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Tumoren der peripheren Nerven

Krankheitsbild

Tumoren der peripheren Nerven sind meist gutartige Schwannome, auch als Neurinome bezeichnet, oder Neurofibrome. Sie entstehen aus den Schwann?schen Zellen der Nervenscheide. Selten sind die malignen peripheren Nervenscheidentumoren.

 

Symptome

Typisches Merkmal ist eine derbe Schwellung im Verlauf eines Nerven. Bei Beklopfen der Schwellung kommt es zu elektrisierende Mißempfindungen führt. Später können auch Lähmungen des Nerven auftreten. Bei malignen Tumoren kommt zu rasch fortschreitenden neurologischen Ausfällen (Lähmungen, Sensibilitätsstörungen).

 

Diagnostik

Die Diagnostik besteht aus einer klinischen Untersuchung und nachfolgend aus einer Magnetresonanztomographie (MRT) der entsprechenden Region.

 

Abb 1: MRT-Aufnahmen von Nerventumoren (Pfeile)

A: Neurofibrom des Ischiasnerven

B: Schwannom des mittleren Armnerven (N. medianus)

C: Maligner peripherer Nervenscheidentumor des mittleren Armnerven (N. medianus)

 

 

Behandlung:

Die mikrochirurgische Tumorentfernung ist die Therapie der Wahl. Bei den gutartigen Schwannomen kann durch sorgfältige Präparationstechnik die Nervenfunktion meist nahezu vollständig erhalten werden. Es wird nur die Nervenfaser durchtrennt, die Ursprung des Tumors ist. Alle anderen Nervenfasern bleiben erhalten. Rezidive sind extrem selten. Bei den malignen peripheren Nervenscheidentumor ist die Entfernung des Tumors im Gesunden die einzige Chance auf Heilung. Wenn erforderlich werden auch Amputationen vorgenommen. Bestrahlung und Chemotherapie werden bei inoperablen Tumoren durchgeführt, sind aber wenig wirksam. Diese Tumoren bilden auch Töchtergeschwülste in anderen Organen. Insgesamt ist die Prognose der malignen peripheren Nervenscheidentumoren auch heute noch schlecht.

 

Die häufigsten Tumoren im Einzelnen:

1. Schwannom des mittleren Armnerven am Oberarm (N. medianus)

Die häufigsten extraduralen Tumoren sind Töchtergeschwülste (Metastasen) anderer Tumoren (80 %). Der Lungen-, Brust-, Nieren-, Prostata- und Krebs macht besonders häufig Wirbelsäulenmetastasen. Aber auch Plasmozytome, Lymphome, Sarkome, Osteome, Chordome und Chondrome können in der Wirbelsäule gefunden werden. Tumoren der Wirbelkörper können zu einer Instabilität der Wirbelsäule führen. Spontanfrakturen ohne adäquates Trauma sind häufig. Durch die Fraktur oder Raumforderung kann es zu einer Querschnittssymptomatik kommen. Ziel der Operation ist die Dekompression des Rückenmarkes bzw. der Nervenwurzeln sowie die Stabilisierung der Wirbelsäule. Nach der Operation erfolgt meist eine Strahlentherapie.

 

Abb 2.

A: MRT einer 80jährigen Patientin mit einem Schwannom des mittleren Armnerven (N. medianus) am Oberarm (Pfeile). Die Patientin klagte über elektrisierende Mißempfindungen.

B: Tumoröse Auftreibung des N. medianus.

C: Darstellung der Nervenfaser, die Ursprung des Tumors ist, oberhalb des Tumors.

D: Darstellung der Nervenfaser, die Ursprung des Tumors ist, unterhalb des Tumors.

E: Intakter N.medianus nach Tumorentfernung.

F: Tumor. Die Patientin ist beschwerdefrei und neurologisch unauffällig.

 

 

2. Neurofibrom des Beinnerven (N. ischiadicus) am Oberschenkel

Abb 3.

A: MRT einer 29jährigen Patientin mit einem Neurofibrom des Beinnerven (N. ischiadicus) am Oberschenkel (Pfeile). Die Patientin klagte über elektrisierende Mißempfindungen im Bein.

B: Auf dem freigelegten Tumor erkennt man die intakten Nervenfasern.

C: Darstellung der Nervenfaser, die Ursprung für den Tumor ist.

D: Herauslösen des Tumor aus dem Nerven.

E: Tumor. Die Patientin ist beschwerdefrei und bis auf ein leichtes Taubheitsgefühl an der Oberschenkelrückseite neurologisch unauffällig.

 

 

3. Neurofibrom des Armnervengeflechtes (Plexus brachialis)

Abb 4.

A: MRT eines 55jährigen Patienten mit einem Neurofibrom des Armnervengeflechtes (Pfeile). Der Patient klagte über elektrisierende Mißempfindungen im rechten Arm und eine Schwäche der Handmuskulatur.

B: Tumor unter den mit gelben Zügeln angeschlungenen Nerven.

C: Abstreifen der Nervenfasern vom Tumor.

D: Mobilisierung des Tumors.

E: Tumor. Der Patient ist beschwerdefrei und neurologisch ohne Ausfälle.

 

 

Rückfragen an Frau Dr. Dr. Kleist-Welch-Guerra, Tel.: 03834-86-6161,

E-Mail: kleist-w@uni-greifswald.de  oder an

Prof. Dr. med. Henry W. S. Schroeder, Tel.: 03834-86-6162, Fax: 03834-86-6164,

E-Mail: Henry.Schroeder@uni-greifswald.de

 



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