AG chirurgische Immunologie

Arbeitsgruppenleiter:  

PD Dr. Dr.med. Tobias Schulze  

tobias.schulze@uni-greifswald.de

 

 

 

Mitarbeiter:     

Annabel Kleinwort (Post-Doc)       

annabel.kleinwort@med.uni-greifswald.de

 

Antje Janetzko

Biologielaborantin     

antje.janetzko@med.uni-greifswald.de

 

 

 

 

1. Sphingosin-1-phosphat Signalling in der peritonealen Immunhomöostase und bei entzündlichen Erkrankungen der Bauchhöhle

Sphingosin-1-phophat (S1P) gehört zur phylogenetisch hoch konservierten Gruppe der Lysophospholipide und ist sowohl als intra- als auch als extrazellulärer Botenstoff an der Regulation einer Vielzahl biologischer Prozesse beteiligt. Der überwiegende Teil der extrazellulären Funktionen von S1P wird über 5 Membranrezeptoren (S1P1-S1P5) vermittelt. Wir haben die biologische Funktion des S1P4 Rezeptors in der Immunhomöostase in einem Knock-out Modell charakterisiert und konnten zeigen, dass dieser Rezeptor eine wesentliche Rolle bei der Regulation der T-Zell-Polarisierung, der Makrophagenpolarisierung und der Funktion Dendritischer Zellen spielt.

 

Doktoranden:  

  • Janik Riese
  • Maurice Hahnemann
  • Alina Gromann (experimentelle Arbeiten abgeschlossen)
  • Felix Lührs (experimentelle Arbeiten abgeschlossen)

Einzelprojekte:

1.1. Rolle des S1P4 Rezeptors in der polymikrobiellen abdominellen Sepsis

In einem Modell einer polymikrobiellen Sepsis konnte gezeigt werden, dass die Hemmung einer Isoform des für die Synthese von S1P verantwortlichen Enzyms zu einem signifikant verbesserten Überleben führte. Dies legt neben anderen klinischen Daten eine Rolle von S1P vermitteltem Signalling in der peritonealen Sepsis nahe. Wir untersuchen aktuell mit Hilfe einer  S1P4-defizienten Mauslinie die Rolle dieses Rezeptors in der abdominellen Sepsis im Modell der Colon Ascendens Stent Peritonitis (CASP).

 

1.2. Sphingosin-1-phosphat Signalling in der peritonealen Homöostase
Die subtile Steuerung von Migrationsvorgängen spielt im Immunsystem eine herausragende Rolle, schafft sie doch die Voraussetzung für die regelrechte Interaktion der verschiedenen Zellen des angeborenen und adaptiven Immunsystems, die die Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der Immunhomöostase und für die Ausbildung einer adäquaten Immunantwort. Auch peritoneale B-Zellen zeigen eine Rezirkulation zwischen der Peritonealhöhle, wo sie mit Antigenen in Kontakt kommen, und sekundären immunologischen Organen wie der Milz, dem MALT und in einigen Organismen auch dem Knochenmark, wo sie schließlich ihre Funktion als Produzenten natürlicher Antikörper, mukosaler IgA und als immunregulatorische Zellen wahrnehmen. In vorangegangenen Arbeiten konnte unsere Arbeitsgruppe zeigen, dass der S1P4 Rezeptor die Zusammensetzung peritonealer B-Zell Populationen deutlich beeinflusst. Nun untersuchen wir die Mechanismen, die zu diesen Veränderungen führen. Dazu werden sowohl in vitro als auch in vivo Modelle genutzt.

 

1.3. Rolle des S1P4 Rezeptors in der DSS-induzierten Colitis

Antagonisten des S1P-Signallings sind unter den Wirkstoffen, die seit kurzen das Portfolio der medikamentösen Therapie der inflammatorischen Darmerkrankungen vervollständigen. Unsere Kenntnisse zur Bedeutung einzelner S1P-Rezeptorgruppen bei der Entstehung und für die Behandlung inflammatorischer Darmerkrankungen sind aktuell noch weitgehend unverstanden. Wir nutzen ein Modell der chemisch induzierten murinen Colitis, um der Frage nachzugehen, welche Bedeutung der S1P4 Rezeptor in der Entstehung der Inflammation bei den inflammatorischen Darmerkrankungen zukommt.

2. Diversionskolitis im Mausmodell

In Deutschland leben mehr als 100.000 Patienten mit einem künstlichen Darmausgang. Über die Hälfte der Patienten, bei denen Teile des Dickdarmes aus dem Stuhlfluss ausgeschlossen sind, entwickeln verschieden stark ausgeprägte Entzündungen der nicht mehr vom Stuhl durchflossenen Dickdarmabschnitte. Die Mechanismen, die zu der Ausbildung dieser Entzündung beitragen, sind bis heute nicht verstanden.

Das im Darm lokalisierte Immunsystem beherbergt einen großen Anteil der im menschlichen Körper befindlichen Immunzellen. Ihm obliegt die schwierige Aufgabe, den Organismus einerseits vor dem Eindringen von eventuell krankheitsverursachenden Darmbakterien zu schützen, andererseits aber eine überschießende Immunreaktion gegen diese Bakterien und gegen Nahrungsbestandteile zu kontrollieren. In unserem Labor wurde ein murines Modell der Deviationskolitis etabliert. Mit seiner Hilfe sollen mittels zellbiologischer Methoden die immunologischen Mechanismen der Diversionskolitis untersucht werden. Dieses Projekt wird derzeit nicht aktiv bearbeitet.

 

Alumni:

  • Jan Müller
  • Jana Enderes