Liebe Patientinnen und Ratsuchende,
herzlich willkommen auf unseren Informationsseiten des Zentrums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs.
Jedes Jahr erkranken in Mecklenburg-Vorpommern über 1300 Frauen neu an Brustkrebs und etwa 100 Frauen an Eierstockkrebs. Mehr als 30 % aller Tumorneuerkrankungen bei Frauen in unserem Bundesland sind Mammakarzinome. Jede dieser Erkrankungen erfüllt Patientinnen und Angehörige mit großer Sorge.
Oft ist nicht bekannt, dass die Erkrankung in der Familie auch mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko für Angehörige verbunden sein kann. Darum möchten wir Sie ermutigen, sich die Website unseres Zentrums anzusehen. Hier können Sie sich über eigene Risiken, über den Umgang mit einem erhöhten Krebsrisiko und die Möglichkeiten einer früh einsetzenden engmaschigen Vorsorge informieren.
Sollte in Ihrer Familie eine Erkrankung bei nahen Verwandten vorliegen, können Sie die Checkliste des Deutschen Konsortiums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs mit uns gemeinsam, selbst zu Hause oder mit Ihrem Frauenarzt ausfüllen. Zögern Sie bitte nicht, bei einem erhöhten Risiko-Score mit uns in Kontakt zu treten.
Prof. Dr. med. Ute Felbor
(Zentrumssprecherin)
+49 (0)3834 / 86 53 35
Montag bis Freitag 08:00 bis 10:00 Uhr
Ansprechpartnerinnen:
Marta Valasek (Mgr. Ing., Gesundheits- und Krankenpflegerin)
Dr. rer. nat. Christiane Much
Telefax: +49 (0)3834 / 86 53 95
Die Humangenetik ist im Zentrum erster Ansprechpartner für Ratsuchende und ärztliche Kolleg*innen. Die Risikofeststellung beginnt mit der ersten Prüfung der Aufnahmekriterien während der meist telefonischen Anmeldung. Das Greifswalder Zentrum hat hierfür eine Hotline eingerichtet. Im ersten Beratungsgespräch erfolgen die genaue Erhebung des Familienstammbaumes über mindestens drei Generationen mit sorgfältiger Prüfung der klinischen Befunde, die Ermittlung des statistischen Erkrankungsrisikos und die Aufklärung über die humangenetischen Laboruntersuchungen gemäß Gendiagnostikgesetz.
Für die genetischen Untersuchungen werden mit Einverständnis der Ratsuchenden Blutproben entnommen. Die Multigenanalyse erfolgt mit dem TruRisk®-Genpanel des Deutschen Konsortiums nach aktuellem Stand der Wissenschaft. Besonders anspruchsvoll ist die Bewertung der identifizierten genetischen Varianten. Wird eine Erbgutveränderung als krankheitsverursachend eingestuft, erfolgt die Bestätigung mit einer zweiten Blutprobe.
Entsprechend der individuellen Risikosituation, welche sich u.a. aus dem eigenen Erkrankungsalter, der Familiengeschichte und dem Ergebnis der genetischen Untersuchung ergibt, werden im Genetik-Board Empfehlungen für Früherkennungs- und Nachsorgeuntersuchungen am Zentrum festgelegt. Diese richten sich nach den regelmäßig aktualisierten Handlungsempfehlungen des Deutschen Konsortiums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs. Die interdisziplinäre Betreuung im Genetik-Board geht Hand in Hand mit den Spezialist*innen aus der Gynäkologie, Radiologie, Onkologie, Pathologie und natürlich der Humangenetik.
In einem zweiten Beratungsgespräch wird mit den Betroffenen das Ergebnis der genetischen Analyse und das empfohlene Früherkennungs- und Vorsorgeprogramm besprochen.
Wurde bei einer bereits an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankten Patientin eine krankheitsauslösende Genveränderung identifiziert, können sich gesunde Risikopersonen in der Familie auf die in der Familie identifizierte Variante hin genetisch untersuchen lassen. Es handelt sich dabei um eine prädiktive genetische Untersuchung. Ganz gezielt wird nur ein kleiner Abschnitt der Erbsubstanz ausgewertet.
Wird die familienspezifische Variante ausgeschlossen, entspricht die Erkrankungswahrscheinlichkeit der der allgemeinen Bevölkerung. Beim Nachweis der familienspezifischen Variante erfolgt eine ausführliche Beratung zu Möglichkeiten und Grenzen der Früherkennung. Zusätzlich zu den intensivierten Früherkennungsmaßnahmen wird auch über die Möglichkeit prophylaktischer Operationen informiert.
