Seite 20 - UKG live - Mitarbeiterzeitung 3 | 2012

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Ein Jahr Forschung statt Studium. Für sieben junge Mediziner
war das der Einstieg in eine bis dahin unbekannte Forschungs-
welt. Wenn im Labor der Wecker klingelt, ist Präzision gefragt:
Experimente unter immer gleichen Bedingungen, Daten ablesen,
Zustände messen, mit anderen vergleichen, Protokolle schreiben,
alles wiederholen. Der Weg der Naturwissenschaft ist lang und
mit erstaunlich kleinen Erfolgs-Steinchen gepflastert. Da ist eine
der schwierigsten Tugenden die Geduld. Gar nicht so einfach, das
über Wochen und Monate durchzuhalten.
Motiviert und neugierig waren wir überrascht, wie anders die Uhr
bei der Laborarbeit tickt. Und trotz der viel belächelten „Frustra-
tionstoleranz“ als Teil der experimentellen Arbeit ist der kreative
Umgang mit aufkommenden Problemen, der Kontakt mit dem
Patienten, dem letztlich all das dienen soll, und den Mitarbeitern
anderer Fachrichtungen eine lehrreiche und sehr bereichernde
Erfahrung.
DieMonate der Forschungwurden durch das Domagk-Programm
einerseits unterstützt und andererseits unterbrochen. Als Stipen-
diat bekommt man neben der monatlichen Förderung eine Rei-
sekostenunterstützung, um eigene Forschungsergebnisse vorzu-
stellen oder sich in Laboren anderer Einrichtungen noch etwas
abzuschauen. Um nicht nur quirlige Nachwuchsexperimentato-
ren auszubilden, sondern selbstständige Forscherpersönlichkei-
ten zu trainieren, sieht die Förderung außerdem monatliche Se-
minare vor. In diesen lernten wir Zitieren und den Umgang mit
den Datenbanken der Universitätsbibliothek, das wissenschaftli-
che Projektmanagement und Schreiben sowie Hintergründe zu
Forschungsethik und -methodik. Den Höhepunkt der Seminare
und Ausklang der Förderung bildete die Abschlusspräsentation,
in der wir Stipendiaten zum ersten Mal vor interdisziplinärem Pu-
blikum unsere eigenen Forschungsarbeiten präsentieren und zur
kritischen Diskussion stellen konnten.
Damit endete die Förderung für einige begeisterte Jungforscher,
die ab November wieder in das Medizinstudium einsteigen. Ein
spannendes Jahr beginnt für die nächsten Stipendiaten, zukünf-
tige Ärzte, die zuvor über den Tellerrand hinaus blicken wollen.
Johanna Ruhnau, Martin Feig
Stipendiaten der Gerhard-Domagk Nachwuchsförderung absolvieren ihre Dissertationen experimentell.
forschung & lehre
Medizinstudenten erobern das Labor
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Nach der erfolgreichen Abschlusspräsentation 2012: Domagk-Stipendiaten 2011/12 mit Betreuern
Laborbank statt Patientenbett –
Alltag für die Stipendiaten
Übrigens: Parallel zu den Promotions- und Bachelorstipendien
wurden auch drei Forschungsrotationsstellen an klinisch tätige
promovierte Ärzte vergeben, die ihre Projekte zur Abschlussprä-
sentation im April 2012 vorstellten.
Weitere Informationen zum Domagk-Programm finden Sie auf
der Homepage unter:
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