Seite 11 - UKG live - Mitarbeiterzeitung 2 | 2012

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UKG
live
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Seit 2005 existiert ein nationales Mammographie-Screeningpro-
gramm zur Brustkrebsvorsorge. An der Universitätsmedizin gibt
es eine solche Screeningabteilung, in der sich Frauen zwischen
50 und 69 Jahren auf Brustkrebs untersuchen lassen können.
Im Rahmen des Mammographie-Scree-
ningprogrammes werden Frauen im Al-
ter zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei
Jahre durch eine zentrale Stelle zur Rönt-
genuntersuchung der Brust eingeladen.
Das Mammographie-Screening ist für die
Frauen kostenlos und nicht verpflichtend.
Im Einladungsschreiben wird jeder Frau
ein Untersuchungstermin und ein Unter-
suchungsort angeboten. In Greifswald
finden Screeninguntersuchungen in den
Praxen Dr. Sommer (Wolgaster Straße)
und Dr. Streckenbach (Pappelallee) sowie
in den Untersuchungsräumen der Mam-
mographieabteilung / Radiologie der Uni-
versitätsmedizin Greifswald statt. Sowohl
der Termin, als auch der Untersuchungsort
sind nicht bindend. „So können natürlich
auch die Mitarbeiterinnen der Universi-
tätsmedizin bei uns untersucht werden,
obwohl ein anderer Untersuchungsort im
Einladungsschreiben benannt ist. Um die
aktuelle Teilnahmerate von ca. 55 % zu er-
höhen, sind wir hier gerade auch bei Ter-
minänderungen sehr flexibel“ sagt Sylvia
Wichmann, leitende MTRA der Abteilung.
„Die Räumlichkeiten sind bunt und wirken
fröhlich – zu uns kommen im Screening
keine Patientinnen, sondern gesunde
Frauen, die sich freiwillig auf Brustkrebs
untersuchen lassen möchten“, erklärt sie
weiter.
Nach einem Gespräch mit der Röntgenas-
sistentin und einer kurzen klinischen Un-
tersuchung werden von jeder Brust zwei
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Früherkennung rettet Leben
Röntgenaufnahmen angefertigt, die nach-
folgend durch zwei unabhängige Radiolo-
gen beurteilt werden. Per Brief erhält die
Klientin ihr Untersuchungsergebnis.
Das Mammographie-Screening ist ein ei-
genständiger Bereich, die Dokumentation
der Befunde erfolgt außerhalb des kran-
kenhausinternen Dokumentationssystems
(Lorenzo).
Ergibt sich bei einer Frau ein abklärungs-
würdiger Befund, so wird sie zu weiter-
führenden Untersuchungen eingeladen.
Häufig klären sich Befunde dann nach
der Durchführung von Röntgenspezial-
untersuchungen und Ultraschall. Besteht
weiterhin Unklarheit, so kann mittels ver-
schiedener Biopsieverfahren Gewebe aus
der Brust nach örtlicher Betäubung ge-
wonnen werden.
Für die Untersuchungen der Brust stehen
den 2 Ärztinnen und 5 MTRA ein konven-
tionelles Röntgengerät, der Mammomat,
ein Ultraschallgerät, ein LORAD-Tisch und
ein MRT zur Verfügung.
„Mit Hilfe des LORAD-Tisches können z. B.
Mikroverkalkungen der Brust mit der so-
genannten stereotaktischen Vakuumbiop-
sie bioptiert werden. Betroffenes Gewebe
wird hierbei mit einem Vakuumsog in eine
Hohlnadel befördert“, sagt Anja Hingst,
leitende Ärztin der Screening-Abteilung.
Es gibt aber auch Veränderungen in der
Brust, die nur im MRT sicher nachzuwei-
sen und reproduzierbar sind. Allein an der
Radiologie
Universitätsmedizin ist es in M-V möglich,
eine MRT-gestützte Stanzbiopsie durchzu-
führen. „Eine Stanznadel wird mit hoher
Geschwindigkeit unter örtlicher Betäu-
bung in das auffällige Gewebe eingeführt,
umMaterial zur feingeweblichen Untersu-
chung zu gewinnen“, erzählt Frau Hingst.
„Im Rahmen der Diagnostik stehen uns
nun alle Untersuchungsverfahren zur Ver-
fügung, um Veränderungen der Brust zu
klären. Ziel ist es, Brustkrebs früh zu erken-
nen“, ergänzt Frau Dr. Baldauf, die zweite
Ärztin im Team.
Anja Hingst,
Katja Watterott-Schmidt
Öffnungszeiten
montags
12:30 - 16:00 Uhr
donnerstags 12:30 - 18:00 Uhr
freitags
8:00 - 12:30 Uhr
Telefon (03834) 86-22 371
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Untersuchung am Mammomat
2
Ultraschalluntersuchung
durch Frau Dr. Baldauf
3
Frau Hingst (links) und
Frau Dr. Baldauf bei der
Befundbesprechung
Mammographie-
Team (v.l.n.r.):
D. Rühl,
F. Amtsberg,
S. Wichmann,
A. Hingst,
M. Lange und
S. Stever
(nicht im Bild:
Dr. A. Baldauf,
J. Lübcke,
U. Meins)