Computerbasierte Prävention von Alkoholmissbrauch (ITE)

Entwicklung und Evaluation einer computerbasierten Anwendung für Patient*innen mit problematischem Alkoholkonsum und depressiven Symptomen

In Deutschland konsumieren 6,7 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form, so das Bundesministerium für Gesundheit. Am erfolgreichsten ändern Betroffene dieses Verhalten, wenn sie selbst dazu motiviert sind. Studien haben gezeigt, dass motivierende Kurzberatungen etwa durch Ärzt*innen oder medizinisches Personal einen großen Einfluss auf eine erfolgreiche Verhaltensänderung haben. Allerdings gelingt nur selten die Einbindung dieser Beratungen in die alltägliche medizinische Praxis.

Derzeit arbeiten wir an einer computergestützten Lösung für Patient*innen mit riskantem Alkoholkonsum und gleichzeitig auftretenden depressiven Symptomen; diese könnte Mediziner*innen in Zukunft entlasten. Basierend auf Daten mit Referenzwerten sowie auf Grundlage psychologischer Regelwerke verarbeitet das System die Eingaben der Patient*innen und reagiert automatisch mit individuell angepassten Feedbacktexten. Die Benutzer*innen können dabei auswählen, ob sie bevorzugt per Telefon, SMS oder postalisch mit dem System interagieren möchten. Durch den regelmäßigen Kontakt zwischen Patient*in und dem Computersystem soll eine kontinuierliche Betreuung sichergestellt werden. Die bisherigen Ergebnisse weisen darauf hin, dass Patient*innen bei mehrfacher Interaktion mit dem System ihr Verhalten tatsächlich im positiven Sinne ändern.

Projektdaten

Projektleitung: Prof. Dr. Ulrich John, Prof. Dr. Christian Meyer
Beteiligte Forscher*innen der Abteilung: Dr. Diana Gürtler
Projektförderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit: laufend seit 02/2015
Kooperationen: Universität zu Lübeck, Universitätsklinikum Tübingen
Verbundprojekt im AERIAL Verbund
 

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