Das intensivierte Früherkennungs- und Nachsorgeprogramm beinhaltet Tast- und Ultraschalluntersuchungen der Brust im Interdisziplinären Brustzentrum, Kernspintomographien der Brust und Mammographien im Institut für Diagnostische Radiologie.
Der Untersuchungsbeginn, die Methoden und Intervalle werden an das individuelle Risiko angepasst. Durch die Untersuchungen können über 80 von 100 Brustkrebserkrankungen in einem frühen Stadium entdeckt werden.
In Abhängigkeit von der individuellen genetischen Disposition informieren wir sie auch über die Möglichkeit, Brustdrüsengewebe entfernen zu lassen. Auch die Erntfernung der Eierstöcke und Eileiter kann im gynäkologischen Tumorzentrum besprochen werden. Diese Maßnahmen reduzieren Erkrankungsrisiken deutlich.
Einer Entscheidung für oder gegen eine prophylaktische Operation geht eine intensive Beratung durch unser interdisziplinäres Team voraus. Diese soll die Ratsuchende in die Lage versetzen, die für sie richtige Entscheidung zu treffen. Wir bieten Ihnen während der Entscheidungsphase auch psychoonkologische Unterstützung an.
der Universitätsmedizin Greifswald
- Körperschaft des öffentlichen Rechts -
Fleischmannstraße 43
17475 Greifswald
Institut für Humangenetik
der Universitätsmedizin Greifswald
- Körperschaft des öffentlichen Rechts -
Fleischmannstraße 43
17475 Greifswald
Ansprechpartner*innen:
Fleischmannstraße 43
17475 Greifswald
www2.medizin.uni-greifswald.de/humangen/
Interdisziplinäres Brustzentrum
Ansprechpartner*innen:
Ferdinand-Sauerbruch-Straße
17475 Greifswald
www2.medizin.uni-greifswald.de/gyn/behandlungsspektrum/senologie-brustzentrum/
Gynäkologisches Tumorzentrum
Ansprechpartner*innen:
Ferdinand-Sauerbruch-Straße
17475 Greifswald
www2.medizin.uni-greifswald.de/gyn/behandlungsspektrum/gyn-tumorzentrum/
Ansprechpartner*innen:
Ferdinand-Sauerbruch-Straße
17475 Greifswald
www2.medizin.uni-greifswald.de/diagrad/
Ansprechpartner*innen:
Walther-Rathenau-Straße 48
17475 Greifswald
https://www2.medizin.uni-greifswald.de/medpsych/
Ansprechpartner*innen:
Friedrich-Loeffler-Str. 23e
17475 Greifswald
https://www2.medizin.uni-greifswald.de/patho/institut/
Eine Übersicht zu den Zentren, Kliniken und Instituten finden Sie ebenfalls hier.
Helios Kliniken Schwerin - Maximalversorger und universitärer Campus der MSH Medical School Hamburg
Ansprechpartner:
Wismarsche Straße 393 - 397
19049 Schwerin
Helios Kliniken Schwerin - Maximalversorger und universitärer Campus der MSH Medical School Hamburg
Ansprechpartner:
Wismarsche Straße 393 - 397
19049 Schwerin
Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg - Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitätsmedizin Greifswald
Ansprechpartner:
Salvador-Allende-Straße 30
17036 Neubrandenburg
https://dbknb.de/zentren/brustkrebszentrum
Helios Hanseklinikum Stralsund
Ansprechpartner:
Große Parower Straße 47 - 53
18435 Stralsund
https://www.helios-gesundheit.de/kliniken/stralsund/brustzentrum/
Aufbau eines nationalen Registers zur Evaluierung und Verbesserung risiko-adaptierter Prävention für
erblichen Brust- und Eierstockkrebs
Studienleitung: Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Uniklinik Köln
Einschlusskriterien: alle Patient*innen mit unterschriebener Einwilligung
Laufzeit: 2019 - 2024
Entwicklung und Evaluation einer transsektoralen digitalen Versorgungsplattform für Personen mit einem familiären Krebsrisiko
Studienleitung: Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum der Charité, Universitätsmedizin Berlin
Einschlusskriterien: Ratsuchende/Patient*innen mit familiärem Krebsrisiko
Laufzeit: 2021 - 2025
Bewertung einer impedanzbasierten Meßmethode zur nichtinvasiven Untersuchung passiver elektrischer Eigenschaften von biologischem Gewebe, besonders zur Untersuchung gutartiger und bösartiger Geschwulste der weiblichen Brust
