Peniskarzinom

Peniskarzinom

Seltene Krebserkrankung des Mannes

Das Peniskarzinom beschreibt eine sehr seltene bösartige Tumorerkrankung und betrifft üblicherweise Männer über 60 Jahre. Deutschlandweit erkranken ca. 800 Männer neu an einem Peniskarzinom. Hierbei handelt es sich meist um ein Plattenepithelkarzinom, welches am häufigsten an der Eichel (Glans penis) und der Vorhaut (Präputium) auftritt, jedoch auch auf benachbarte Strukturen übergreifen kann. Ursächlich für die Entstehung des Peniskarzinoms sind v. a. wiederkehrende Entzündungen an der Eichel und der Vorhaut, z. B. infolge mangelnder Hygiene. Weitere Risikofaktoren sind gutartige Erkrankungen der Vorhaut, wie die Vorhautverengung (Phimose) und Infektionen mit humanen Papillomaviren (v. a. Subtypen 16 und 18). Bei in der Kindheit beschnittenen Männern kommt das Peniskarzinom sehr selten vor. In einem frühen Erkrankungsstadium fällt den Betroffenen meist eine Rötung, Verhärtung oder Schwellung im Bereich der Eichel oder Vorhaut auf, die oftmals von einer Entzündung nicht zu unterscheiden ist und dadurch häufig übersehen wird. Leider führt übertriebenes Schamgefühl häufig dazu, dass sich Männer oft zu spät in eine urologische Betreuung begeben und dadurch wertvolle Zeit für eine frühe Behandlung verlieren. In einem späteren Tumorstadium imponieren neben dem oft blumenkohlartig auswachsenden Peniskarzinom auch vergrößerte Lymphknoten der Leisten, die durch tastbare Verhärtungen im Leistenbereich gekennzeichnet sind. Bei einem hochgradigen Tumorverdacht sollte zeitnah entweder eine Sicherung des Befundes per Gewebeprobe (Biopsie) oder bei eindeutigem Karzinombefund ein operativ entfernendes Vorgehen erfolgen. Je nach Tumorgröße und -lokalisation des Peniskarzinoms ist eine Teilentfernung der betroffenen Penisregion bzw. eine komplette Penisentfernung (Penektomie) möglich.

 

Krebserkrankung mit einer allgemein schlechten Prognose

Das Peniskarzinom ist im Frühstadium per se heilbar. Allerdings weisen ungefähr 30 % der Betroffenen bei der Erstdiagnose bereits einen gestreuten Befall (Metastasen) der Lymphknoten auf. Eine Heilung ist dann zumeist nicht mehr möglich und die Erkrankung mit einer schlechten Prognose vergesellschaftet.

Das Problem: Die meisten Peniskarzinome werden in einem fortgeschrittenen Stadium, mit großem Tumorbefund oder tastbaren Leistenlymphknoten, erkannt. Ursache hierfür ist die erschwerte Abgrenzung zu entzündlichen Veränderungen oder das Schamgefühl der Patienten. Neben der Lymphknotenmetastasierung können, wenn auch seltener, Absiedlungen in die Lunge, Leber, Knochen oder das zentrale Nervensystem auftreten. Im fortgeschrittenen Stadium mit Lymphknotenmetastasen besteht die Möglichkeit zusätzlich zu einer Chemotherapie die befallenen Lymphknoten zu entfernen (inguinalen Lymphadenektomie). Nach einem Vorbereitungsgespräch erfolgt die Gewebeentnahme (Biopsie) zur Befundsicherung ambulant, ohne einen stationären Aufenthalt. Ist eine operative Entfernung am Penis (Penektomie) geplant, so ist je nach Befund und Operationsausmaß mit einem Krankenhausaufenthalt von 5-7 Tagen zu rechnen. Die Nachsorge erfolgt durch den niedergelassenen Urologen. 

 

 

Behandlungsmöglichkeiten

Unserer Klinik bietet sämtlich Therapieverfahren zur Behandlung des Peniskarzinoms an.

Penisentfernung (Penektomie) partiell/komplett

Medikamentöse Tumortherapie (Chemotherapie)

 

Zusammenfassung

  • Das Peniskarzinom ist eine seltene Krebserkrankung des Mannes, die mit zunehmendem Alter an Häufigkeit zunimmt. Bei beschnittenen Männern tritt die Erkrankung deutlich seltener auf.
  • Bösartige Raumforderungen des Penis sind häufig schwer von entzündlichen Veränderungen abgrenzbar. Zur Diagnostik kommt daher neben der körperlichen Untersuchung und des Ultraschalls gegebenenfalls auch eine Gewebsprobe zum Einsatz.
  • Während die Erkrankung im frühen Stadium durch operative Entfernung des Tumors grundsätzlich heilbar ist, geht ein fortgeschrittenes Stadium mit Befall der Lymphknoten oder Aussaat im Körper mit einer schlechten Prognose einher.

 

Weitere Informationen und Links

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