sind, dann ergibt sich (schon rein
physikalisch) ein gewisses Konfliktpoten-
zial. Kopfplatzwunden und Gehirnerschüt-
terung liegen als Folge derzeit hoch im
Kurs, doch können diese immerhin gleich
vor Ort fachgerecht versorgt werden. Wer
hätte je gedacht, dass diese Ampeln un-
sere Beschäftigung absichern? Viel besser
wäre allerdings, die Arbeitsbedingungen
wieder betriebssicher zu gestalten. Daher
mein Vorschlag:
Helmpflicht im OP! Warum denn nicht?
Was auf der Baustelle funktioniert, kann
doch im OP nur recht sein! Es ist durchaus
denkbar, dass dieses, nennen wir es ein-
mal „Planungsdefizit“, zu viele Mitarbei-
ter im Greifswalder OP niederstreckt und
damit den Ärzte- und Pflegekräftemangel
verschärft. Ich würde mich jedenfalls nicht
wundern, wenn in zukünftigen Stellenan-
zeigen für unser OP-Personal folgender
Passus steht: „Bei gleicher Eignung wer-
den Bewerber mit geringer Körpergröße
bevorzugt.“...
Ihre Susi Sonnenschein
Sp(r)itztour
