Greifswalder Medizinethiker Sebastian Laacke erhält gemeinsam mit interdisziplinärer Arbeitsgruppe den Nachwuchspreis 2022 der Akademie für Ethik in der Medizin

Greifswalder Medizinethiker Sebastian Laacke erhält gemeinsam mit interdisziplinärer Arbeitsgruppe den Nachwuchspreis 2022 der Akademie für Ethik in der Medizin



Sebastian Laacke, M.A., ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Greifswald.

 

Die Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) verlieh am 30. September 2022 im Rahmen ihrer Jahrestagung in Frankfurt/M den diesjährigen Nachwuchspreis an Dr. Mirjam Faissner (Bochum), Eva Kuhn (Bonn), Dr. Regina Müller (Bremen) und Sebastian Laacke (Greifswald). Der preisgekrönte Beitrag der interdisziplinären Autor*innengruppe mit dem Titel „Detecting your depression with your smartphone? Considerations of epistemic injustice“ überzeugte den Vorstand der AEM vor allem aufgrund der gelungenen Kontextualisierung des Konzepts der epistemischen Ungerechtigkeit auf die Anwendung von Apps zur Diagnose von Depression. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.

 

Der Beitrag: Detecting your depression with your smartphone? Considerations of epistemic injustice

 

Smartphone-Apps können einen niederschwelligen Ansatz bieten, um psychische Erkrankungen, wie Depressionen, zu erkennen. Angesichts des Mangels an medizinischem Fachpersonal und der anhaltenden Stigmatisierung psychischer Erkrankungen wird ihre Bedeutung absehbar stark zunehmen. Ihre Anwendung wirft aber auch ethische Fragen auf, etwa im Zusammenhang mit der eingeschränkten Datengrundlage solcher Apps oder der unterschiedlichen digitalen Kompetenz ihrer Nutzer*innen. Diese Fragen werden in dem Beitrag mit Hilfe des Konzepts der epistemischen Ungerechtigkeit analysiert. Hierunter versteht man eine spezifische Form der Diskriminierung, bei der Menschen in ihrer Fähigkeit zu wissen benachteiligt werden, etwa indem ihnen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe weniger Glaubwürdigkeit zugesprochen wird.


Die Akademie für Ethik in der Medizin ist eine interdisziplinäre und interprofessionelle Fachgesellschaft für Medizinethik. Sie fördert den öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs über ethische Fragen in der Medizin, den Heilberufen und im Gesundheitswesen. Der Nachwuchspreis der AEM ist mit 2.500 Euro dotiert und wird jährlich vergeben. Ausgezeichnet werden wissenschaftliche Arbeiten von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern aus dem Gebiet der Ethik in der Medizin.


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