Die Fächer Ethik und Geschichte der Medizin tragen als Grundlagendisziplinen zum tieferen Verständnis der Medizin als einer normativ aufgeladenen sozialen Praxis bei und zeichnen sich durch einen ausgeprägt interdisziplinären Charakter aus. Die medizinische Ethik analysiert das medizinische Handeln in Patientenversorgung und Forschung und adressiert eine weite Spannbreite von stark anwendungsbezogenen bis hin zu konzeptuell-philosophisch ausgerichteten Themen. Das Fach Medizingeschichte bietet die Möglichkeit, kulturelle und soziale Grundlagen ärztlichen Denkens, Wissens und Handelns sowie auch Wandlungen der Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit zu hinterfragen.
Im Mittelpunkt der Lehre, die seit 2003 im Querschnittsbereich Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin interdisziplinär erfolgt, steht die Vermittlung von historischen, ethischen und theoretischen Dimensionen der Medizin, die für die reflektierte und kompetente Ausübung des ärztlichen Berufs eine unverzichtbare Grundlage bilden. Diese Veranstaltung ist für Studierende im zweiten klinischen Jahr vorgesehen und wird fallbasiert in Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern klinischer Fächer durchgeführt. Im vorklinischen Abschnitt ermöglichen Kurse für Medizinische Terminologie den ersten Kontakt zu den griechischen, lateinischen und arabischen Wurzeln der Medizin und ihrer Fachsprache. Bei der Vermittlung von Kenntnissen zur aktuellen Fachsprache werden zu deren tieferem Verständnis auch frühere Entwicklungsphasen betrachtet.
Das Archiv des seit 1992 eigenständigen Institutes verfügt über eine umfangreiche Dia- und Fotosammlung. Weiterhin zählen zum Bestand des Institutes eine derzeit ca. 1000 Objekte umfassende und laufend erweiterte Sammlung zum medizinischen Alltag in der DDR. Die Medizinhistorische Sammlung befindet sich im Neuaufbau und wird in Zukunft in den neuen Räumen des Institutes in der Ellernholzstraße zu besichtigen sein.
Universitätsmedizin Greifswald
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