Häufig gestellte Fragen

Allgemeine Fragen zu Adipositas

Was ist Adipositas?

Adipositas ist eine chronische Krankheit, bei der sich im Körper übermäßig viel Fettgewebe ansammelt. Hierbei ist der BMI deutlich erhöht (über 30).

BMI – Was ist das?

BMI = Body Mass Index

Formel: Körpergewicht (kg) / Körpergröße (m)2

Der BMI wird oft verwendet, um Übergewicht und Adipositas zu bestimmen.

Wie kann ich feststellen, ob ich übergewichtig oder adipös bin?

Mittels BMI-Berechnung

Formel: Körpergewicht (in kg) / Körpergröße (in m)2

BMI < 16 = kritisches Untergewicht
BMI 16 - 18,5 = Untergewicht
BMI 18,5 - 25 = Normalgewicht
BMI 25 - 30 = leichtes Übergewicht
BMI > 30 = Adipositas
BMI > 35 = Adipositas 2. Grades
BMI > 40 = Adipositas 3. Grades
BMI > 50 = Adipositas 4. Grades

Bei Kindern muss die Kurve altersentsprechend angepasst werden.

Welche Gesundheitsrisiken sind mit Adipositas verbunden?

Adipositas erhöht das Risiko für Diabetes, Herzerkrankungen, Schlaganfall, Bluthochdruck und bestimmte Krebsarten. Schlafapnoe, Arthrose, Lebererkrankungen und andere Gesundheitsprobleme treten häufig in Verbindung dazu auf.

Bariatrische Therapie

Welche operativen Methoden gibt es?

Zu den häufigsten Operationen zur Reduktion von Übergewicht und seiner Begleiterkrankungen gehören der Magenbypass (mit mittlerweile mehreren Varianten) sowie der Schlauchmagen. Letztlich muss jeweils ein individuelles Vorgehen gefunden werden.

Ab wann komme ich für eine Operation in Frage?

Die Voraussetzungen sind individuell, weshalb ein persönliches Gespräch unerlässlich ist. Eine Operation kann – abhängig von den Begleiterkrankungen (vor allem Diabetes Mellitus Typ 2) – ab einem BMI von 35 erwogen werden. In jedem Fall müssen jedoch Kontraindikationen ausgeschlossen sein. Unser Therapieansatz folgt dabei den Empfehlungen der S3-Leitlinie der Deutschen Adipositas Gesellschaft (AWMF Leitlinienregister). Auch wenn eine OP infrage kommt, ist die Arbeit an der eigenen Lebensweise unerlässlich und der*die Patient*in muss hinter seiner*ihrer Entscheidung stehen.

Wer trägt die Kosten meiner Operation?

Die Voraussetzungen nach der aktuell gültigen Leitlinie müssen erfüllt sein, damit die Kosten von der Krankenkasse getragen werden. Die Voraussetzungen variieren je nach Grad der Adipositas und der Begleiterkrankungen. Das absolvieren eines 6-monatigen Multimodalen Konzepts (MMK) wird hierbei häufig gefordert.

Welche Risiken sind mit einer Operation verbunden? Wenn ja, welche können das sein?

Es gibt keine Operation ohne Risiko. Durch eine möglichst ideale Vorbereitung und Therapie um die OP herum, sollen diese Risiken vermindert werden. Hierzu zählt unter anderem eine frühe Mobilisation zur Vermeidung von Thrombosen. Gefürchtete Komplikationen sind die "Undichtigkeit" von Nähten. Hier muss schnell und entschlossen gehandelt werden, wozu viel Erfahrung gehört.

Was ist die Erfolgsrate der bariatrischen Behandlungsmethode?

Die Erfolgsrate ist im Allgemeinen sehr gut – sowohl das Gewicht wird reduziert, aber auch die Begleiterkrankungen. Das Risiko weitere Begleiterkrankungen zu entwickeln, kann reduziert werden. Neben der OP-Methode hängt die Erfolgsrate aber auch von jedem*jeder Patient*in selbst ab.

Muss ich mir Nahrungsergänzungsmittel zuführen?

Eine Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln ist nach einer OP unverzichtbar. Diese richten sich nach der angewandten Operation und Ihrem Bedarf.

Bewegung

Welche Rolle spielt Bewegung in der Behandlung von Adipositas?

Regelmäßige Bewegung ist entscheidend für die Gewichtsabnahme und die Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts. Ebenso Bestandteil des Multimodalen Konzepts im Rahmen Ihrer Möglichkeiten.

Konservative Therapie

Kann ich auch ohne OP abnehmen?

Ja. An dieser Stelle empfiehlt sich ein Gespräch mit unserem Adipositas-Team. Gemeinsam begleiten wir Sie auf Ihrem Weg mit unserem Multimodalen Kozept und überwachen den Fortschritt regelmäßig, d. h. wir betreuen Sie auch konservativ.

Was ist die Erfolgsrate der konservativen Behandlungsmethode?

Die Erfolgsrate variiert je nach individuellem*individueller Patient*in. Man spricht dann von erfolgreicher konservativer Therapie, wenn in den ersten sechs Monaten 10% des Gewichts abgenommen wird.

MMK

Was bedeutet "Multimodales Konzept"?

Unter dem Multimodalen Konzept versteht man ein individuell angepasstes Therapieprogramm, das Ernährungsberatung, Bewegungstherapie und psychologische Betreuung beinhaltet.

Gibt es Unterstützung für psychische Gesundheit und Selbstwertgefühl?

Ja, wir bieten psychologische/psychiatrische Unterstützung, um psychische Gesundheit und Selbstwertgefühl zu stärken. Ganz häufig ist Adipositas zum Beispiel mit einer Depression vergesellschaftet.

Kann Adipositas medikamentös behandelt werden?

Ja, in einigen Fällen können Medikamente helfen. Insbesondere dann, wenn weitere Begleiterkrankungen bestehen.

Welche Veränderungen im Alltag können helfen, Adipositas zu vermeiden?

Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressmanagement sind wichtig, um Adipositas zu verhindern oder zu vermindern.

Wie kann ich einen Termin im Adipositaszentrum vereinbaren?

Sie können einen Termin telefonisch vereinbaren. Eine Terminvereinbarung über die Website wird zukünftig zur Verfügung stehen. Für die Vorstellung brauchen Sie eine Überweisung und wir bitten Sie, Ihren Medikamentenplan mitzunehmen. Sollten Sie medizinische Unterlagen haben, sollten Sie diese ebenfalls mitbringen.

Prä-OP

Was muss ich alles im Vorfeld schon ausprobiert haben?

Bitte verzichten Sie bei einem höheren BMI auf eigenständige Abnehmversuche und nehmen Sie lieber gleich professionelle Hilfe (auch im konservativen Bereich) in Anspruch. Gerne helfen wir hier weiter.

Wer kümmert sich um mich auf meinem Weg zur OP?

Die Koordinierung über das Team des Adipositaszentrums an der UMG wird Sie von der ersten Sprechstunde bis zum Tag der OP begleiten. Auch danach betreuen wir Sie weiter.

Post-OP

Bieten Sie spezielle Programme für die Nachsorge nach bariatrischen Operationen an?

Ja, wir haben ein spezielles Nachsorgeprogramm für operierte Patient*innen. Eine Nachsorge ist in den ersten Jahren häufiger notwendig, später reicht die Nachsorge in jährlichen Abständen.