Studienleitung: Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsmedizin Greifswald
Einschlusskriterien: Frauen zwischen 18-80 Jahren mit Nachweis einer pathogenen BRCA1-, BRCA2- oder RAD51C-Variante ohne BC-Vorerkrankung oder Brust-OP´s
Laufzeit: 2022 - laufend
Phase-3-Studie zur Bestimmung der präventiven Wirkung von Denosumab auf Brustkrebs bei Frauen mit einer BRCA1 Keimbahnmutation
Studienleitung: Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Uniklinik Köln
Einschlusskriterien: Frauen im Alter von 25 bis 55 Jahren mit einer BRCA1-Genmutation und nicht vorsorglich entferntem Brustdrüsengewebe
Laufzeit: 2019 - 2024 (Rekrutierungsstart verzögert)
Lebensstil-Intervention bei Frauen mit einer erblichen Mutation für Brust- und Eierstockkrebs
Studienleitung: Frauenklinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
Einschlusskriterien: Erkrankte und gesunde Frauen ab 18 Jahren mit Nachweis einer pathogenen BRCA1- oder BRCA2-Variante
Laufzeit: 2015 - laufend
Untersuchung der Zuverlässigkeit und Aussagekraft von diffusionsgewichteter Bildgebung zur Früherkennung von Tumoren.
Studienleitung: ADDRess-Konsortium
Einschlusskriterien: Erwachsene Personen mit einem diagnostizierten Li-Fraumeni-Syndrom (LFS), einer pathogenen Keimbahnvariante im TP53-Gen oder einem Li-Fraumeni-Like-Syndrom (LFL). Zusätzlich ist die Teilnahme am regulären Früherkennungsprogramm einschließlich Ganzkörper-MRT vorausgesetzt.
Laufzeit: 2020 - laufend
Weitere Informationen zu wissenschaftlichen Projekten und Studien im Deutschen Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs finden Sie unter folgendem Link: https://www.konsortium-familiaerer-brustkrebs.de/forschung-publikationen/wissenschaftliche-projekte-und-studien/
Checkliste zur Erfassung einer möglichen erblichen Belastung für Brust-und/oder Eierstockkrebs (XLSX)
Quelle: Deutsches Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs
bis Bahnhof Greifswald, vom Bahnhof mit dem Stadtbus Linie 2 bis zur Haltestelle Klinikum (Anklamerstraße), von dort in 3 Minuten zu Fuß zum Klinikum.
Von Norden und Westen:
über die A20 (Richtung Stettin) bis zur Ausfahrt Greifswald, dann über die B 109 Richtung Greifswald etwa 12 km, Grimmer Landstraße, Grimmerstraße, Bahnhofstraße, Goethestraße, rechts abbiegen Richtung Anklam (Anklamer Str.), links abbiegen in die Walter-Rathenau-Straße, dann 1. Straße rechts Fleischmannstraße.
Parkplätze in der Walter-Rathenau-Straße vor der Zahnklinik und der Klinik für Strahlentherapie oder am Ende der Fleischmannstraße vor dem Haupteingang des Klinikums.
Von Süden und Osten:
Über die A 20 Richtung Lübeck, Ausfahrt Gützkow/Greifswald, links abbiegen Richtung Greifswald etwa 15 km, am Orteingang Greifwald auf die B109 Richtung Anklam, nächste Ausfahrt links abbiegen Richtung Greifwald Zentrum (Anklamerstraße), etwa 3 km fahren dann rechts abbiegen Walter-Rathenau-Straße, dann 1. Straße rechts Fleischmannstraße.
Parkplätze in der Walter Rathenau-Straße vor der Zahnklinik und der Klinik für Strahlentherapie oder am Ende der Fleischmannstraße vor dem Haupteingang des Klinikums.
Die Molekulare Humangenetik im Institut für Humangenetik ist von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) nach DIN EN ISO 15189:2014 akkreditiert. Die Akkreditierung schließt alle genetischen Untersuchungen bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs ein. Darüber hinaus hat das Konsortium eine standardisierte und verbindliche Verfahrensanweisung für die gesamte integrierte Versorgung erarbeitet, die regelmäßig aktualisiert wird. 2018 wurde Frau Prof. Dr. med. Ute Felbor Mitglied des Steering-Komitees des Deutschen Konsortiums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs und Prof. Dr. med. Matthias Rath Mitglied der Analytiker*innengruppe, die Vorgaben zur humangenetischen Diagnostik im Konsortium festlegt.