Ganganalyse, Altersbilder und Sturzangst bei älteren Patientinnen und Patienten des Altersmedizinischen Zentrums am Krankenhaus Wolgast (GAST)

Sturzereignisse stellen im Alter ein bedeutendes Public-Health-Problem dar. Etwa jede dritte Person ab 65 Jahren stürzt einmal im Jahr. Stürze haben erheblichen Einfluss auf die Gesundheit einschließlich verkürzter Lebenserwartung sowie schlechterer psychischer Gesundheit und Lebensqualität. Aktueller Forschung zufolge ist Sturzangst ein möglicher Schlüsselfaktor zur Reduktion des Sturzrisikos. Sturzangst ist häufig eine Folge von Stürzen. Gleichzeitig trägt Sturzangst auch selbst zu Einschränkungen bei und ist häufig mit einem Verlust der Selbstständigkeit, einem erhöhten Risiko für erneute Stürze oder der Einschränkung von sozialen Aktivitäten sowie der Funktionsfähigkeit verbunden.

Das Gangbild eines Menschen verändert sich oftmals im Zuge des Älterwerdens sowie aufgrund von körperlichen oder kognitiven Beeinträchtigungen. Die Schnittstelle zwischen Altersbildern und Ganganalyse sowie Sturzangst ist bisher kaum untersucht. Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass zwischen dem psychologischen Konstrukt der Altersbilder und der Funktionalität von Gangmustern ein Zusammenhang besteht.

Ab Frühjahr 2024 werden rund 100 Patient*innen des Altersmedizinischen Zentrums (AMZ) am Kreiskrankenhaus Wolgast interviewt. Diese Informationen werden zusätzlich durch klinische Routinedaten ergänzt. Zur Erfassung der Gangparameter gehen die Patient*innen sechs bis acht Mal über eine acht Meter lange druck-sensitive Gangmatte (GAITRite ®).

Ziel des Projektes in Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin D - Geriatrie (Leitung: Prof. Dr. Maik Gollasch) ist es, den Zusammenhang zwischen Altersbildern und der Funktionalität von Gangmustern genauer zu verstehen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Zusammenhang zwischen Altersbildern und Sturzangst sowie gesundheitlichen und psychosozialen Faktoren.

Studienleitung: Prof. Dr. Susanne Wurm
Kooperationspartner: Prof. Dr. Maik Gollasch
Studienmitarbeiter*innen: Mandy Brotzki, Nicole Junker, Moritz Gehring

Studienbeginn: Frühjahr 2024