UMG live - Mitarbeiterzeitung 2 | 2016 - page 12

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Forschung und Lehre
‒ SHIP Studie
SHIP- Studie
Neue TREND-Runde der Study of Health in Pomerania
(SHIP) gestartet
Die Basiserhebung der SHIP-Trend war DAS Projekt mit dem
umfangreichsten Untersuchungsprogramm, das jemals in
einer Bevölkerungsstichprobe weltweit Anwendung fand.
Nun wollen wir wissen, was aus unseren Teilnehmenden
geworden ist, d.h. wie sich ihr Gesundheitszustand über
die letzten fünf Jahre entwickelt hat.
Insgesamt werden alle noch erreichbaren Teilnehmenden
der SHIP-Trend Basiserhebung (SHIP-Trend-0) dazu einge-
laden, erneut an der Studie teilzunehmen und durch die
Freigabe ihrer Studiendaten für wissenschaftliche Auswer-
tungen, den Erkenntnisgewinn von Zusammenhängen bei
der Entstehung und dem Verlauf häufiger Volkskrankhei-
ten voranzutreiben. Die Datenerhebungen werden über
fast drei Jahre durchgeführt.
Die erste Nachfolge-Untersuchung der SHIP-Trend-Kohor-
te ist am 31. März 2016 gestartet. Insgesamt dauern die
Untersuchungen des Kernprogramms etwa 6,5 Stunden.
„Zeit, die sich die Probanden gerne nehmen, um die For-
schung zu unterstützen.“, weiß Lissy Kästel, Mitarbeiterin
im Probandenmanagement. Hinzu kommen noch einmal
zwei Stunden Untersuchungen des
Herz-Kreislauf-Systems und der
Lunge in der Klinik für Innere Me-
dizin B und bis zu drei Stunden im
Ganzkörper-MRT, das vom Institut
für Diagnostische Radiologie und
Neuroradiologie betrieben wird.
Ausgeprägte Methodentreue lässt
uns den natürlichen Verlauf von
Risikofaktoren und subklinischen
Veränderungen mit hoher Qualität
beobachten. Die UMG ist der erste
Standort überhaupt, der eine so
große Bevölkerungsstichprobe im
Abstand von etwa fünf Jahren ein
zweites Mal per Ganzkörper-MRT
untersucht. Andererseits sind auf
Empfehlung klinischer Kollegen
neue, innovative Untersuchungs-
verfahren hinzugekommen, die
wertvolle Befunde liefern werden, die Kliniker und Epide-
miologen wissenschaftlich interessieren.
Auch wegen der innovativen Methoden und Qualitäts-
standards der Datenerhebungen nimmt SHIP internatio-
nal einen führenden Platz in der bevölkerungsbezogenen
Forschung ein. Selbst die Nationale Kohorte (NAKO) ist
keine wirkliche Konkurrenz für SHIP, vielmehr eine sinn-
volle Ergänzung, wenn es um die Bestätigung unserer For-
schungsergebnisse geht.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse ermöglichen auch
die Daten der am 14. März 2016 abgeschlossenen Unter-
suchungen der SHIP-3-Welle. Insgesamt haben sich 1718
Teilnehmende zum vierten Mal bereit erklärt, unsere For-
schung zu unterstützen. Je Proband wurden bis zu 6.000
gesundheitsbezogene Informationen („Variablen“) erho-
ben, und die eingefrorenen Biomaterialien werden in den
nächsten Jahren ein Vielfaches an weiterer Information lie-
fern. Die abschließende Datenbereinigung und Qualitätssi-
cherung ist ein arbeitsintensiver Schritt, um sinnvolle und
nutzbare Daten zu erhalten. Dieser ist nun in vollem Gange
und wird den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
demnächst verwertbare Daten für Ihre Forschungsfragen
zur Verfügung stellen können.
Insgesamt werden jährlich mehr als 250 SHIP-Datennut-
zungsanträge an den Forschungsverbund Community
Medicine gerichtet und durch dessen Vorstand bearbeitet.
Das Ergebnis der gemeinsamen Anstrengung mit vielen
klinischen Partnern sind mittlerweile zwei wissenschaftli-
che Artikel pro Woche, die in renommierten Fachzeitschrif-
ten erscheinen.
C. Richardt, H. Völzke, D. Alte, C.O. Schmidt, C. Jürgens
PD Dr. Dr. Carsten O. Schmidt (Stv. Wiss. Leiter), Studienteilnehmerin, Dr. Dietrich Alte,
Dr. Clemens Jürgens (Leiter des Studienzentrums)
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