Be Prepared! Das Projekt

Hintergrund
Den Hintergrund des Projektes bilden die wachsende Anzahl von chronisch mehrfach erkrankten und hochaltrigen BürgerInnen sowie der stetige Fortschritt der medizinischen Behandlungsmöglichkeiten. Zugleich ist in Wissenschaft und Gesellschaft eine ständig wachsende Bedeutung der Patientenselbstbestimmung zu verzeichnen. Alles scheint möglich, aber nicht jede/r möchte auch alles für sich in Anspruch nehmen. Die Frage nach dem Willen von PatientInnen gilt für ÄrztInnen, Pflegende und Angehörige daher als eine der schwersten Fragen des medizinischen Alltags. Ein Diskurs zu Therapieentscheidungen auf der Intensivstation ist notwendig.

Gegenstand
Das Projekt „Be Prepared Maximaltherapie im Diskurs“ macht die Maximaltherapie und Entscheidungsfindung in der Intensivmedizin zum Gegenstand des Diskurses. Damit richtet sich das Projekt sowohl an die im Gesundheitswesen tätigen Professionen als auch an die BürgerInnen in der Rolle von (potentiellen) Angehörigen und PatientInnen. Im Rahmen eines interprofessionellen Lehrmoduls und einer Konferenz für BürgerInnen werden die Aufklärung und der Austausch zu ethischen, rechtlichen und sozialen Folgen neuer Verfahren der Intensivmedizin am Beispiel der Sepsis im Mittelpunkt stehen. Um hierbei eine besonders große Praxisnähe zu schaffen erkundet ein Forscher zuvor das Handlungsfeld „Intensivstation“ mittels nicht-teilnehmender Beobachtung. In anschließend durchgeführten leitfadengestützten Interviews wird ÄrztInnen und Pflegenden die Möglichkeit gegeben, ihre Erfahrungen zu teilen, mögliches Konflikt- oder Problempotential identifiziert und Lösungsansätze entwickelt. Die Ergebnisse dieser Forschungsphase bilden die Grundlage für Fallszenarien und Problemstellungen, die sowohl in einem interprofessionellen Lehrmodul als auch in einer Konferenz für BürgerInnen thematisiert werden.

AdressatInnen
Das Projekt „Be Prepared! Maximaltherapie im Diskurs“ ist an die gesamte Öffentlichkeit gerichtet: sowohl an die im Gesundheitswesen tätigen Professionen als auch an BürgerInnen in der Rolle von (potentiellen) Angehörigen und PatientInnen. Und natürlich an alle Interessierten und Neugierigen!

Ziele

• Förderung von Wissen sowie Entscheidungs- und Beratungskompetenz in der professionellen Gesundheitsversorgung und in der Allgemeinbevölkerung
• Ermöglichung eines Einblicks in die intensivmedizinische Praxis und in die verschiedenen Perspektiven sozialer Realität
• Stärkung der Reflexions- und Kommunikationsfähigkeit im Hinblick auf ethische Entscheidungen bei nichteinwilligungsfähigen PatientInnen
• Unterstützung des interprofessionellen Dialogs im Gesundheitswesen sowie des intrafamiliären Dialogs
• Erzeugung von Aufmerksamkeit und Schaffung eines Reflexionsrahmens in der breiten Öffentlichkeit