Seite 22 - UMG live - Mitarbeiterzeitung 4 | 2013
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Spannende Bücher gibt es über viele Themen. Aber ein Buch mit zwölf Kurzgeschichten,
welches von einem Mediziner der UMG geschrieben wurde und welches das Fach,
für das er verantwortlich ist, aufgreift? Nein, das gab es so noch nicht.
Geschichten, die die Praxis schreibt
„Wahn“ – Ein Titel, der mich stutzen lässt.
Mehr aber noch der Autor: Prof. Christof
Kessler, unser Direktor der Klinik für Neu-
rologie. Wir haben gemeinsam schon viele
öffentlichkeitswirksame Aktionen veran-
staltet, aber sein Schreibtalent ist mir neu.
Ein guter Grund, mich mit ihm über sein
ambitioniertes Hobby zu unterhalten. Da es
schon viele Interviews gibt, habe ich mich
entschlossen, ihn mit Kommentaren zu
„Wahn“ aus dem Internet zu konfrontieren.
UMG live:
Ich zitiere die Bewertungen, die mir im Internet auf-
gefallen sind, und erläutere kurz mein Interesse an der Bewer-
tung. Bitte gehen Sie dann kurz auf diese ein.
Bewertung:
Fast wünscht man sich krank zu sein,
um diesem Arzt begegnen zu dürfen :)
UMG live:
Mit dem Buch haben Sie eine breite Öffentlich-
keit erreicht und für das Thema Neurologie interessiert.
Ist das ein Nebeneffekt Ihrer Leidenschaft, Literat zu sein,
oder verfolgten Sie bewusst auch dieses Ziel?
Prof. Kessler:
Ich habe mich nicht als Schriftsteller ge-
sehen. Im Grunde schreibe ich ja jetzt schon seit langer
Zeit täglich. Wie Arztbriefe, Artikel und dergleichen.
Im Laufe der Zeit habe ich Schicksale aufgeschrieben,
deren Leben durch eine Hirnerkrankung verändert
wurde. Aus diesen zwölf Beispielen kann man etwas
über die Neurologie lernen.
Bewertung:
Jeder seiner zwölf erlebten Fälle
ist spannend und fesselnd. Stephen-King-Fans
werden begeistert sein.
UMG live:
Ihr Buch reißt also auch Fans weltbe-
rühmter Schriftsteller mit. Scheuen Sie diese
Vergleiche oder wie bewerten Sie die emp-
fundenen Vergleiche?
Prof. Kessler:
Oh, das empfinde ich als
große Ehre. Ich bin selbst ein Stephen-
King-Fan. Ich finde ihn toll. Ich denke, dass
jeder ein spannendes Buch schreiben
kann, wenn er sich mit einer Materie in-
tensiv beschäftigt. Das war auch mein
Anliegen, keine Krankenakte, sondern
ein spannendes Buch zu schreiben.
Prof. Christof Kessler
Bewertung:
Auch für medizinisches Fach-
personal geeignet (abhanden gekommenes
Wissen aus dem Studium kann hier wieder
aufgefrischt werden).
UMG live:
Würden Sie das Buch unseren Studen-
ten als „Grundlagenliteratur“ empfehlen?
Prof. Kessler:
Ganz sicher nicht! Es ist kein Fach-
buch. Wer diesen Anspruch hat, muss sich ein
Lehrbuch kaufen. Aber es ist tatsächlich eine
Mischung aus Sachbuch und Belletristik. Der Ver-
lag schwankte sogar, hat sich dann für Belletristik
entschieden.
Bewertung:
In jeder Geschichte wird ein
anderes Schicksal geschildert, mit Höhen
und Tiefen, die das Leben und die Krankheit
vorgeben. Einige dieser Geschichten haben ein
Happy End, einige enden tragisch.
UMG live:
Wie haben Sie die unterschiedlichen
Geschichten ausgewählt? Geschah das schon
während der Behandlung oder filterten Sie die
Patientengeschichten im Nachhinein?
Prof. Kessler:
Die Geschichten sind über die letz-
ten 30 Jahre „entstanden“. Es ist ein Mix aus dem
mit meinen Patienten Erlebten und ein wenig
Fantasie. Es gab beispielsweise keinen wirklichen
Ärger mit der Mafia.
UMG live:
Zum Abschluss noch eine Frage: Wie
war das Feedback hier vor Ort? Wie haben andere
Kollegen reagiert?
Prof. Kessler:
Sehr gut! Ich habe das Buch über
einen längeren Zeitraum geschrieben. Meis-
tens entspannt im Urlaub. Sonst fehlt dazu
auch die Muße. Mein Sohn, selbst Autor und
Journalist, hat mich seinerzeit angeregt, die
Geschichten aus meinem Arbeitsalltag einmal
aufzuschreiben. Von den anderen Kollegen
und auch von Kollegen aus dem Fach habe
ich durchweg positive Resonanzen erhalten.
Darüber habe ich mich gefreut. Dem Fach Neuro-
logie und auch der UMG kommen über das Buch
viel Aufmerksamkeit zu.
Das Gespräch führte Christopher Kramp.
Lebensnah
Gewinnen Sie!
Wir verlosen 3 Bücher von
Prof. Kessler. Senden Sie bis
zum 31.01.2014 einfach eine
M
it demStichwort WAHN
an
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