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UMG
live
4|2013
Herr Dr. Wygold, was motivierte Sie,
nach Greifswald zu kommen?
Als sich die Chance auf die Position des
Ärztlichen Vorstands bot, beschrieben mir
meine Kontaktpartner, welche Aufgaben
von einem Ärztlichen Vorstand an der Uni-
versitätsmedizin erwartet werden. Das ist
meinem eigenen Anspruch an Kranken-
hausführung sehr nahe gekommen. Ich
habe die Chance gesehen, meine 25-jäh-
rige Berufserfahrung als Arzt in Kombina-
tion mit meiner Managementerfahrung
hier in Greifswald einbringen zu können.
Welche Ziele haben Sie für die UMG?
Ich gehöre nicht zu den Menschen, die
erst einmal alles umkrempeln, wenn Sie
eine neue Position eingehen. Ich habe ein
gut geführtes Haus übernommen und ich
möchte dort anknüpfen, wo mein Vorgän-
ger aufgehört hat. Die bereits entwickel-
ten Ideen und Gedanken sollen weiterge-
führt werden. Natürlich ist mein Ziel, auch
neue Impulse zu geben. Wozu ich beitra-
gen möchte, ist, Medizin und wirtschaftli-
ches Denken zusammenzuführen. Beides
schließt sich nicht aus. In den ersten Ge-
sprächen, die ich geführt habe, habe ich
gemerkt, dass auch hierfür bereits Grund-
lagen geschaffen worden sind.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, gemein-
sam mit den Führungskräften Ideen zu
entwickeln, wie wir den Fachkräftemangel
abfedern und unsere qualifizierten Mitar-
beiter halten können. Wir müssen die At-
traktivität unseres Unternehmens weiter-
hin steigern. Eine große Rolle spielt hierbei
die Entwicklung innovativer Konzepte zur
Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Bei
der Umsetzung möchte ich die Gleichstel-
lungsbeauftragte gern unterstützen.
Ich sehe mich als Ärztlichen Vorstand zum
Anfassen. Ich werde viele Besuche vor Ort
in den Kliniken tätigen, um mir ein besse-
res Bild von den Abläufen, aber auch den
Problemen der Alltagsarbeit verschaffen
zu können. Eine Unterstützung meiner-
seits ist so besser möglich.
Neuer Ärztlicher Vorstand der Universitätsmedizin Greifswald: Dr. Thorsten Wygold
Seit 15.10.2013 ist Dr. Thorsten Wygold neuer hauptamtlicher Ärztlicher Vorstand. UMG
live
sprach
mit ihm über seine Motivation, nach Greifswald zu kommen, seine Ziele für die Universitätsmedizin
und erfährt, warum es ihn vor zehn Jahren in den Irak verschlagen hatte.
Ärztlicher Vorstand „zum Anfassen“
Mittendrin
Welche medizinischen Schwerpunkte
sehen Sie für Greifswald?
In den letzten Jahren gab es einen steti-
gen Anstieg der Patientenzahlen, der kon-
tinuierlich zu mehr Erlösen führte. Dieser
Zustand wird jedoch nicht mehr anhalten.
Wir müssen nun mit dem zur Verfügung
stehenden Geld besser umgehen, also
unsere Abläufe und Prozesse auf Effizienz
prüfen. Es muss ein kontinuierlicher Über-
prüfungs- und Verbesserungsprozess auf
allen Ebenen stattfinden. Es gilt heraus-
zufinden, wie wir wirtschaftlicher arbeiten
können, ohne dass die medizinische Ver-
sorgung leidet.
Im Hinblick auf die Patientenzahlen kann
ich mir vorstellen, die kleineren Kranken-
häuser der Region als Kooperationspart-
ner zu gewinnen, anstatt mit ihnen in
Konkurrenz zu treten. Im Verbund liegt die
Chance, die Wirtschaftlichkeit der Univer-
sitätsmedizin Greifswald zu gewährleisten
und auf dem Gesundheitsmarkt gut auf-
gestellt zu sein.
mit endrin
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