Empirische Forschung

Was ist empirische Forschung?

Unter empirischer Forschung versteht man die systematische Erhebung, Auswertung und Interpretation von Daten und Erkenntnisse mit Hilfe von wissenschaftlichen Methoden, die dann Aussagen über die Realität zulassen. Die empirische Forschung unterscheidet sich von anderen wissenschaftlichen Methoden dadurch, dass empirische Sätze an der Wirklichkeit überprüft werden können.

(vgl.  Hug; Poscheschnik 2015: 22ff.)

Wozu ist das nötig?

Im konkreten Fall des Projektes „Be Prepared! Maximaltherapie im Diskurs“ geht es darum, Erkenntnisse hinsichtlich der Entscheidungsfindungen für oder gegen die Maximaltherapie auf der Intensivstation zu gewinnen.
Wie werden solche Entscheidungen mit hoher Bedeutung für das weitere Leben der PatientInnen und deren Angehörigen getroffen? Wer ist in diesen Prozess aktiv involviert? Wie sehen die individuellen Möglichkeiten in der Praxis aus?
All diese Fragen werden untersucht, um ein Bild der aktuellen Praxis aufzuzeigen und Lösungsansätze zu entwickeln.

Was machen wir?

Nicht-teilnehmende Beobachtung
Im Gegensatz zur teilnehmenden Beobachtung geht es bei der nicht-teilnehmenden Beobachtung darum, nicht in das Geschehen einzugreifen und als stiller Beobachter Situationen zu erfassen. Bei der nicht-teilnehmenden Beobachtung im Rahmen von „Be Prepared! Maximaltherapie im Diskurs“ begleitet ein Mitglied des Forscherteams für vier Wochen das Personal einer Intensivstation bei Routineabläufen (Visiten, Pflegeübergaben, Angehörigengespräche). Die Identifikation von Situationen, in denen Entscheidungen für oder gegen die Fortführung einer Maximaltherapie zu treffen sind, steht im Vordergrund und wird genau dokumentiert. Diese detaillierten Beobachtungen werden in Protokollen festgehalten und für die spätere Auswertung sichergestellt.
Bei den Präsentationen der wissenschaftlichen Ergebnisse ist kein Rückschluss mehr auf die TeilnehmerInnen möglich, da die Daten anonymisiert sind.

ExpertInneninterviews
Im Anschluss an die nicht-teilnehmende Beobachtung werden ExpertInneninterviews mit dem pflegerischen und ärztlichen Personal durchgeführt. Dazu findet eine Befragung der TeilnehmerInnen zu den genannten Themen und ihren Erfahrungen statt. Die auf Tonband aufgezeichneten Gespräche werden danach wortwörtlich aufgeschrieben und zugleich pseudonymisiert.
Die Auswertung der Interviews erfolgt gemäß der qualitativen Inhaltsanalyse, einem wissenschaftlichen Verfahren zur Untersuchung von Daten in Textform.
Auch hier ist kein Rückschluss mehr auf die TeilnehmerInnen möglich.